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Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate

Titel: Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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arbeiten.
    Diesmal fertigte sie sich eine richtige Handaxt und verwandte besondere Mühe auf die Formung der Spitze, die sie dünn, gerade und scharf machte.
    Das Werkzeug war in etwa dreieckig und schwer. Es lag ihr gut in der Hand. Hana wäre stolz darauf gewesen.
    Dann benutzte sie die Axt, um von dem knarrenden, ächzenden Gerüst ein Stück Holz abzuschlagen. Die ganze Zeit über, während sie arbeitete, pfiff sie leise vor sich hin und hoffte, dass nicht das ganze Gebilde über ihrem Kopf einstürzen würde.
    Sie benutzte die Axt, um auch das Holzstück zu bearbeiten; sie formte es rund und ungefähr so dick wie ihren Daumen und so lang wie ihren Unterarm. Dann schlug sie sich einen Schaber aus dem Quarz und glättete den Stock damit.
    Zu guter Letzt benutzte sie wieder einen Quarzsplitter, um ein Ende des Stocks anzuspitzen. Die Spitze schärfte sie dann zusätzlich noch an einigen grob- und feinkörnigen Stellen der Felswand.
    Dann hielt sie das fertige Werkzeug in der Hand und bewunderte es.
    Sie hatte einen Pflock. Einen sehr guten Pflock.
    Und Maya stand eine Überraschung bevor.
    Hannah setzte sich, schaltete die Laterne aus, um die Batterie zu schonen, und wartete.

KAPITEL SECHZEHN
    Es dauerte sehr lange, bis Hannah wieder Schritte hörte.
    Während der langen Wartezeit lenkte sie sich damit ab, leise ein paar Songs zu pfeifen und an die Menschen zu denken, die sie liebte.
    Ihre Mutter. Ihre Mutter vermisste sie bisher noch nicht einmal, wusste nicht, dass sie fort war. Aber Morgen würde sie es wissen. Morgen war der erste Mai, Hannahs Geburtstag, und Chess würde ihrer Mutter den Brief geben.
    Dann war da natürlich Chess. Hannah wünschte jetzt, sie hätte sich mehr Zeit genommen, um sich von Chess zu verabschieden, wünschte, sie hätte ihr die Dinge besser erklärt. Chess wäre fasziniert gewesen. Und sie hatte ein Recht darauf zu wissen, dass auch sie eine Alte Seele war.
    Paul Winfield. Das war seltsam – sie kannte ihn erst seit einer Woche. Aber er hatte versucht, ihr zu helfen. Und in diesem Moment wusste er mehr über Hannah Snow als jeder andere in Montana.
    Ich hoffe, er fängt nicht wieder an zu rauchen, wenn er erfährt, dass ich tot bin.
    Denn genau das würde wahrscheinlich passieren. Hannah machte sich da keine Illusionen. Sie hatte eine
Waffe – aber Maya hatte ebenfalls eine und Maya war viel stärker und schneller. Sie war Maya selbst unter den besten Umständen nicht gewachsen, erst recht nicht jetzt, da sie schwach und fiebrig war. Das Beste, worauf sie hoffen konnte, war dies: Maya musste sie töten, solange sie noch ein Mensch war.
    Sie dachte an die Mitglieder des Zirkels der Morgendämmerung. Sie waren gute Leute. Es tat ihr leid, dass sie keine Chance haben würde, sie besser kennenzulernen und ihnen zu helfen. Sie taten etwas Wichtiges, etwas, von dem sie instinktiv spürte, dass es im Augenblick notwendig war.
    Und sie dachte an Thierry.
    Er wird wieder auf Wanderschaft gehen, nehme ich an. Es ist wirklich tragisch. Er hatte kein sehr glückliches Leben. Und ich dachte schon, dass ich diese Traurigkeit aus seinen Augen vertreiben könnte …
    Als sie endlich ein Geräusch hörte, glaubte sie, dass sie es sich vielleicht nur einbildete. Sie hielt den Atem an.
    Nein. Es sind Schritte, die sich nähern.
    Sie kommt.
    Hannah veränderte ihre Position. Sie hatte sich in der Nähe des Höhleneingangs postiert; jetzt holte sie tief Luft und ging in die Hocke. Sie wischte sich mit der verschwitzten, rechten Hand über ihre Jeans und bekam ihren Pflock besser zu fassen.
    Wahrscheinlich, so überlegte sie, würde Maya die Taschenlampe
auf den Pfosten richten, an den Hannah gefesselt gewesen war, dann würde sie wahrscheinlich einige Schritte weiter in die Höhle hineinmachen, um festzustellen, was los war.
    Und dann werde ich es tun. Ich werde aus der Dunkelheit hinter ihr auftauchen. Ich werde sie anspringen und ihr den Pflock in den Rücken rammen. Aber ich muss es genau im richtigen Moment tun.
    Sie hielt den Atem an, als sie vor dem Eingang der Höhle ein Licht sah. Ihre größte Angst war, dass Maya sie hörte.
    Still … Still …
    Das Licht kam näher. Reglos beobachtete Hannah es, auch wenn es sie sehr überraschte. Es war nicht der schräge, konzentrierte Strahl einer Taschenlampe. Es war der diffusere Lichtkreis einer Laterne.
    Sie hat noch eine mitgebracht. Aber das bedeutet …
    Maya kam herein.
    Sie ging schnell – und hielt nicht inne. Sie konnte das Licht noch nicht

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