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Nimm dich in acht

Nimm dich in acht

Titel: Nimm dich in acht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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dieser Gravur gesehen. Carolyn hat ihn mir gezeigt.« Sie berichtete Susan kurz von der Party zu ihrem vierzigsten Geburtstag.
    Susan öffnete eine Schublade an ihrem Schreibtisch und nahm ihre Handtasche heraus. »Regina Clausens Mutter hat sich die Sendung angehört und Carolyns Anruf mitbekommen. Danach rief sie mich an und kam mit einem Ring zu mir, den sie ihren Worten zufolge unter den Sachen ihrer Tochter gefunden hatte. Würden Sie ihn sich bitte mal anschauen?«
    Sie öffnete die Handtasche, holte ihre Brieftasche heraus und brachte den Türkisring zum Vorschein, den sie Pamela hinhielt.

    Pamela Hastings wurde blaß. Sie nahm den Ring nicht, sondern starrte ihn nur an. Schließlich sagte sie: »Er sieht genauso aus wie der Ring, den Carolyn mir gezeigt hat. Ist innen der Spruch ›Du gehörst mir‹ eingraviert?«
    »Ja. Hier, sehen Sie es sich an.«
    Pamela Hastings schüttelte den Kopf. »Nein, ich will ihn nicht anfassen. Als Psychologin halten Sie mich bestimmt für verrückt, aber ich habe eine Gabe – oder es ist ein Fluch, je nach Sichtweise –, eine sehr ausgeprägte Intuition, das zweite Gesicht, oder wie immer man es nennen will. Als ich den Ring berührte, den Carolyn mir neulich gab, warnte ich sie, daß er der Anlaß für Ihren Tod sein könnte.«
    Susan lächelte ermutigend. »Ich halte Sie nicht für verrückt. Ich habe den allergrößten Respekt vor der Begabung, die Sie beschreiben. Obschon ich sie nicht verstehe, bin ich doch überzeugt, daß sie existiert. Bitte erzählen Sie weiter. Was empfangen Sie von diesem Ring?« Sie hielt ihn ihr wieder hin.
    Pamela Hastings wich zurück und wandte den Blick ab.
    »Ich kann ihn nicht berühren. Es tut mir leid.«
    Susan hatte die Antwort, mit der sie gerechnet hatte: Dieser Ring war ebenfalls ein Vorbote des Todes.
    Nach einer beklommenen Pause sagte Susan: »Aus Carolyn Wells’ Stimme sprach sehr reale Angst, als sie mich am Montag anrief. Ich will ganz offen sein. Es klang, als habe sie Angst vor ihrem Mann. Der Polizeibeamte, der sich das Band anhörte, hatte denselben Eindruck.«
    Pamela schwieg eine Zeitlang. »Justin ist sehr besitzergreifend gegenüber Carolyn«, sagte sie leise.
    Susan merkte, daß sie sich bewußt vorsichtig ausdrückte.
    »Besitzergreifend oder vielleicht auch eifersüchtig genug, um ihr zu schaden?«

    »Ich weiß es nicht.« Das kam gequält heraus, als hätte sie es sich abgerungen. Beinahe flehend hob sie die Hände. »Carolyn ist nicht bei Bewußtsein. Wenn sie aufwacht - falls sie aufwacht –, ergibt sich vielleicht ein völlig anderes Bild der Ereignisse, aber ich sollte Ihnen wohl sagen, daß Sie anscheinend nach jemandem ruft.«
    »Sie meinen, nach jemandem, den Sie nicht kennen?«
    »Mehrmals hat sie sehr klar ›Win‹ gesagt. Dann, heute früh, hat sie nach den Worten der Schwester ›Oh, Win‹
    geflüstert.«
    »Und Sie glauben, es ist ein Name?«
    »Ich habe sie gestern danach gefragt, als ich neben ihr stand und ihre Hand hielt, und sie hat meine Hand gedrückt. Einen Augenblick lang dachte ich sogar, sie kommt wieder zu sich.«
    »Pamela, ich weiß, wir haben beide viel Arbeit, aber ich muß Ihnen noch eine Frage stellen«, sagte Susan.
    »Glauben Sie, Justin Wells wäre fähig, seiner Frau in einem Anfall von Eifersucht etwas anzutun?«
    Sie dachte kurz nach. »Ich denke, er war früher dazu fähig. Vielleicht ist er es auch immer noch, ich weiß es nicht. Seit Montag abend ist er völlig verzweifelt, und inzwischen hat die Polizei mit ihm geredet.«
    Susan dachte an Hilda Johnson, die ältere Frau, die behauptet hatte, es habe sich nicht um einen Unfall, sondern um ein Verbrechen gehandelt – und die wenige Stunden später ermordet worden war. »Waren Sie am Montag abend zusammen mit Justin Wells im Krankenhaus?«
    Pamela Hastings nickte. »Ich war von Montag abend halb sechs bis Dienstag um sechs Uhr früh dort.«
    »War er die ganze Zeit bei Ihnen?«

    »Natürlich«, sagte sie, dann stutzte sie. »Nein, doch nicht die ganze Zeit. Mir fällt ein, daß Justin nach Carolyns Operation – das war gegen halb elf an jenem Abend – einen Spaziergang gemacht hat. Er befürchtete, einen seiner Migräneanfälle zu bekommen, und wollte an die frische Luft. Aber ich weiß noch, daß er höchstens eine halbe Stunde fort war.«
    Hilda Johnsons Wohnung lag nur wenige Blocks vom Lenox Hill Hospital entfernt, dachte Susan. »Welchen Eindruck machte Justin, als er ins Krankenhaus zurückkam?« fragte sie.
    »Er

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