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Nimm dich in acht

Nimm dich in acht

Titel: Nimm dich in acht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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mit der Post.«
    »Werbung«, warnte Jed per Kopfhörer.

    »Herzlichen Dank, Tiffany«, sagte Susan hastig, »und jetzt eine Durchsage von unseren Sponsoren.«
    Als die Sendung beendet war, stand Donald Richards unvermittelt auf. »Nochmals vielen Dank, Susan, und verzeihen Sie, wenn ich so schnell verschwinde. Ein Klient wartet auf mich.« Er zögerte kurz. »Ich würde gern mal mit Ihnen essen gehen«, sagte er leise. »Sie brauchen mir nicht gleich zu antworten. Ich rufe Sie in der Praxis an.«
    Er verschwand. Susan blieb noch einen Moment auf ihrem Stuhl sitzen, sammelte ihre Notizen ein und dachte über den letzten Anruf nach. War es möglich, daß der Ring, den Jane Clausen unter Reginas Sachen gefunden hatte, in New York gekauft worden war? Wenn ja, war es möglich, daß der Mann, der für ihr Verschwinden verantwortlich war, aus New York stammte?
    Immer noch in ihre Gedanken vertieft, stand sie auf und ging in den Kontrollraum. Geany steckte gerade eine Kassette in einen Umschlag. »Richards hat aber schnell das Weite gesucht«, sagte er. »Er hat wohl vergessen, daß er mich gebeten hat, ihm Kopien zu ziehen.« Er zuckte die Schultern. »Dann gebe ich Sie eben zusammen mit diesem Päckchen in die Post.« Er zeigte auf den an Justin Wells adressierten Umschlag. »Dieser Typ hat gestern angerufen, um sich einen Mitschnitt der Sendung schicken zu lassen. Er sagte, seine Mutter hätte sie verpaßt.«
    »Wie schmeichelhaft«, bemerkte Susan. »Bis morgen dann.«
    Im Taxi auf dem Weg zu ihrer Praxis schlug sie die Zeitung auf. Auf Seite drei der Post war ein Foto von Carolyn Wells abgedruckt, einer Innenarchitektin, die gestern bei dem Unfall auf der Park Avenue schwer verletzt worden war. Susan las den Artikel mit großem Interesse. Es war der Fall, den sie heute morgen in den Nachrichten verfolgt hatte – von einer älteren Dame war behauptet worden, sie habe gesehen, wie Carolyn Wells von einem Mann auf die Fahrbahn gestoßen wurde.
    Weiter unten in der Spalte las sie: »… ihr Mann, der bekannte Architekt Justin Wells …«
    Im nächsten Augenblick war sie über ihr Handy mit dem Sender verbunden. Jed Geany wollte gerade essen gehen.
    Als das Taxi sie vor dem Bürohaus absetzte, hatte Susan veranlaßt, daß Jed das für Justin Wells bestimmte Päckchen per Kurier an ihre Adresse schickte.
    Susan stimmte sich innerlich auf den vor ihr liegenden Tag ein. Am Nachmittag reihte sich ein Termin an den anderen. Aber danach würde sie mit dem Band zum Lenox Hill Hospital fahren, wo Justin Wells der mitteilsamen Empfangsdame zufolge am Bett seiner Frau wachte.
    Vielleicht wird er nicht mir reden wollen, dachte Susan, als sie den Taxifahrer bezahlte, aber eines steht fest –
    welchen Grund er auch haben mag, einen Mitschnitt der gestrigen Sendung anzufordern, für seine Mutter ist er nicht bestimmt.

    25
    Jane Clausen war nicht sicher gewesen, ob sie sich kräftig genug fühlen würde, um an der Sitzung der Clausen Stiftung teilzunehmen. Sie hatte eine schwere, schmerzerfüllte Nacht hinter sich und sehnte sich danach, den Tag in aller Ruhe zu Hause zu verbringen.
    Nur das quälende Wissen darum, daß ihre Zeit allmählich ablief, gab ihr die nötige Energie, zur gewohnten Zeit, Punkt sieben Uhr, aufzustehen, zu baden, sich anzuziehen und das leichte Frühstück zu sich zu nehmen, das Vera, ihre langjährige Haushälterin, für sie zubereitet hatte.
    Als sie ihren Kaffee trank, griff sie nach der New York Times und las einen Teil der Titelseite, dann legte sie die Zeitung wieder auf den Tisch. Sie konnte sich einfach nicht auf die Ereignisse konzentrieren, die offenbar den Rest der Welt in Atem hielten. Ihre eigene Welt wurde immer kleiner, um in nicht allzu ferner Zukunft komplett zu verschwinden, und das war ihr bewußt.
    Sie dachte an den gestrigen Nachmittag zurück. Ihre Enttäuschung darüber, daß »Karen« den Termin in Dr.
    Chandlers Praxis nicht eingehalten hatte, wuchs zusehends. Jane wurde bewußt, wie viele Fragen sie an diese Frau hatte: Wie hat der Mann, den Sie damals kennenlernten, ausgesehen? Haben Sie die Gefahr gespürt?
    Der Gedanke war ihr irgendwann mitten in der Nacht gekommen. Regina hatte ausgeprägte intuitive Fähigkeiten. Wenn sie sich mit einem Mann angefreundet und für ihn ihre Reiseroute geändert hatte, dann mußte er einen korrekten Eindruck gemacht haben.

    »Korrekt«. Das Wort ließ ihr keine Ruhe, weil es Fragen über Douglas aufwarf.
    Douglas Layton, ein Mitglied der

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