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Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Titel: Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green , Oliver Graute
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schon hier“, sagte Larry unverblümt. „Ich habe mit den Leuten gesprochen. Er hat allen eine Scheißangst gemacht und den Ort hier in die Luft fliegen lassen, indem er ihn anstarrte. Typisch Hadleigh. Zumindest hat er dieses Mal nur einen Haufen böser Jungs und keinen unschuldigen Zuschauer ermordet. Das ist doch schon mal etwas.“
    „Tut er das manchmal?“, fragte ich. „Unschuldige Zuschauer ermorden?“
    „Wer weiß schon, was er dieser Tage alles tut?“
    „Warum hat er sich diesen Ort rausgesucht?“, fragte ich, wobei ich mich interessiert in den noch immer rauchenden Ruinen umblickte.
    „Er missfiel ihm“, sagte Larry.
    „Was ging er ihn an?“, fragte eine verärgerte Stimme aus der Menge.
    Larry und ich ließen uns Zeit damit, uns umzudrehen. Wir wollten nicht, dass man dachte, wir ließen uns von einer ärgerlichen Stimme hetzen. Ich sah den Sprecher sofort. Ich kannte Augustus Grimm schon. Er war immer dazu bereit, sich zum Wortführer einer gekränkten Versammlung zu ernennen, sie zu Gewalt anzustacheln, um dann in den Hintergrund zu verschwinden, wenn die ganze Sache brenzlig wurde. Als ein aus dem Priesteramt verstoßener, ketzerischer Steuerberater hatte Grimm gerade genug Mathemagie gelernt, um eine lästige, wenn auch ungefährliche Plage zu sein und war wegen unmoralischen Gebrauchs imaginärer Zahlen aus der Gilde der Steuerberater verstoßen worden. (Genaugenommen konnte Grimm sich bei bestimmten Zahlen vorstellen, sie seien auf dem Bankkonto seines Klienten und nicht dort, wo sie sein sollten. Die Gilde hatte ihn schnell ausgeschaltet – niemand vermasselte in der Nightside ein Geschäft.)
    „Halts Maul, Augustus“, sagte ich freundlich. „Oder ich komme rüber und prügle die Bruchrechnungen aus dir raus.“
    Larry und ich warteten freundlich, aber Grimm wollte keinem von uns in die Augen sehen. Wir wandten ihm wieder den Rücken zu.
    „Hadleigh lehnte die Existenz dieses Ortes ab“, erklärte Larry. „Turnabout Inc. konnte für den richtigen Preis den Verstand eines Körpers in einen anderen übertragen . Ein Greis konnte im Körper eines jungen Mannes so lange weiterleben, wie er zahlte. Konnte dem jungen Körper so viel Schaden zufügen, wie er wollte, weil er immer in einen anderen wechseln konnte und, ohne mit den von ihm getanen schlimmen Dingen in Verbindung gebracht zu werden, davonlaufen konnte. Ein beliebtes Geschäft, so beliebt, dass Turnabout die bezahlten Freiwilligen ausgingen und sie sich Kinder direkt von der Straße schnappten.“
    Ich nickte zögernd. Das war der dritte Fall von Verstand-Tausch, von dem ich an diesem Tag hörte. Versuchte jemand. mir damit etwas zu sagen? Oder mich vor etwas zu warnen?
    „Hadleigh hat das Haus mit einem Blick zu Kleinholz verarbeitet“, fuhr Larry fort. „Tötete die Inhaber, die Angestellten und alle Kunden, die gerade da waren. Eine Handvoll Besessener schwankte komplett unbewaffnet und wieder in ihren eigenen Körpern aus den Ruinen. Nicht alle waren dankbar. Einige waren sehenden Auges hineingegangen, weil sie Geld brauchten. Wenn man alles veräußert hat, was man hat, um seine Schulden zu bezahlen, bleibt einem nur übrig, seinen Körper auf die eine oder andere Art zu verkaufen. Hadleigh hatte ihnen nichts zu sagen. Es scheint, als sei der Geisterdetektiv nur an Verbrechen und nicht an den Opfern interessiert.“
    Die Menge wurde unruhig. Ich blickte zurück, und da stand Grimm mit verkniffenem Gesicht, das Bitterkeit verfinsterte, und wies mit dem Finger auf Larry und mich. Die Menge schien größer zu sein als zuvor, voller böser Gesichter und erhobener Stimmen. Langsame, kalte Wut erfüllte mich, als ich mich an die wahnsinnigen Gesichter, die Schwester Morphium und vielleicht auch Tommy getötet hatten, erinnerte. Es ist egal, wo man in der Nightside war, man war nie weit von einem verärgerten Mob entfernt, der aus einem triftigen Grund – oder eben nicht – begierig darauf war, blutige Hände zu bekommen. Nur für den Nervenkitzel. Es war die Natur der Nightside, das Schlechteste aus uns herauszuholen. Deswegen waren wir hergekommen.
    „Denkst du etwa, ich kenne dich nicht, toter Mann?“, rief Grimm Larry zu. „Du bist sein Bruder! Was dich genauso schuldig macht wie ihn! Wer bist du, dass du glaubst, über uns richten zu können? Uns unseren Spaß zu nehmen? Du wirst für das, was er getan hat, bezahlen!“
    Er gestikulierte großartig mit einer Hand, und ein langes Flammenschwert erschien darin. Ich

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