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Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik

Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik

Titel: Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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Motor ab. Die Harley war doch komplexer als das Moped seines Cousins.
    »Ich dachte, du bist Motorrad-Profi …«, bemerkte die Fee ein bisschen spöttisch.
    Niko tat, als beachte er Quiona gar nicht, und versuchte noch einmal mit mehr Nachdruck, die Maschine zu starten. Beim dritten Versuch sprang der Motor an und die Maschine beschleunigte in der kleinen Gasse.
    Als sie um die Ecke gebogen waren, drückte er den Gravit-Off-Knopf und das Motorrad erhob sich mitsamt dem Beiwagen in die Luft; Niko konnte einen Freudenschrei nicht unterdrücken.
    Dank der Anweisungen von Eldwen, der es hin und wieder wagte, die Hände von den Augen zu nehmen, kamen sie in weniger als einer halben Stunde bei Meister Zen-Os Haus an.
    Niko hatte die Fahrt viel mehr als seine Freunde genossen; er war noch so aufgewühlt, dass er ein wenig länger als Quiona und Eldwen brauchte, um zu bemerken, dass die Tür zu Zen-Os Haus offen stand. Die zerbrochene Glasscheibe ließ darauf schließen, dass sie eingetreten worden war.
    Die Wohnung war komplett verwüstet. Zwischen umgeworfenen Stühlen und Tischen lagen Bücher, Mappen und ein großflächiges Kabelgewirr auf dem Boden. Jemand war vor ihnen hier gewesen.
    »Denkst du, sie haben ihn mitgenommen?«, fragte Niko.
    »Auf keinen Fall! Zen-O verfügt über enorme Kräfte. Diejenigen des QGD , die ihn nicht bewundern, fürchten ihn außerdem. Sie würden es nicht wagen, ihm die Stirn zu bieten.«
    Unter einer zerbrochenen Fensterscheibe entdeckten sie die Reste einer Schriftrolle. Das Einzige, was man darauf noch lesen konnte, war der Name
    ELDWEN
    am Rand des Papiers. Die Fee sammelte die Reste der Schriftrolle auf.
    »Jemand hat diese Nachricht abgefangen«, meinte sie. »Sie war eindeutig für dich bestimmt, Eldwen.«
    Der Elf ging zu Quiona und nahm ihr die Schriftrolle aus der Hand.
    »Das ist eine Quantennachricht«, erklärte die Fee. »Sie basiert auf der Superposition.«
    »Wieder mal die berühmte Superposition«, seufzte Niko.
    »Wenn man eine quantisch verschlüsselte Nachricht schreibt, sind die Buchstaben jedes Wortes alle Buchstaben des Alphabets zugleich. Jeder einzelne Buchstabe befindet sich im Zustand der Superposition.«
    »Was für ein totales Chaos!«
    »Wenn jemand, der dazu nicht berechtigt ist, versucht, die Nachricht zu lesen, zerstört er die Superposition – nur dadurch, dass er die Buchstaben ansieht. Das ist genau so, wie wenn man den Kasten mit der Katze öffnen würde. Die Buchstaben würden sich dann in einer zufälligen Reihenfolge aufstellen und die Nachricht würde keinen Sinn ergeben; sie wäre unbrauchbar. Nur dann, wenn die Person, für die die Nachricht auch bestimmt ist, sie als Erste liest, ergibt sie Sinn. Ist das nicht genial?«
    »Ich war auserwählt, die verschlüsselte Botschaft zu lesen«, sagte Eldwen betrübt, »und jetzt haben sie die Agenten des QGD zerstört. Es ist zu spät! Bestimmt hat uns Zen-O darin die nächsten Schritte mitgeteilt, die zu unternehmen sind. Wir sind verloren!«
    Eldwen ließ sich aufs Sofa des Meisters fallen und bedeckte sein Gesicht mit den Händen. Quiona betrachtete den Raum mit all den Möbeln und Dingen darin, die wie Kraut und Rüben durcheinanderlagen. Plötzlich hatte sie eine Idee:
    »Nein, ich glaube nicht, dass alles verloren ist. Zen-O hat vielleicht vorhergesehen, dass jemand vor uns hier sein würde. Er hat immer einen Plan B, da kenne ich ihn gut genug. Er hat ganz sicher eine zweite Nachricht für uns irgendwo hier im Haus versteckt.«
    »Vielleicht hast du recht, Quiona«, rief der Elf. Plötzlich war er voller Zuversicht. »Und wenn das wirklich so ist, dann finden wir sie auch!«
    Dann begannen sie zu dritt, das Haus zu durchsuchen.
    Nachdem sie jeden Quadratzentimeter durchforstet hatten, gaben sie sich schon fast geschlagen. Erst als Niko zum dritten Mal die Sofakissen umdrehte, blieben seine Augen an einem Stoffkorb hängen, dem er zuvor keine Bedeutung beigemessen hatte.
    ER SAH AUS WIE EIN KATZENKÖRBCHEN.
NIKOS GEDANKEN SCHWEIFTEN
ZU SCHRÖDINGERS KATZE.
    »Natürlich! Hat Zen-O eine Katze?«
    Quiona kam herüber und betrachtete die Schlafstätte.
    »Ich habe nie eine bei ihm gesehen«, antwortete sie verwirrt.
    Dann hob sie das Deckchen, das den Korb bedeckte. Ein Holzzylinder landete auf dem Katzenbett.
    »Das Kryptex!«, rief die Fee euphorisch. »Zen-O hat sich den Apparat ausgedacht, um darin quantisch verschlüsselte Botschaften aufzubewahren. In dem Zylinder muss eine Schriftrolle sein

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