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Nightshifted

Nightshifted

Titel: Nightshifted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Alexander
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Gina aus einem Paralleluniversum. Außerdem hatte
er sich vollgepinkelt, das konnte ich riechen.
    Â»Von jetzt an werden Gestaltwandler medikamentös
ruhig gestellt«, verkündete Meaty. »Sie kriegen alle Pantolax oder Disoprivan,
ist mir völlig egal, was Turnas davon hält.«
    Gina atmete ein paarmal tief durch, als wir
aufstanden. Meine Lippe pochte, und ich schmeckte immer noch frisches Blut. »Du
solltest das besser auswaschen«, meinte Meaty, zog einen Wattetupfer aus der
Tasche und drückte ihn mir in die Hand.
    Nickend nahm ich ihn entgegen und ging zum
Waschbecken in der Ecke. Es gab zwar keinen Spiegel, aber im Handtuchspender
konnte ich meine Reflektion ausreichend gut erkennen. Verstohlen sah ich mich
erst mit einem, dann mit dem anderen Auge im Zimmer um. Klar, der
Gestaltwandler glühte, aber er war das Einzige im ganzen Raum.
    Dann schaute ich an mir herunter. Unter meiner
Kleidung schimmerte ich leicht. Und der Blutfleck auf dem Tupfer in meiner Hand
strahlte hell. »Scheiße«, sagte ich leise.
    Â»Das kannst du wohl laut sagen«, meinte Charles, der
wie ein Infanterist mit dem Betäubungsgewehr im Anschlag über dem
Gestaltwandler stand.

Kapitel 38
    Â 
    Ich erstattete der
Tagesschicht Bericht. Diesmal war er ausnahmsweise nicht sonderlich
beunruhigend. Ein Tag noch, dann würde alles, was ich sagte oder in
irgendwelche Akten schrieb, doch sowieso keine Rolle mehr spielen, oder? Seit
der Begegnung mit dem Gestaltwandler war ich richtig mies drauf, der Anblick von
Gina, wie sie da ausgestreckt und durchnässt auf dem Boden gelegen hatte, hatte
mich extrem deprimiert. Das hätte ich sein können. Vielleicht würde es bald ich
sein.
    Nachdem ich zügig meinen Bericht abgeliefert hatte,
war ich die Erste im Umkleideraum. Kurz überlegte ich, ob ich meinen Spind
ausräumen sollte. Besser jetzt, wo ich genügend Zeit dafür hatte, als morgen,
wenn es schnell gehen musste. Mein Stethoskop konnte ich der nächsten
unfreiwilligen Schwester auf Y4 vermachen. Ich musterte meinen Ersatzmantel und die
Haferbreischachteln – sie mit nach Hause zu nehmen, kam mir irgendwie vor wie
eine Niederlage. Außerdem wusste ich, dass man den Mantel einem Obdachlosenheim
spenden würde, falls ich keine Gelegenheit mehr bekäme, ihn abzuholen. Während
ich noch über das Schicksal des Haferbreis nachgrübelte, entdeckte ich auf dem
schmalen Ablagebrett des Schranks das kleine Fläschchen mit Papstwasser, das
Meaty mir gegeben hatte. Ich nahm es in die Hand und stellte mir vor, wie ich
es den Leuten – also, den Vampiren – wie eine Dienstmarke entgegenstreckte oder
es wie eine Granate auf sie schleuderte. Dann ließ ich es in meine Handtasche
fallen.
    Gina klopfte kurz an, bevor sie reinkam. Sie hatte
immer noch einen roten Striemen am Hals.
    Â»Gina … es tut mir so leid.«
    Ohne mich anzusehen ging sie zu ihrem Spind und
öffnete ihn. Reglos stand ich da, quasi gefangen, da ihr Spind näher an der Tür
lag als meiner, und hoffte, dass sie irgendwie reagieren würde.
    Â»Du hättest sofort auf ihn schießen sollen«, meinte
sie schließlich mit immer noch rauer Stimme.
    Â»Ich hatte kein freies Schussfeld, ehrlich. Das
schwöre ich!«
    Lange Zeit geschah gar nichts, dann schlug sie ihre
Spindtür zu. Sie verzog die Lippen, sah mich aber immer noch nicht an.
»Solltest du aber doch die Möglichkeit zu einem Schuss gehabt haben, selbst
wenn er noch so schwierig gewesen wäre, wäre es deine Pflicht gewesen.«
    Â»Hatte ich nicht.« In Gedanken ging ich hastig noch
einmal die Sekunden durch, in denen sie gefangen gewesen war. Ich hatte es
probiert, hatte nach einer Möglichkeit gesucht, hatte versagt. Ich konnte nicht
einmal eine Freundin retten. Wie sollte ich denn da mich selbst retten? »Erst
ganz am Ende, und da habe ich es verbockt. Es tut mir leid.«
    Â»Ja, das weiß ich.«
    Ich klappte ein paarmal den Mund auf und zu, wie ein
Fisch auf dem Trockenen. Am liebsten hätte ich irgendwelche Entschuldigungen
gesucht, denn ich wollte unbedingt, dass sie mir verzieh. Aber falls sie das
tat, brauchte sie dafür wohl etwas Zeit. Das Problem war nur, dass ich möglicherweise
nicht mehr sonderlich viel Zeit hatte, und momentan benötigte ich jedes
bisschen Vergebung, das ich kriegen konnte.
    Â»Danke«, presste ich schließlich hervor und machte
den Reißverschluss meiner

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