Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik

Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik

Titel: Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
Vom Netzwerk:
jedenfalls werde nicht zulassen, dass er von hier fortgeht und denkt, dass wir alle so langweilig sind wie du!«
    »Ich bin dabei!«, beeilte sich Niko zu sagen.
    Die Vorstellung, mit seiner Fee tanzen zu gehen, schien ihm großartig. Und mit ein bisschen Glück würden der Elf und der Meister sie nicht begleiten.
    Als hätte er Nikos Gedanken gelesen, verabschiedete sich Zen-O genau im richtigen Moment:
    »Das scheint mir eine gute Idee. Es ist spät geworden – mit den ernsten Gesprächen machen wir lieber morgen früh weiter. Bitte entschuldigt mich, ich werde euch nicht begleiten, ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen. Viel Spaß!«
    Gleich darauf verschwand Zen-O im Teleportationsschrank.
    Zu Nikos Verdruss schien Eldwen allerdings nicht dieselbe Absicht zu haben wie der Meister: »Na gut. Ich denke, ich kann eine Ausnahme machen und heute auch ausgehen«, meinte er.

»Lasst uns tanzen gehen!«, rief Quiona enthusiastisch. »Oben im ersten Stock ist es am besten. Da gibt es die Tanzfläche der
    UNSCHÄRFE.«
    »Ich warte dann mal an der Bar auf euch – ich hab’s nicht so mit Tanzen«, gab der Elf zu.
    Niko freute sich, dass Eldwen die beiden endlich allein ließ. Mit ein bisschen Glück würden sie ein langsames Lied spielen und er würde mit seiner Fee tanzen. Es dauerte allerdings nicht lange, bis er feststellen musste, dass die Tanzfläche – wie alles in der Quantenwelt – alles andere als gewöhnlich war.
    Quiona war auf die Tanzfläche gesprungen. Sie und die anderen Tänzer bewegten sich unaufhörlich zum Rhythmus der Technomusik.
    Sie tanzten so schnell, dass man sie kaum klar erkennen konnte. Nur ganz verschwommen konnte Niko die einzelnen Gestalten voneinander unterscheiden.
    »Kannst du einen Moment aufhören?«, bat er Quiona. »Du bewegst dich so schnell, dass ich dich gar nicht mehr richtig sehen kann, ich krieg schon Kopfschmerzen.«
    »Ich werd’s versuchen – aber ich fürchte, es ist zu voll, um anhalten zu können.«
    »Wieso denn? Auf der Tanzfläche gibt es doch genügend Platz für noch mehr Leute.«
    »Na gut, wie du willst. Dann beweg ich mich eben langsamer.«
    Augenblicklich wurde Quiona noch unschärfer, als sie zuvor schon gewesen war. Sie sah aus, als hätte man ihr Bild unscharf eingestellt und dann über die Tanzfläche hin aufgefächert. Niko rieb sich die Augen; offenbar fing er an, schlecht zu sehen, fürchtete er. Brauchte er eine Brille?
    Die Fee sprang von der Tanzfläche und ging zu Niko. Außerhalb des seltsamen Tanzbereichs erhielt sie ihre normale Form zurück.
    »Was du beobachtet hast, ist die
    HEISENBERGSCHE
UNSCHÄRFERELATION.
    Sie besagt, dass man nicht in einer ganz bestimmten Geschwindigkeit an einer ganz bestimmten Position sein kann.«
    »Ich versteh nur Bahnhof, Quiona. Merkst du eigentlich, dass du schon genauso sprichst wie Eldwen?«
    »Ups – du hast recht. Was ich sagen will, ist, dass es auf dieser Tanzfläche hier verboten ist, stehen zu bleiben, weil die anderen sonst mit einem zusammenstoßen. Ach, vergiss es – am besten, du probierst es selbst aus. Komm mit!«
    Quiona schubste Niko, sodass er fast vornüber auf die Tanzfläche fiel. Das Licht und die Musik hatten etwas Hypnotisches. Hier zu tanzen machte Spaß. Niko spürte ein angenehmes Kribbeln im ganzen Körper, während er sich sehr schnell über die Tanzfläche bewegte. Das Ganze hatte einen entscheidenden Vorteil: Da die Leute gar nicht genau sehen konnten, was man machte, war es egal, ob man ein guter Tänzer war oder nicht. Alles, was die anderen sahen, war ein verschwommener Fleck, der sich unaufhörlich bewegte.
    Als er sich an seine neue Entdeckung gewöhnt hatte, fiel ihm wieder ein, was am Nachmittag im QGD geschehen war. Er verstand immer noch nicht, was es bedeutete, dass er diese sogenannte Superposition hatte sehen können. Quiona hatte bemerkt, dass er in Gedanken war; sie nahm ihn an der Hand und zog ihn von der Tanzfläche.
    »Woran denkst du?«
    »An das Superpositionsprinzip. Es fällt mir schwer, es zu verstehen.«
    »Also, das beste Beispiel hat vier Pfoten. Kennst du Schrödingers Katze?«
    »Ja, klar, das ist doch das Tier, das dauernd auftaucht und wieder verschwindet. Ich habe sie schon ein paarmal gesehen, seit ich hier bin.«
    »Echt? Ist ja komisch. Die Katze ist zwar ziemlich bekannt, aber gesehen wird sie nicht gerade oft. Schau dir mal das Plakat hier an«, sagte sie und zeigte auf eine beleuchtete Wand.
    Über dem Bild einer Geisterkatze stand in

Weitere Kostenlose Bücher