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Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Titel: Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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schelmisch. „Wir haben Jahre gemeinsam als Söldner verbracht, professionelle Problemlöser, welchen Euphemismus man auch immer dafür einsetzen will, aber wir haben den Fehler gemacht, einen Funktionär mit viel zu guten Verbindungen zu erledigen, der Walker hieß. Es war seine eigene Schuld. Der dumme, alte Mann dachte wohl, er könnte uns vorschreiben, wen wir töten konnten und wen nicht. Wir hätten ihn rein aus Spaß umgelegt, aber glücklicherweise hatte er viele Feinde … Stephen hat ihn mit seiner Schrotflinte in zwei Stücke geschossen und wir haben auf dem ganzen Heimweg darüber gelacht. Aber wie sich herausstellte, hatte Walker auch Freunde. Reiche, mächtige Freunde, und von einem Tag auf den anderen hatte uns niemand mehr lieb. Als uns der Baron dann schließlich so freundlich regelmäßige Auftritte und einen völligen Neustart angeboten hat …“
    „Wir haben noch einen ganzen Haufen Leute umgebracht, ein paar Rechnungen beglichen, die halbe Stadt niedergebrannt und sind hierher entkommen, bevor irgendjemandem überhaupt aufgefallen ist, dass wir nicht mehr da waren“, sagte Stephen. Er verzog den Mund, ein liederliches, heimtückisches Lächeln mit viel zu vielen Zähnen.
    „Wir sind schon eine halbe Ewigkeit hier“, grinste Joan Taylor, „und haben all die Dinge getan, die du nicht gutheißen würdest. Wahrscheinlich werden sie dir die Verantwortung für ziemlich viele davon in die Schuhe schieben. Jeder kennt dich, aber niemand kennt uns. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich nicht einmal die Hälfte von dem glaube, was man von dir erzählt.“
    „Herr Gutmensch Saubermann“, feixte Stephen.
    „Besteht die geringste Chance auf einen Handel?“, fragte ich.
    Joan hob eine Braue. „Würdest du das denn wollen?“
    „Nein“, entgegnete ich. „Deine bloße Existenz widert mich an.“
    Ich sprang vor und schlug ihr mitten ins Gesicht. Sie fiel der Länge nach zu Boden. Sie hatte nicht einmal Zeit, die Hände aus den Manteltaschen zu ziehen. Ich sah mich um, doch Suzie hatte Shooter ihre Schrotflinte schon entrissen und hämmerte ihm ihren Ellbogen in die Kehle. Ich feixte. Vor kurzem hatten Suzie und ich ein wenig Werwolfsblut bekommen, stark genug verdünnt, dass wir nie Gefahr liefen, uns zu verwandeln, aber immer noch stark genug, um uns wirklich schnell zu heilen. Meine Schmerzen schwanden bereits. Ich blickte auf Joan Taylor hinunter, die sich ärgerlich wieder erhob.
    Wir standen einander gegenüber und funkelten uns an, die Hände zu unseren Seiten zu Fäusten geballt, während wir uns konzentrierten, als wir beide nach unserer Gabe griffen. Ich öffnete mein drittes, heimliches Auge und musterte sie kalt, während ich nach einer Lücke in ihrer inneren Verteidigung suchte, etwas, das ich gegen sie verwenden konnte. Ich spürte, wie sie dasselbe tat. Seltsame Energien flackerten in der Luft zwischen uns, eine Spannung unsichtbarer Kräfte, die sich immer weiter aufbaute, bis sie irgendwo explodieren musste. Meine Gabe gegen die ihre. Es war, als würde man mit unsichtbaren, nicht greifbaren Händen armdrücken.
    Ich bekam grob mit, wie auf der Station die Hölle losbrach, als sich Suzie und Stephen aufeinander stürzten. Schrotflintenschüsse peitschten überall durch die Luft, begleitet vom Grollen von Granaten. Betten fielen um und Patienten fielen heraus, wobei die Medizintechnik abriss. Dunkler Rauch wallte durch die Station, als Krankenhausausrüstung Feuer fing.
    Ich musste dem ein Ende bereiten. Unsere Duplikate und wir waren einander zu ebenbürtig, und zu viele Unschuldige nahmen Schaden. Also fand ich einen schlüpfrigen Fleck unter Joans Fuß und ließ sie ausrutschen, was sie für einen Augenblick aus der Konzentration riss. Dann brüllte ich Suzie zu: „He, Suzie! Partnertausch, lass uns tanzen!“
    Sie begriff sofort, worauf ich hinauswollte, richtete ihre Schrotflinte auf Joan Taylor, und während Stephen Shooter kurz zögerte, benutze ich meine Gabe, um in seinen Granaten den einen Stift zu finden, der nicht fest saß. Er fiel heraus, Stephen sah verdutzt nach unten und es gab eine rasche Abfolge von Explosionen, als eine Granate all die anderen auslöste. Kleine Fetzen Stephen Shooter wirbelten wie ein sanfter, roter Regen durch die Station. Hinter mir hörte ich einen Schuss einer Schrotflinte, und als ich mich umwandte, lag Joan Taylor flach auf dem Rücken. Kopflos. Sie hatte höchstwahrscheinlich Zeit damit vergeudet, nach einem Weg zu suchen, Suzie

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