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Nimm dich in acht

Nimm dich in acht

Titel: Nimm dich in acht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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wolle ein Andenken daran, deshalb sind wir reingegangen.«
    »War das in Ihrem Sinne?« fragte Susan.
    Er zuckte die Schultern. »Eigentlich nicht.«

    »Was wissen Sie noch von dem Laden, Matt?« Susan hielt inne. »Oder ist Ihnen Matthew lieber?«
    Er lächelte. »Meine Mutter sagt Matthew. Für alle übrigen heiße ich Matt.«
    »Na schön, Matt, was wissen Sie noch von dem Laden?«
    Er dachte kurz nach. »Er war mit billigen Souvenirs vollgestopft, aber trotzdem gemütlich, wenn Sie verstehen, was ich meine. Der Eigentümer – oder Angestellte, was auch immer – stammte aus Indien, und witzigerweise hatte er neben den üblichen Freiheitsstatuen, T-Shirts und ›I Love New York‹-Buttons ein ganzes Sortiment aus Messingaffen, Elefanten, Tadsch Mahals und Hindu-Gottheiten da - solche Sachen.«
    Susan öffnete ihre Handtasche und holte den Türkisring heraus, den sie von Regina Clausen bekommen hatte. Sie hielt ihn Matt Bauer hin. »Erkennen Sie den wieder?«
    Er betrachtete den Ring eingehend, nahm ihn jedoch nicht. »Steht an der Innenseite ›Du gehörst mir‹?«
    »Ja.«
    »Dann würde ich sagen, es ist der Ring, den ich Tiffany geschenkt habe, oder er sieht zumindest genauso aus.«
    Und genauso wie Carolyns Ring vermutlich, dachte Susan. »Tiffany hat mir erzählt, Sie hätten den Ring gekauft, weil ein Mann kurz vorher einen erstanden hatte, und der Verkäufer Ihnen erzählte, er habe bereits mehrere gekauft. Erinnern Sie sich noch daran?«
    »Ich erinnere mich, aber ich habe den Typ nicht gesehen«, sagte Matt. »Soweit ich noch weiß, war der Laden sehr klein, und ein bemalter Wandschirm aus Holz versperrte mir die Sicht auf den Tresen. Außerdem las ich gerade etwas über eine kleine Figur – sie hatte den Kopf eines Elefanten und den Körper eines Mannes und sollte laut Anhänger den Gott der Weisheit, des Wohlstands und des Glücks darstellen. Ich fand, die Figur wäre ein hübsches Andenken, aber als ich mich umdrehte und sie Tiffany zeigen wollte, sprach sie mit dem Verkäufer am Tresen. Sie hielt den Türkisring in der Hand, und er erzählte ihr, daß der Kunde, der gerade gegangen sei, schon mehrere gekauft habe. Ich zeigte ihr den Elefantengott, aber Tiffany war nicht interessiert – sie wollte den Ring.«
    Bauer lächelte. »Sie war witzig. Als ich ihr den Elefantengott zeigte und ihr die Geschichte vorlas, sagte sie, er ähnele zu vielen ihrer Kunden im ›Grotto‹, deshalb glaube sie nicht, daß er ihr Wohlstand bringen werde. Also stellte ich ihn wieder an seinen Platz und kaufte den Ring.«
    Matts Lächeln verschwand, und er schüttelte den Kopf.
    »Er kostete nur zehn Dollar, aber man hätte meinen können, ich hätte ihr einen Verlobungsring geschenkt.
    Später, auf dem Weg zur U-Bahn, hielt sie die ganze Zeit meine Hand und sang ›Du gehörst mir‹.«
    »Wie oft haben Sie sie danach noch getroffen?«
    »Nur noch einmal. Sie rief immer wieder bei mir an, und wenn sie den Anrufbeantworter erwischte, sang sie ein paar Takte des Songs. Schließlich lud ich sie in eine Kneipe ein und sagte ihr, mit dem Ring habe es nicht so viel auf sich; es habe zwar Spaß gemacht, mit ihr auszugehen, aber ich fände, wir sollten es dabei belassen.«
    Er trank seinen Kaffee aus und schaute auf seine Uhr.
    »Dr. Chandler, es tut mir leid, aber ich muß in ein paar Minuten wirklich gehen. Um halb sieben treffe ich mich mit Debbie, meiner Verlobten.« Er winkte dem Kellner.
    »Das geht auf meine Rechnung«, sagte Susan. Sie hatte bisher bewußt nicht nach dem Standort des Ladens gefragt, weil sie immer noch hoffte, Matt könne den Kunden, der den Ring gekauft hatte, kurz gesehen haben.
    Vielleicht würde ihm dann im Laufe ihres Gesprächs über die Ereignisse im Laden auch dessen Standort wieder gegenwärtig.
    Als sie ihn schließlich doch danach fragte, konnte er nur folgendes sagen: der Film, den sie sich angesehen hatten, war in einem Kino nicht weit vom Washington Square gezeigt worden, das Sushi-Lokal lag vier Blocks von dort entfernt, und sie waren in der Nähe der U-Bahnstation West Fourth und Sixth Avenue gewesen, als sie den Andenkenladen entdeckten.
    Susan hatte eine letzte Frage, die hoffentlich etwas nützen würde. »Matt, Tiffany hat etwas von einem Sexshop erwähnt, der dem Andenkenladen gegenüber lag.
    Erinnern Sie sich noch daran?«
    Er schüttelte den Kopf und stand auf. »Nein, leider nicht.
    Wissen Sie, Dr. Chandler, ich wünschte, ich könnte mehr für Sie tun.« Er hielt inne. »Trotz

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