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Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Titel: Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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öffnete das Amulett. Doch das Bild darin war
unverändert. Er war fest davon überzeugt, dass es seine Mutter war, die zu ihm
sprach. Mittlerweile war es noch dunkler geworden, der Schreck fuhr durch seine
Glieder, der Bannspruch würde aufgehoben sein. Hera könnte wieder zaubern. Niklas
bekam weiche Knie, er rannte, so schnell seine Füße ihn tragen konnten.
Plötzlich blieb er stehen, war er diesen Weg überhaupt gekommen? „Sicher“,
sagte er zu sich selbst. Welchen hätte er sonst nehmen sollen? Er rannte bis in
der Ferne das Feenschloss auftauchte und er vor dem Tor stand. Niklas Herz
pochte heftig. Er hämmerte so lange gegen das Portal, bis es sich öffnete und Kimama
vor ihm stand.
    „Was ist los? Bist du von allen guten Geistern verlassen?“
    „Kimama, die Sonnenfinsternis, wir müssen in den Kerker und nach dem Buch
der Magie sehen.“ Er stürmte an ihr vorbei und sprang die Stufen hinunter. Kimama
lief hinter ihm her.
    „Was ist denn los? Wieso soll es nicht mehr hier sein?“
    „Hast du es nicht bemerkt, die Sonnenfinsternis, das heißt, Hera kann
wieder zaubern und weiß vielleicht schon, wo sich das Buch befindet.“ Daran
hatte Kimama gar nicht mehr gedacht. Auch ihr fuhr der Schreck in die Glieder,
sie schoben den Stein unter dem Bettgestell zur Seite, und da lag es unversehrt.
    „Da haben wir ja noch mal Glück gehabt“, meinte Kimama erleichtert. Sie
schoben den Stein wieder zurück.
    „Wir müssen mit Fistibell reden, was wir jetzt machen
sollen“, Niklas war beunruhigt. Es war keine gute Idee von Sagremor, das Buch
hier zu verstecken.
    Hera hatte unterdessen ihre gute Laune wieder zurück bekommen.
Sie konnte endlich wieder zaubern und hatte für Tubork eine Öffnung in ihrer
Höhle geschaffen. Die Zauberin war froh, dass er fort war, denn der Troll war
immer schlecht gelaunt. Zu viel Zeit war seiner Meinung nach vergeudet worden.
Schon längst hätte er über Haukeland herrschen können, wäre dieser dumme Bannstrahl
nicht gewesen. Baphomet, der Dämon ließ sie in Ruhe. Er saß den ganzen Tag in
einer Ecke und sann vor sich hin. Der Dämon machte sich allerdings auch seine
Gedanken. Wenn Hera eines Tages Herrscherin über das Nordische Land werden sollte,
und das genau hatte sie vor, dann hatte auch er seine Pläne.
    Tubork machte sich auf den Weg zu Thor, er würde die Sache
selbst in die Hand nehmen. Wie er das anstellen wollte, war ihm zwar noch nicht
klar, aber ihm würde schon etwas einfallen. Hera lief unruhig in ihrer Höhle
auf und ab. Sie musste das Buch der Magie haben, um jeden Preis. Was konnte sie
tun …? Sie setzte sich auf einen Felsvorsprung, ihre Kristallkugel auf dem
Schoß und weckte das magische Auge. Die Zauberin strich liebevoll über das
Glas, es öffnete sich und sie murmelte mit leiser Stimme:
    „Magica Ocula
dicoso liberius“
    Das Auge
zwinkerte und Heras Höhle wurde sichtbar. Ihr Gesicht verfinsterte sich.
    „Du dummes Ding, es ist nicht hier. Du weißt, was ich mit dir mache, wenn
du mich anlügst?“ Erschrocken schloss sich das Auge, und vorsichtig öffnete es
sich wieder. Da wurde auf einmal das Feenschloss sichtbar.
    „Ha, es ist bei den Feen? Dieser hinterlistige Sagremor,
dachte wohl er könnte mich austricksen, aber nicht mit mir. Du bist ja doch zu
etwas nütze.“ Damit stellte sie die Glaskugel unsanft auf den Tisch und deckte
sie zu. Sie schloss die Augen, konzentrierte sich, streckte den Arm aus und
malte einen Kreis in die Luft. Dabei sprach sie mit gedämpfter Stimme, die immer
mehr anschwoll:
    „Erices,
Fanutes, Solates Appererem Mea Sorores“
    Im nächsten
Moment fegte ein Windstoß durch das Gemäuer. Drei abscheulich aussehende Hexen
wirbelten auf ihren Besen durch die Höhle und landeten genau vor Heras Füßen. Die
Zauberin hatte die Öffnung im Felsen nicht wieder geschlossen, als Tubork sie
verließ.
    „Das ging aber schnell“, meinte Hera voller Anerkennung, sie sah die Drei
forschend an. Solates, die Hässlichste, mit struppigen roten Haaren und einer
gigantischen Warze auf ihrer dicken Nase, trat vor und wisperte:
    „Was willst du von uns? Du meldest dich doch sonst nicht bei uns.“
    „Pah“, erwiderte Hera. „Ihr seid Hexen, nicht die besten, aber so
leidliche. Ihr sollt mir eine Fee bringen, eine die mir zu Willen ist. Wie
steht es nun mit eurer Hexenkunst?“ Die drei Frauen steckten ihre Köpfe
zusammen, tuschelten und fuchtelten mit ihren Armen wild umher. Schließlich
schüttelte Solates ihren Kopf und

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