Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn
der Fichte klammerte, dann hob sie einen weiteren Finger. »Zweitens, ich muss herausfinden, was meinem Bruder zugestoßen? ist.« Noch ein Finger. »Und drittens, ich muss diese Sklaven befreien, bevor Hunter Redfern sie alle töten lässt.«
»Du musst was ?«, fragte Jeanne mit einem gedämpften Aufschrei. Sie fiel beinahe vom Baum.
»Ich dachte mir schon, dass du so reagieren würdest. Zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Du brauchst nicht mitzumachen.«
»Ich habe mich vorhin geirrt. Du bist doch so dumm, wie du aussiehst. Und du bist absolut verrückt und nicht mehr zu retten.«
Ja, ich weiß, dachte Maggie grimmig. Es ist wahrscheinlich nur gut, dass ich den vierten Grund gar nicht erst erwähnt habe.
Der vierte Grund war nämlich der, dass sie Delos davon abhalten musste, das Ende der Welt herbeizuführen. Das war die schwere Verantwortung, die sich auf ihre Schultern gesenkt hatte, und sie hatte keine Ahnung, warum diese Aufgabe ihr zufiel, abgesehen von dem Umstand, dass sie in seinem Geist gewesen war. Sie kannte ihn. Sie konnte nicht einfach so weggehen.
Wenn jemand mit ihm darüber reden und ihn davon überzeugen konnte, es nicht zu tun, dann war sie es. Daran hatte sie nicht den geringsten Zweifel. Also war es ihre Pflicht, es zu versuchen.
Und wenn er wirklich so böse war, wie Jeanne zu denken schien - wenn es stimmte, dass er Miles getötet hatte... nun, dann hatte sie eine andere Pflicht.
Sie musste tun, was immer auch nötig war, um ihn aufzuhalten. So unmöglich es schien, sie würde ihn töten müssen, sollte es erforderlich sein.
»Kommt«, sagte sie zu den anderen Mädchen. »Cady, meinst du, du kannst jetzt hinunterklettern? Und Jeanne, kennst du einen Weg hinein in die Burg?«
Der Graben stank.
Maggie war froh gewesen, als sie herausgefunden hatte, dass Jeanne tatsächlich einen Weg in die Burg kannte. Das war vor ihrer Entdeckung, dass sie zu diesem Zweck durch stehendes Gewässer schwimmen und etwas hinaufklettern
mussten, das Jeanne >Garderobe< nannte, bei dem es sich aber allzu offensichtlich um den Schacht einer alten Latrine handelte.
»Könnte mich bitte irgendjemand umbringen«, flüsterte Maggie auf halbem Weg nach oben. Sie war vollkommen durchnässt und von ekelhaftem Schleim verschmiert. Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals so schmutzig gewesen zu sein.
Im nächsten Moment vergaß sie all diese Dinge vor Sorge um Cady. Cady hatte es geschafft zu schwimmen und tat immer noch alles, was man ihr sagte, als sei sie in Trance. Aber sie hielt sich nur noch mit Mühe auf den Beinen. Maggie fragte sich ernsthaft, ob das, was sie taten, für jemanden, der vergiftet worden war, tatsächlich das Richtige sein konnte.
Der obere Teil des Schachtes endete in einem kleinen Raum, der sich in der Burgmauer zu befinden schien. Maggie sah ringsum nur dunklen Stein; es war sehr kalt, und jedes Geräusch hallte von den Wänden wider.
»Macht keinen Lärm«, flüsterte Jeanne. Sie beugte sich dicht über Maggie, die half, Cady zu stützen. »Wir müssen einen Korridor hinunter und durch die Küche gehen, okay? Es ist in Ordnung, wenn Sklaven uns sehen, aber wir müssen nach ihnen Ausschau halten.«
»Wir müssen Cady zu einer Heilerin bringen...«
»Ich weiß! Das versuche ich ja.« Jeanne legte P.J. eine Hand auf die Schulter und schob sie in einen Flur.
Noch mehr Stein. Mehr Widerhall. Maggie versuchte zu gehen, ohne dass ihre Schuhe ein Geräusch machten.
Von der Burg selbst war sie dennoch beeindruckt - sie war prächtig und kalt und so riesig, dass sie sich fühlte wie ein winziges Insekt, als sie durch den Flur schlich.
Nachdem sie scheinbar endlos durch dunkle Korridore gegangen waren, gelangten sie in einen kleinen Eingangsbereich, der durch hölzerne Wandschirme abgeteilt war. Maggie hörte Geräusche hinter den Wandschirmen, und als Jeanne sie verstohlen weiterführte, erhaschte sie einen Blick auf die andere Seite der Schirme. Dort waren in einem Raum, der Maggie größer schien als ihr ganzes Elternhaus, Leute damit beschäftigt, weiße Tischtücher über lange Holztische zu breiten.
Eine weitere Tür. Ein weiterer Flur. Und endlich die Küche, die erfüllt war von Menschen und Lärm. Sie rührten in riesigen Eisenkesseln und wendeten Fleisch auf Spießen. Der Geruch von einem Dutzend verschiedener Speisen schlug Maggie entgegen, und sie fühlte sich schwach. Sie hatte solchen Hunger, dass ihre Knie wackelten, und sie musste hörbar schlucken.
Aber noch
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