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Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Titel: Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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geworden?“, fragte Julien. „Zwei Wanderer, die in der Nightside gegeneinander antreten? Können Sie sich erinnern, welchen Schaden der Engelskrieg angerichtet hat? Wir sind immer noch mitten in den Wiederaufbauarbeiten!“
    „Wie sieht es mit der Straße der Götter aus?“, fragte ich beharrlich. „Gibt es dort keine Entität, die sich stark genug fühlt, um ...“
    „Keine einzige“, meinte Walker. „Die ganze Straße berät im Augenblick darüber, sich dimensional von der Nightside abzukoppeln, bis alles vorbei ist und man sicher wieder zurückkehren kann.“
    „Es gibt immer noch Eddie Messer“, warf Suzie ein.
    Erneut breitete sich eine unbehagliche Stille im Raum aus, als die Anwesenden diesen Gedankengang weiterspannen.
    „Der Punkgott des Rasiermessers war auf seine ekelerregende Art immer ein gerechter Mann“, sagte ich schließlich. „Er könnte sich entschließen, sich mit dem Wanderer zu verbünden. Eddie war immer schon Anhänger einer Null-Toleranz-Ideologie, was die echt schlimmen Finger angeht. Auf eine extrem praktische, Blut-und-Gehirn-über-den-Bürgersteig-Art-und-Weise.“
    „Ich finde immer noch, wir sollten uns verteidigen!“, sagte König Haut plötzlich. „Jeder von uns ist auf seine oder ihre Weise eine Macht. Wir müssen der Nightside zeigen, dass man mit uns rechnen muss! Wir brauchen uns nicht hinter Typen wie Taylor zu verstecken. Wir sollten in all unserem Glanz und unserer Glorie ausziehen und den Wanderer unter unseren Absätzen zermalmen!“
    „Nein!“, sagte Julien Advent entschlossen. „Dies ist nicht die Zeit, stolz zu sein! Wir können ihn nicht aufhalten. Nicht allein, nicht alle gemeinsam. Er ist der Zorn Gottes in der Welt der Menschen. Heute gibt es auf Erden keine größere Macht! Unsere einzige Hoffnung ist, dass John Taylor ihn überlisten oder ausbooten kann.“
    „Wir sind verloren …“ sagte Graf Video.
    „Moment mal“, sagte ich. „Übersehen wir das Offensichtliche? Warum schicken wir nicht Walker? Er kann seine Stimme einsetzen, um dem Wanderer zu befehlen, die Nightside zu verlassen und nie wiederzukommen.“
    „Würde nicht funktionieren“, sagte Walker. „Meine Stimme zieht ihre Autorität aus der ursprünglichen Stimme, der, die einst ‚Es werde Licht‘ sagte. Ich bezweifle, dass sie eine Auswirkung auf jemanden hätte, der dem Ursprung dieser Stimme viel näher ist, als ich es je sein werde.“
    Wir warteten noch ein wenig, doch das war alles, was Walker zu sagen hatte. Man konnte sich bei Walker darauf verlassen, eine Antwort zu bekommen, die einen mit noch weit mehr Fragen als zuvor zurückließ. Ein Gedanke schoss mir durch den Kopf und ich starrte Walker unverwandt an.
    „Es ist genau wie früher, nicht wahr? Sie schlagen mich für diesen Job vor, weil ich entbehrlich bin. Falls ich den Wanderer aufhalte, toll. Falls ich das nicht kann, lernen Sie etwas aus dem Zusammentreffen, das Sie dem nächsten Idioten mit auf den Weg geben können, den Sie ihm auf die Fersen hetzen. Sie haben sich kein bisschen verändert.“
    „Ich würde selbst gehen, wenn ich könnte“, sagte Walker. „Aber ich kann ihn nicht aufhalten. Du hast zumindest eine gewisse Chance, und falls er dich töten sollte, John, werde ich einen Weg finden, ihn dafür büßen zu lassen.“
    „Wie überaus beruhigend“, sagte ich. „Wissen Sie, Sie hätten die Gefühlstour vorher ruhig lassen können. Ich hätte das hier so oder so getan.“
    „John, ich habe nicht ...“
    „Nicht jetzt, Walker“, sagte ich. „Nicht jetzt.“
    Ich fuhr meine Gabe hoch, konzentrierte mich auf mein inneres Auge und öffnete es weit, damit meine Sicht sich weit über die Nightside erheben konnte. Gleißende Lichter schienen zwischen dunklen Gebäuden und heißes Neon flackerte wie Elmsfeuer in einer Nacht, die niemals endet. Die Straßen drehten sich langsam unter mir, während ich auf der Suche war, bis ich einen einzelnen Funken erspähte, der um so viel heller leuchtete als alle anderen. Ich stürzt mich hinab, raste auf mein Ziel zu, bis ich ihn endlich gefunden hatte, den Wanderer, der mit einem Lachen auf den Lippen und kaltem Tod in den Augen die Hauptstraße entlangspazierte. Er hielt inne, wandte sich um und sah mich an.
    „Ja hallo! Komm und finde mich, John Taylor. Ehe ich dich finde!“

4
    Gerechtigkeit für alle
    Man hat mich gehasst und gefürchtet, geschätzt und bewundert, aber mit schierem, unverhohlenem Neid angesehen zu werden, war eine völlig neue

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