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Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Titel: Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Gral zu führen, waren ihre Kräfte allein durch das Wesen der Nightside stark beschränkt, aber sie haben immer noch Tausende umgebracht und die Stadt in ein Trümmerfeld verwandelt, und jetzt verrät mir Walker, dass sich ebendieses Wesen der Nightside verändert hat und wir ebendiesen Schutz nicht mehr besitzen. Wenn ich auch nur ein Fünkchen gesunden Menschenverstandes im Leibe hätte, würde ich heimgehen und mich unter dem Bett verkriechen, bis alles vorbei ist. Aber wie die Dinge nun liegen … seht mal, wenn wir über den Zorn Gottes reden, sollten wir bedenken, was mit Sodom und Gomorrha geschah, zwei Städten, die Gott wegen der Sündhaftigkeit ihrer Bewohner dem Erdboden gleichmachte. Ich bin bereit, gutes Geld darauf zu verwetten, dass es dort nicht mal halb so abgefahrenes Zeug gab, wie man es hier überall findet, am Wochenende sogar zum halben Preis.“
    „Er ist immer noch ein Mensch“, sagte König Haut. Seine Stimme war tief, voll und hoffnungslos ölig. „Jeder Mensch hat Schwächen.“
    „Ich werde ihn daran erinnern“, knurrte ich. „Aus ganz sicherer Entfernung. Hallo, Leute, ich bin gut, aber nicht einmal ich kann mich dem Willen Gottes entgegenstellen. Wenn ich das auch nur laut ausspreche, muss ich mir Sorgen machen, ob nicht plötzlich die Plage der Geschwüre unter meiner Gürtellinie fröhliche Urständ feiert.“
    „Sie haben einen biblischen Hintergrund“, sagte Julien vorsichtig. „Ihre Mutter war Lilith, Adams erste Frau.“
    „Ja, super – die, die sich gegen Gottes Autorität auflehnte, aus dem Paradies flog, in die Hölle fuhr, um es mit Dämonen zu treibe, und dann alle möglichen Monstrositäten gebar“, sagte ich. „Ich glaube wirklich nicht, dass ich dem Wanderer diese Verbindung unbedingt unter die Nase reiben werde, aber danke für den Hinweis.“
    „Es handelt sich ohnehin nur um eine Parabel“, warf Suzie unerwartet ein. „Ein einfacher Weg, um eine komplexe Realität zu verstehen.“
    Wir starrten sie für einen Moment ungläubig an. Suzie überraschte uns immer wieder.
    „Jessica Sorrow“, sagte ich. „Die Ungläubige … wie mir scheint, bist du die Einzige mit einem ausreichend starken Glauben oder eher Unglauben, um es in dieser Hinsicht mit dem Wanderer aufzunehmen. Vielleicht negiert ihr euch einfach gegenseitig, wenn man euch beide zusammenbringt.“
    „Das war einmal“, sagte Jessica und fixierte mich mit ihren tiefen, dunklen Augen, die nie blinzelten. „Mir geht es heute viel besser.“
    Der Raum war plötzlich erfüllt von nervösem Scharren, da alle Anwesenden entschieden anderer Meinung waren, ohne auch nur ein Sterbenswörtchen zu sagen.
    „Wir bewahren uns Jessica als letzten Ausweg auf“, sagte Julien. „Unsere gefährlichste Waffe.“
    „Verdammt“, sagte Suzie. „Ich dachte, das wäre ich.“
    Julien warf ihr ein mitfühlendes Lächeln zu und sah mich dann bedeutungsschwanger mit seinem besten besorgten Blick an. „Es liegt allein an Ihnen. Sie sind der Einzige, dem wir das hier zutrauen.“
    „Das habe ich jetzt schon mehrmals gehört“, sagte ich. „Aber ich bin noch nicht überzeugt.“
    „Eines geht mir immer noch nicht in den Kopf“, sagte Suzie stur. „Ich meine, Gottes Zorn, schnell und stark, ja, das kapiere ich schon. Aber was macht er eigentlich?“
    „Alles, was er will“, sagte Walker. „Er ist so stark und schnell, wie er sein muss. Er kann mit jeder Waffe töten, selbst mit bloßen Händen. Keine Tür ist stark genug, ihn draußen zu halten, und kein Argument wird ihn von seinem Weg abbringen. Weder Wissenschaft noch Magie schützen vor ihm.“
    „Ja“, sagte Suzie. „Aber ist er kugelsicher?“
    „Solange er auf dem Pfad des Himmels wandelt, kann nichts auf der Welt ihm etwas anhaben“, antwortete Julien.
    „Selbst gesegnete oder verfluchte Patronen mit an der Spitze eingeritzten Kreuzen nicht?“, fragte Suzie.
    „Er würde nicht mal die Braue hochziehen“, sagte Walker.
    Suzie lächelte plötzlich. „Nun, dann werde ich mir wohl noch mehr Mühe geben müssen, denke ich.“
    „Mir ist gerade eine fiese, leicht verstörende Idee gekommen“, sagte ich. „Wenn sich das Wesen der Nightside wirklich geändert hat, könnten wir nicht einfach mit der Gegenseite Kontakt aufnehmen, damit die einen ihrer Handlanger heraufschickt, um sich um den Wanderer zu kümmern?“
    „Sie sich gegenseitig bekämpfen lassen“, meinte Graf Video. „Das gefällt mir.“
    „Sind Sie vollkommen wahnsinnig

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