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Nightshifted

Nightshifted

Titel: Nightshifted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Alexander
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Sicherheit abwog, geteilt durch die späte Stunde, bis er
schließlich zu einem Ergebnis kam, das ihm wohl gefiel, denn er gab nach.
    Während das Taxi ohne auf Stoppschilder zu achten
durch immer finsterer werdende Gegenden rollte, schaute ich aus dem Fenster,
bis der Fahrer den Wagen schließlich anhielt.
    Â»Sind Sie sicher, dass Sie hier aussteigen wollen?
Ich werde nicht zurückkommen, um Sie zu holen.«
    Â»Hauptsache das ist die richtige Adresse.« Ich
pflückte einige Scheine aus meinem BH und reichte sie ihm. So viel zum Thema Rückzahlung
des Studiendarlehens in diesem Monat. Sobald ich die Wagentür zugeworfen hatte,
schoss das Taxi davon.
    Es gab hier keine sichtbaren Hausnummern, aber ich
entdeckte, dass an einem Gebäude im dritten Stock alle Fenster mit
Metallplatten vernagelt waren. Ein selbst gebauter Zufluchtsort, eine
Haschischfarm oder ein dunkler Ort, an dem man Vampire gefangen halten konnte –
da hatte irgendjemand etwas zu verbergen. Ich holte eines der Parfumfläschchen
aus der Tasche und ging Richtung Eingangstür.
    Â 
    In diesem Haus roch es
nach Katzenpisse und Essig – die penetranten Nebenwirkungen eines groß
angelegten Meth-Labors oder persönlichen Heroinverbrauchs. Zum Glück war ich an
Junkies gewöhnt. Auf der Treppe zupfte ein haarloses Mädchen an einem nicht
vorhandenen Schorf herum. Ich machte einen großen Bogen um sie und nahm auf
meinem Weg nach oben immer zwei Stufen auf einmal.
    Als ich im dritten Stock durch den Gang lief, begann
meine Hand schmerzhaft zu pochen. Ich zog meinen Winterhandschuh aus und
entdeckte, dass der Bluterguss jetzt schon die gesamte Handfläche bedeckte und
wirklich übel schmerzte. Ohne darüber nachzudenken, was ich tat, legte ich die
Hand nacheinander an die verschiedenen Türen, bis ich eine fand, die kalt war.
Sofort ließ der Schmerz nach.
    Hier gab es keine Vermieterin, also auch keine Dr. House -Nummer. Ich schlug mit
der geschundenen Hand heftig gegen die Tür. »Lieferservice!«
    Â»Was?«
    Â»Lieferservice!«
    Hinter der Tür war etwas zu hören: Metall kratzte
über Metall. Flüsternde Stimmen. Dann ging die Tür auf, und es erschien ein
Mann mit schmalem Gesicht, der vom Geruch nach Sex und Blut umweht wurde.
    Ich wusste, dass ich hier richtig war. Ich wusste es
einfach.
    Â»Was wollen Sie?«, fragte er. Ich hielt ihm das
Parfumfläschchen entgegen und drückte schnell und fest auf den Sprühkopf.
Nichts passierte. Er versuchte, die Tür zuzuschlagen, was ihm auch gelungen
wäre, wenn nicht mein Stahlkappenstiefel im Weg gewesen wäre.
    Â»Scheiß drauf.« Ich riss den Sprühkopf ab und kippte
ihm den Flascheninhalt ins Gesicht. Er begann zu kreischen. Mr. November hatte
offenbar richtig gutes Zeug besorgt.
    Â»Jesus!« Der Mann fiel auf die Knie und fing an, sich
das Gesicht zu zerkratzen.
    Â»So etwas in der Art.« Ich schob ihn mithilfe der Tür
aus dem Weg. »Anna?«
    Der Raum war total verwüstet. An der Decke hingen an
offenen Kabeln zwei Glühbirnen. Durchnässte Tapete löste sich in schweren
Bahnen von den Wänden und war zu Boden gesackt. Mitten im Zimmer stand eine
glänzende, schwarze Kamera auf einem Stativ und hielt das mechanische Auge auf
eine schmutzige Matratze gerichtet, die direkt auf dem verdreckten Boden lag.
Auf ihr hockte ein Mädchen, angekettet wie ein unartiger Hund. Sie sah aus wie
neun, aber ich wusste, dass man ihr Alter daran nicht erkennen konnte.
    Â»Anna?«, fragte ich wieder.
    Ihr Blick flog über meine Schulter hinweg, weshalb
ich mich noch rechtzeitig duckte.
    Diese ganzen sexy Vampire aus dem Fernsehen und die
geschwächten Exemplare, die ich auf Y4 gesehen hatte – nichts davon hatte mich auf das
widerwärtige Wesen vorbereitet, das sich nun mit ausgestreckten Armen auf mich
stürzte und die Zähne bleckte, die wie ein Satz Messer in seinem Mund
funkelten. Ich wich ihm aus und rannte zur Wand, um mich mit dem Rücken
dagegenzustellen. Als er an mir vorbeiraste, roch ich seinen Atem, eine Mischung
aus Rauch und modrigen Äpfeln. Die offene Weihwasserflasche hielt ich in der
ausgestreckten Hand, während ich den anderen Flakon wie eine Granate
umklammerte und mit dem Daumen die Kappe abschraubte.
    Â»Ich will nur das Mädchen!«, schrie ich.
    War es immer noch Mord, wenn man einen Vampir tötete?
Der Mann, den ich zuerst mit dem Wasser

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