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Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Titel: Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Mordinstrument enthielt, das der Menschheit bekannt war oder das sich aus einer angrenzenden Dimension hereingeschummelt hatte. Wie so vielen Kirchen in der Straße der Götter war der Waffenladen innen um einiges größer als von außen. Das ist der einzige Weg, wie man allen Kram hineinbekommt. Der Laden verlor sich vor uns in der Ferne. Er erstreckte sich im unangenehmen Licht in die Unendlichkeit, Reihe um Reihe von Holzregalen, die sich weiter in die Ferne dehnten, als das sterbliche Auge wahrnehmen konnte. Ich hatte nicht gewusst, dass es so viele verschiedene Waffen gab.
    Dann blinzelte ich und taumelte fast einen Schritt zurück, als der Eigentümer, Chef oder Hohepriester des Waffenladens plötzlich direkt vor meiner Nase stand. Ein ehrbar aussehender Mann mittleren Alters im seriösen Anzug mit einem breiten, kantigen Gesicht, einem zurückweichenden Haaransatz und randloser Brille, der eher wie ein Bestattungsunternehmer als wie sonst irgendwas aussah. Ihn umgab diese stille, gewissenlose Ruhe, die man sich unwillkürlich aneignet, wenn man jeden Tag mit Tod handelt, und sein warmes, professionelles Lächeln erreichte seine ruhigen, toten Augen nicht. Er nickte zuerst mir, dann Chandra knapp zu. Mir stellte sich das Haar im Nacken auf. Es fühlte sich an, als hätte man die Aufmerksamkeit einer Giftschlange oder Spinne erweckt, die jetzt jeden Moment zuschlagen konnte. Er war eine Ikone des Leids und des Abschlachtens; mit kalten Augen und einem kalten Herzen, allzeit bereit, einen Handel abzuschließen. Es gab alles zu kaufen, aber niemals Kredit, und warum auch nicht? Man kam in den Waffenladen nicht wegen einer Waffe. Man kam her, um sich einen unfairen Vorteil zu verschaffen, sich eine Waffe zu besorgen, die so mächtig war, dass es niemand mit einem aufnehmen konnte.
    „Gut, Sie endlich hier begrüßen zu dürfen, Mr. Taylor“, sagte der Ladeninhaber mit der Stimme jedes einzelnen Verkäufers, den man jemals in seinem Leben gehört hatte. Oder zumindest derer, die sich nicht einmal besonders anstrengen müssen, da jeder das begehrt, was sie anzubieten haben. „Ich wusste schon immer, dass Sie irgendwann bei uns vorbeischauen würden. Irgendwann tut das jeder ... und Mr. Chandra Singh, der weltbekannte Monsterjäger. Sie können mich Mr. Usher nenne, wenn Sie wollen. Was kann ich für Sie tun?“
    „Sind Sie ein Gott?“, fragte Chandra ernstlich interessiert.
    „Um Himmels Willen, nein, mein Herr!“, sagte Mr. Usher. „Nichts derart Beschränktes. Gottheiten kommen und Entitäten gehen, aber der Waffenladen besteht für immer. Ich bin das menschliche Gesicht dieser Einrichtung. Der Fortsatz des Waffenladens, wenn Sie so möchten. Die Leute ziehen es einfach vor, das Geschäftliche mit jemandem zu klären, der wie ein Mensch aussieht. Ich bin der Waffenladen.“
    „Also … dann sind Sie nicht wirklich echt?“ bohrte Chandra weiter.
    „Ich bin genau so echt wie der Laden, mein Herr, und der Waffenladen ist äußerst real und alt. Seine Namen sind Legion, aber er hat nur ein Wesen. Ah, mein Herr, die alten Scherze sind immer noch die besten. Mit etwas Heiterkeit lässt sich bittere Medizin viel besser schlucken. Ein überaus vortreffliches Schwert, leider in zwei Teilen, seine wahre Natur missbraucht und zerschmettert. Was für eine Schande! Soll ich es für Sie reparieren?“
    „Nein“, sagte ich eilig. „Sagen Sie ihm das, Chandra. Er könnte es tun, aber danach wird das Schwert nie wieder das alte sein, und Sie wollen wirklich den Preis, den er verlangen wird, nicht bezahlen.“
    „Ich bin in der Lage, meine eigenen Entscheidungen zu treffen“, beschwerte sich Chandra steif. „Dieses Schwert hat man mir anvertraut, und ich habe zugelassen, dass es zerbricht. Ich habe die Pflicht, sicherzustellen, dass es repariert wird. Falls man es wiederherstellen kann.“
    „Oh, das kann man, mein Herr, das kann man“, sagte Mr. Usher. „Ich weiß alles, was es über Schwerter zu wissen gibt.“
    „Auch, wie man ihre wahre Natur wieder herstellt?“, fragte ich.
    „Ah“, sagte Mr. Usher zögernd. „Nun, nein. Sie haben mich erwischt, mein Herr. Mein Machtbereich ist streng auf das Konkrete beschränkt, nicht das Spirituelle.“
    „Dann kann ich nicht zulassen, dass Sie dieses Schwert berühren“, sagte Chandra. „Ich werde es in meine Heimat bringen, auf dass man es dort neu schmiedet.“
    „Wie Sie wünschen, mein Herr“, sagte Mr. Usher, der nach Chandra jetzt seine gesamte

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