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Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Titel: Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green , Oliver Graute
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nahm an, es war ein kleiner Schritt von imaginären Zahlen hin zu imaginären Waffen. Das Schwert, das er in Händen hielt, hatte keine Substanz, es war die Vorstellung eines Schwertes. Aber das machte es nur stärker und schärfer. Die Menge brummte zustimmend. Larry trat vor, um mit ihnen zu sprechen, und Grimm hieb mit seinem eingebildeten Schwert nach ihm. Die glühende Schneide schnitt sauber durch Larrys Jackett und Hemd und öffnete einen langen, dünnen Schnitt in dem grauen Fleisch darunter. Natürlich floss kein Blut.
    Larry blickte an sich hinunter, dann zurück zu Grimm. „Das war mein bester Anzug, du kleiner Scheißhaufen!“
    Er zückte seinen Zauberstab, und die Zeit kam zum Erliegen. Jedes Geräusch war abgeschnitten, jeder stand still, alles war erstarrt. Die Atmosphäre schien in der Schwebe zu sein, gefangen zwischen einem Atemzug und dem nächsten. Selbst das aufgespießte Neonschild war mitten in einem Flackern gefangen. Larry steckte den Stab weg, bewegte sich schnell durch die Menge und prügelte jedem die Scheiße aus dem Leib. Seine gefühllosen, toten Hände fuhren auf und nieder, teilten brutale Bestrafungen aus. Er schlug auf Köpfe, Brüste und Flanken, und der klare, scharfe Klang brechender Knochen wurde durch die Stille noch verstärkt. Kein Blut floss – noch nicht, und egal, wie stark er sie schlug, keiner der Körper bewegte sich, reagierte oder wackelte.
    Ich sah und hörte alles, denn obwohl ich wie jeder andere gegenwärtig erstarrt war … konnte ich immer noch denken und beobachten. Vielleicht beschützte mich meine spezielle Gabe vor der Magie des Stabs – oder vielleicht meine unnatürliche Blutlinie. Ob ich es mochte oder nicht, ich war immer noch Liliths Sohn. So oder so entschied ich mich, es für mich zu behalten. Larry musste das nicht wissen, und es konnte sein, dass ich das irgendwann einmal gegen ihn verwenden musste.
    Larry kehrte schließlich zu seiner ursprünglichen Position zurück, wobei er von seinen Anstrengungen noch nicht einmal keuchte. Er zog seinen Stab, setzte die Zeit wieder in Gang, steckte ihn wieder ein und genoss die allgemeine Unschönheit. Die Menge schrie vor Überraschung, Schock und Qual auf. Knochen brachen, blaue Flecken erblühten, und Blut schoss aus Nasen und Mündern. Einige brachen zusammen, andere stolperten vor und zurück, während sie ihre eingeschlagenen Schädel umklammerten und sich die gebrochenen Rippen hielten. Grimm lag flach auf dem Rücken, glücklicherweise bewusstlos, weswegen er die ganzen furchtbaren Dinge, die Larry mit ihm getan hatte, nicht spürte. Machen Sie niemals einen toten Mann wütend, er hat nicht unseren Sinn für Zurückhaltung.
    Ich heuchelte eine gewisse Überraschung, bevor ich Larry streng anschaute.
    „War das nicht ein bisschen zu radikal?“
    „Das musst du gerade sagen!“, brummte Larry. „Zumindest habe ich ihnen nicht die Zähne ausgeschlagen. Außerdem wäre dieser Haufen nicht so wütend gewesen, wenn sie keine Kunden oder potenzielle Kunden von Turnabout Inc. gewesen wären und deswegen aus Prinzip bekommen haben, was sie verdienen. Wie mein Bruder denke ich, dass es Dreck hier gibt, den ich nicht dulde.“
    Die aus der Menge, die konnten, waren weggegangen und ließen die Stöhnenden und Bewusstlosen zurück. Larry drehte allen den Rücken zu und musterte den Rest der Leute auf der Straße, von denen die meisten viel zu sehr damit beschäftigt waren, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu stillen, als eine nebensächliche Schlägerei zu bemerken. Die Geschäfte gingen ihren gewohnten Gang, und Larry nahm alles in sich auf. Sein lebloses Gesicht blieb regungslos.
    „Ich war in jener Nacht nicht da“, sagte er schließlich. „Ich war mit dem Krieg beschäftigt, organisierte den Widerstand gegen deine verdammte Mutter. Denkst du, es hätte einen Unterschied gemacht, wenn ich dagewesen wäre? Wäre mein Bruder noch am Leben, wenn ich ihn dir nicht anvertraut hätte?“
    „Ich konnte ihn nicht retten“, sagte ich. „Niemand hätte das gekonnt. Es war Krieg. Leute sterben in Kriegen.“
    „Soll mich das aufheitern? Ja?“ Er sah mich nicht an. Er erwartete keine Antwort. „Bist du sicher, dass das die Straße ist, in der er gefallen ist? Hier ist er verschwunden?“
    „Ein bisschen weiter unten, aber ja. Ich sah ihn genaugenommen nicht sterben. Also gibt es noch Hoffnung.“
    „Hoffnung ist etwas für die Lebenden“, sagte Larry. „Die Toten müssen sich mit Rache

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