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Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Titel: Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Autoritäten sollten sich als korrupt und unfähig erweisen, dann werde ich wohl gezwungen sein, ihnen ein Ende zu setzen.“
    „Das würden Sie auch, nicht wahr?“, fragte ich. „Plötzlich, gewalttätig und mit einer gerechten Portion Gemeinheit für alle.“
    „Das ist genau das, was ich am besten kann“, sagte Walker. „Ich war immer schon der Meinung, dass die Möglichkeit eines plötzlichen Todes den Gedanken einen schönen Fokus verleiht.“
    Die neuen Autoritäten machen zum ersten Mal den Eindruck von Geschlossenheit, als sie Walker böse Blicke zuwarfen.
    „Wir sollten zum geschäftlichen Teil kommen“, meinte ich. „Ihr habt mich wegen des Wanderers kommen lassen. Warum wollt ihr ihn nicht hier haben? Wäre es wirklich so eine Katastrophe, wenn er einige der mieseren Schleimbeutel auslöschen und generell den Müll rausbringen würde?“
    „Der Wanderer neigt zur Taktik der verbrannten Erde“, murmelte Walker, „und so verkommen, wie dieser Ort hier ohne Zweifel ist … es gibt da ein paar Dinge, die man bewahren sollte.“
    Ich feixte. „Sie werden weich, Walker.“
    „Das habe ich dir doch gesagt“, stimmte Walker zu. „Abscheulich, nicht wahr?“
    „Was wissen wir eigentlich sicher über den Wanderer?“, wollte ich wissen und blickte mich in der Runde um.
    Julien Advent war wie immer der Erste. „Im Laufe der Geschichte hat es immer die Legende vom Wanderer gegeben. Dass einmal in jeder Generation ein Mensch einen Handel mit Gott eingehen kann, um mehr als ein Mensch zu werden. Er kann sein Leben Gott verschreiben, und falls dieser Mensch mit all seinem Herzen und seinem Willen schwört, dem Licht und dem Guten zu dienen und allen anderen Pfaden zu entsagen, wie etwa der Liebe, der eigenen Familie oder persönlichen Wünschen … dann wird dieser Mensch stärker, schneller und schrecklicher als all seine Mitmenschen. Er wird unverwundbar gegen jedes Leid, solange sein Glaube wahrhaftig bleibt und er den Pfad des Himmels beschreitet. Des Herrn Wille auf Erden, Gottes Krieger und Zorn in der Welt der Menschen, ausgesandt, um die Schuldigen zu bestrafen und das Böse zu zerschmettern, wo immer er es findet. Man nennt ihn den Wanderer, da er immer in einer geraden Linie dorthin wandern wird, wo er sein muss, und tun wird, was er tun muss, und niemand wird ihn aufhalten oder von seinem Ziel abbringen können.“
    „Einige Wanderer haben Könige getötet“, sagte Walker. „Andere haben Staaten unterworfen und das Schicksal der Welt verändert. Wieder andere sind nicht so offenen Pfaden gefolgt und haben das Böse ausgerottet, einen Sünder um den anderen. Manche halten sich in den Schatten auf, andere führen Heere an; und nun ist einer von ihnen in der Nightside aufgetaucht.“
    „Wenn einige von ihnen so wichtig waren, warum habe ich noch nie ihre Namen gehört?“, fragte ich.
    „Das haben Sie wahrscheinlich sehr wohl, wenn Sie genau darüber nachdenken“, entgegnete Julien.
    „Ah“, sagte ich. „So ist das“
    „Hauptsächlich“, sagte Julien. „Über all die Jahrhunderte hat es nie viele von ihnen gegeben, da kein normaler Mensch so einen Handel abschließen und Liebe, Freunden und allem, was das Leben lebenswert macht, entsagen würde.“
    „Sie sind Mörder“, sagte Larry. „Herzlose, kaltblütige Mörder. Richter, Geschworene und Henker in einer Person. Keine Barmherzigkeit, kein Mitgefühl, kein Mitleid.“
    „Allein der Wanderer entscheidet, was böse ist und was nicht“, warf Graf Video ein. „Es ist ihm gleichgültig, was das Gesetz dazu sagt, und das mit Recht. Er schuldet einer höheren Macht Rechenschaft.“
    „Es gibt für den Wanderer keine Graustufen“, sagte Annie. „Nur Schwarz und Weiß, und das in jeder Hinsicht. Sie können sich also denken, weshalb so viele Leute in der Nightside langsam ein klein bisschen Angst kriegen, nun, da er hier ist.“
    „In seinen Augen sind wir alle schuldig, allein weil es uns gibt“, sagte ich. „Ich verstehe, warum ihr glaubt, mich zu brauchen.“ Ich wog die Angelegenheit kurz ab. „Was wissen wir über den derzeitigen Wanderer?“
    „Nichts“, sagte Larry Oblivion. „Nicht mal seinen wahren Namen. Er ist immun gegen alle Methoden, ihn aus der Ferne zu beobachten. Wir haben es mit Wissenschaft, Hexerei, Sehern, Orakeln und Computern probiert. Wir haben mit dem Hut in der Hand die Drahtzieher aller Seiten abgeklappert und um Antworten gebettelt, aber niemand wusste etwas. Niemand will etwas wissen. Sie haben

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