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Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Titel: Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Jessica“, sagte Julien, und wie ich ihn kannte, meinte er es wahrscheinlich tatsächlich ernst. Ich kam nicht umhin, mich zu fragen, wie es die anderen sahen, die Ungläubige in ihrer Mitte zu haben. Es musste sich anfühlen, wie auf einer noch nicht hochgegangenen Bombe zu sitzen und sich zu fragen, ob man sie tatsächlich ticken hörte. Ich wandte mich von Julien und Jessica ab und schlenderte zu dem langen Tisch hinüber. Für den Augenblick waren ihnen offensichtlich die Dinge ausgegangen, über die man streiten konnte, und nun funkelten sie sich kalt an. Bis ich mich dazugesellte, dann funkelten alle mich kalt an. Ich schenkte ihnen mein bestes vergnügtes Lächeln.
    „Hallo Leute! Wo ist das Buffet?“
    „Wir hätten Sie nie einladen sollen“, sagte Larry Oblivion. Für einen Toten war seine Stimme ungewöhnlich normal. Er blickte unverwandt an mir vorbei zu Jessica hinüber. „Sie hätten wir auch nicht einladen sollen. Ich traue ihr nicht.“
    „Teufel auch, Liebling. Ich traue niemandem hier“, gurrte Annie Abattoir. Wenn eine Katze mit einem Mund voll Sahne schnurren konnte, während sie es mit einem Kater trieb, hätte sich das ganz genau wie Annie angehört. „Aber wenn selbst ich meine Vorurteile, meine absolut gerechtfertigte Paranoia, was euch betrifft, zur Seite schieben kann, um zu versuchen, dieses Projekt hier in Gang zu bringen, könnt ihr das auch. Ach, sei still, toter Mann. Wir haben das alle schon mehrfach gehört. Pass auf, dass ich nicht rüberkomme und mich auf dich draufsetze!“
    „Wir bringen alle etwas Einzigartiges an diesen Tisch“, sagte Julien Advent nachdrücklich, als er und Jessica wieder Platz nahmen. „Ich steuere meine Ehrbarkeit und die Macht der Presse bei. Jessica ist hier, um unseren Feinden Angst einzujagen. Annie hat ihren widerwärtigen Beruf schon für jede Seite in der Nightside – und ein paar, die sie extra erfunden hat – ausgeübt und verfügt über beste Kontakte. Graf Video und König Haut sind beide hohe Tiere, vor denen die Leute Respekt haben, und Larry hat sich nach seinem Tod einen gewissen Ruf für seine Dienste für die Öffentlichkeit erworben.“
    „Es gibt keinen besseren Weckruf für das Gewissen als zu sterben“, meinte Larry. „Himmel und Hölle scheinen einem so viel näher zu sein …“
    „Als ihr einen professionellen Privatdetektiv haben wolltet, warum habt ihr nicht mich gefragt?“, fragte ich ein wenig pikiert.
    „Sie waren noch nie ein richtiger Teamspieler, John“, meinte Julien freundlich, „und um ehrlich zu sein … wenn man Ihre Familiengeschichte bedenkt, wird sich wohl niemand in der Nightside wohl fühlen, wenn man Sie an die Macht ließe.“
    „Da hat er recht“, sagte Suzie, die mit verschränkten Armen träge an der Wand lehnte. „Ich würde sie trotzdem alle erschießen, wenn du möchtest.“
    „Vielleicht später“, sagte ich. Ich bin nie sicher, ob sie das als Scherz meint. Vermutlich ist sie sich ebenso wenig sicher. Ich deutete zu Walker, der immer noch höflich etwas abseits stand. „Was ist mit ihm? Warum ist er kein Teil der neuen Autoritäten? Er hat mehr Erfahrung darin, die Nightside am Laufen zu halten, als ihr alle zusammen.“
    „Sie haben mich gefragt“, sagte Walker ruhig. „Ich habe abgelehnt. Meine Gefühle für die Nightside sind kein Geheimnis, und ich muss gestehen, meine kürzlichen Versuche, den verschiedenen Wesenheiten in der Straße der Götter eine wie auch immer geartete Ordnung aufzuoktroyieren … waren nicht gerade von Erfolg gekrönt. Ich war gerufen worden, um die diversen Kirchen, Religionen und Entitäten zu organisieren, zu regulieren und zu modernisieren, doch trotz meiner größten Anstrengungen … gingen die Dinge ziemlich schnell den Bach hinunter. Es liegt nicht in meiner Verantwortung, dass die Reformen nicht griffen. Gläubige können so wortgetreu und stur sein, und als dann auch noch der Punkgott des Rasiermessers in die Angelegenheit verwickelt wurde, ging alles zum Teufel, ehe man sich ’ s versah.“
    „Ich erinnere mich“, warf ich ein. „Eine Weile konnte man sich in ein paar Teilen der Nightside kaum blicken lassen, weil sie von lauter Entitäten aus der Straße der Götter überrannt waren, die wie Schlosshunde heulten.“
    „Nun, im Grunde ist das korrekt“, sagte Walker. „Jedenfalls denke ich, ich kann der Nightside am besten als Funktionär dienen, nicht als jemand, der Entscheidungen trifft.“ Er lächelte kurz. „Außer, die neuen

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