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Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn

Titel: Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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solchen Markt in Oregon besucht, auf dem Ritterturniere veranstaltet wurden und alle alte Kostüme trugen und ganze geröstete Truthahnschenkel aßen. Dieser
Junge trug Stiefel und ein schlichtes, dunkles Cape - sie hätte sich auch nicht gewundert, wenn er plötzlich ein Schwert gezogen hätte.
    Auf den Straßen von Seattle hätte Maggie nur einen einzigen Blick auf ihn geworfen und wäre aus dem Grinsen nicht mehr herausgekommen. Hier verspürte sie nicht den leisesten Drang, auch nur zu lächeln.
    Das Dunkle Königreich, dachte sie. Sklaven, Jungfern, Gestaltwandler - und Magie. Er ist wahrscheinlich ein Magier. Wo bin ich da nur hineingeraten?
    Ihr Herz hämmerte, und ihr Mund war so trocken, dass ihre Zunge sich wie Schmirgelpapier anfühlte. Aber da war noch ein stärkeres Gefühl als Angst in ihr. Dankbarkeit. »Danke«, sagte sie.
    Er schaute nicht einmal auf. »Wofür?« Seine Sprechweise war abgehackt und schroff.
    »Dass du uns gerettet hast. Ich meine - das hast du doch getan, oder?«
    Jetzt blickte er doch auf, um sie mit kühler, mitleidloser Miene zu betrachten. »Was soll ich getan haben?«, fragte er in dem gleichen unfreundlichen Tonfall.
    Aber Maggie starrte ihn an, von dem jähen Wiedererkennen erschüttert, das in ihrem Bewusstsein kurz einige Bilder heraufbeschwor, die aber dummerweise sofort wieder verschwanden.
    Ich hatte einen Traum - oder? Und in diesem Traum war jemand wie du. Er sah aus wie du, aber sein Gesichtsausdruck war anders. Und er sagte... er sagte, dass irgendetwas wichtig sei...

    Sie konnte sich nicht erinnern! Und der Junge beobachtete sie immer noch ungeduldig wartend.
    »Dieses... Ding.« Maggie wackelte mit den Fingern, um Energiewellen nachzuahmen. »Dieses Ding, das ihn von der Klippe gestoßen hat. Das warst du.«
    »Das blaue Feuer. Natürlich war ich das. Wer sonst hat diese Macht? Aber ich habe es nicht für dich getan.« Seine Stimme war wie ein kalter Wind, der ihr ins Gesicht blies.
    Maggie sah ihn blinzelnd an.
    Sie hatte keine Ahnung, was sie erwidern sollte. Ein Teil von ihr wollte ihm Fragen stellen, und ein anderer Teil verspürte plötzlich den Wunsch, ihn zu schlagen. Ein dritter Teil, der vielleicht klüger war als die beiden anderen, wollte in die gleiche Richtung rennen, in die Gavin verschwunden war.
    Die Neugier siegte. »Nun, warum hast du es dann getan?«, fragte sie.
    Der Junge schaute von dem Felsvorsprung, auf dem er stand, hinunter. »Er hat einen Stock nach mir geworfen. Holz. Also habe ich ihn getötet.« Er zuckte die Achseln. »So einfach war das.«
    Er hat ihn nicht nach dir geworfen, dachte Maggie, aber der Junge sprach bereits weiter.
    »Es ist mir herzlich egal, was er mit dir gemacht hat. Du bist nur eine Sklavin. Er war nur ein Gestaltwandler mit dem Gehirn eines Bären. Keiner von euch beiden ist wirklich von Bedeutung.«
    »Nun - es spielt keine Rolle, warum du es getan hast.
Es hat uns beide in jedem Fall gerettet...« Sie sah Arcadia auffordernd an - und brach jäh ab.
    »Cady?« Maggie stolperte über die Felsen auf das andere Mädchen zu.
    Arcadia lag noch immer in der Senke, aber ihr Körper war erschlafft. Der dunkle Kopf schien an einem knochenlosen schlanken Hals zu hängen. Sie hatte die Augen geschlossen; die Haut spannte sich straff über ihr Gesicht.
    »Cady! Hörst du mich?«
    Eine furchtbare Sekunde lang dachte sie, das ältere Mädchen sei tot. Dann sah sie, dass ihre Brust sich kaum merklich hob und senkte.
    Doch Arcadias Atem ging stoßweise auf eine Art, die Maggie ganz und gar nicht gefiel. Cadys Haut verströmte eine unnatürliche Hitze.
    Sie hat hohes Fieber. Durch all das Laufen und Klettern ist ihre Krankheit noch schlimmer geworden. Sie braucht Hilfe, schnell.
    Maggie blickte wieder zu dem Jungen hinauf.
    Er war mit dem Taschentuch fertig und öffnete jetzt eine Art Lederbeutel.
    Aber nicht irgendeinen Lederbeutel - es war ein Trinkschlauch. Er nahm ihn hoch, um daraus zu trinken.
    Wasser.
    Mit einem Mal nahm sie wieder ihren Durst wahr. Er war in den hintersten Teil ihres Bewusstseins gewandert, ein stetiger Schmerz, der dennoch während ihrer Flucht vor den Sklavenhändlern in Vergessenheit geraten war. Aber jetzt tobte er wie ein Feuer in ihr und war
das Wichtigste auf der Welt. Und Arcadia brauchte das Wasser noch dringender als sie selbst.
    »Bitte«, sagte sie. »Können wir etwas davon bekommen? Könntest du mir den Beutel zuwerfen? Ich kann ihn auffangen.«
    Er sah sie schnell an, nicht verblüfft,

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