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Nimm doch einfach mich

Titel: Nimm doch einfach mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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vielleicht auch irgendetwas Gutes tun?« Er bedachte Jacks Freundinnen mit seinem perfekten Gentlemanlächeln und Sarah Jane und Jiffy kicherten albern. Jack hätte ihnen am liebsten gegen ihre Wolford-bestrumpften Schienbeine getreten.
    J.P. war zwar der Sohn des milliardenschweren Immobilienmoguls Dick Cashman, aber zum Glück ließ er trotzdem nie den reichen Schnösel raushängen. Er war großzügig, witzig und klug und sie waren schon eine gefühlte Ewigkeit zusammen. Okay – bis auf die kleine Unterbrechung, als er wegen Baby mit ihr Schluss gemacht hatte. Während dieser zwar kurzen, aber umso unglücklicheren Phase hatte Jack sämtliche Register der psychologischen Kriegsführung gezogen und so getan, als wäre sie mit Babys Bruder Owen zusammen – den sie am Ende allerdings dabei erwischt hatte, wie er mit irgendeiner Schlampe von der Seaton-Arms-Schule rumgemacht hatte. Mittlerweile waren sie und J.P. aber wieder glücklich vereint, und Baby war Gott-weiß-wo, ließ sich zum Mann umoperieren, und alle waren glücklich und zufrieden.
    Eins unserer beliebten Upper-East-Side-Märchen …
    »Na gut, dann bis bald, Mädels.« Jack zog J.P. eilig davon. Ihre Freundinnen blickten ihnen enttäuscht hinterher. Sollten sie sich doch endlich ihren eigenen Freund anschaffen!
    Jack konzentrierte sich auf den angenehmen Druck von
    J.P.s Hand, die sie sanft nach Westen Richtung Central Park lenkte. Von ein paar einsam am Straßenrand stehenden Bäumen fielen Blätter, und der Himmel war bewölkt, aber sie liebte solche Tage. Sie hatten so etwas Europäisches an sich und bildeten die perfekte Kulisse für eine Liebesgeschichte. Jack nahm einen großen Schluck von ihrem Latte und spürte, wie die warme Flüssigkeit ihre Kehle hinunterrann. Es fühlte sich so gut an, mit jemandem zusammen zu sein, der ganz genau wusste, dass sie zwei Stück Süßstoff brauchte, damit der Kaffee für sie süß genug war.
    »Du hast mir gefehlt.« J.P. drückte zärtlich ihren Arm und ihr Herz schlug schneller. Am liebsten hätte sie es jedem, der ihnen entgegenkam, ins Gesicht geschrien – von dem Kindermädchen mit dem Buggy bis zu dem älte ren Mann im eleganten Oscar-de-la-Renta-Anzug, der sich mit seinem Gehstock über den Bürgersteig tastete: »Das ist mein Freund !«
    Noch vor einem Monat war ihr Leben ein einziger Trümmerhaufen gewesen: Ihr Vater, ein Investmentbanker, hatte ihr und ihrer Mutter den Geldhahn zugedreht und sie gezwungen, aus dem unteren Teil ihrer luxuriösen Stadtvilla in die winzige heruntergekommene Mansardenwohnung umzuziehen; zudem verweigerte er ihnen bis auf Jacks Schulgeld jede finanzielle Unterstützung. Doch allmählich schien es wieder aufwärtszugehen. Während eines Abendessens im Le Cirque letzte Woche hatte ihr Vater etwas Milde gezeigt und ihr versprochen, ihr monatlich ein kleines Taschengeld auf ein eigens für sie eingerichtetes Konto zu überweisen. Die Summe entsprach zwar in etwa der, die ihre Stiefgeschwister bekamen, die noch in den Kindergarten gingen. Aber sie war froh, dass sie nicht mehr bei jeder Cola Light, die sie sich am Automaten zog, darüber nachdenken musste, ob sie sie sich überhaupt leisten konnte. Außerdem hatte sie für ein Stipendium vorgetanzt und wartete jetzt nur noch auf den Anruf, dass sie es in das Förderprogramm der School of American Ballet geschafft hatte. Aber das Allerwichtigste war, dass sie und J.P. wieder zusammen waren.
    »Du siehst gut aus.« Jack nahm J.P. die hässliche Riverside-Prep-Kappe vom Kopf und stopfte sie in ihre Tasche. So . Jetzt sah er sogar noch besser aus.
    »Gehen wir hoch oder hast du Lust auf was anderes?«, fragte J.P., als sie sich dem Cashman Complex näherten, auf dessen Fassade zwei gigantische, ineinander verschlungene Cs prangten. J.P. bewohnte mit seinem Vater und seiner Mutter, einem ehemaligen russischen Supermodel, das Penthouse des Gebäudes, das nur eines von vielen in Manhattan war, die Dick Cashman gehörten.
    »Heute geht's leider nicht.« Jack lächelte geheimnisvoll. Sie hatte tatsächlich etwas anderes vor. Obwohl sie sich so gut wie sicher war, das Stipendium zu bekommen, hatte sie noch keine definitive Zusage erhalten. Ihr blieb also weiterhin nichts anderes übrig, als bei Steps auf der Upper West Side zu trainieren – einem Tanzstudio, in dem man die Stunden einzeln bezahlen konnte, das jedoch über ei nem Fairway-Supermarkt lag und in dem es immer widerlich nach gebratenem Speck roch. Obwohl sie überglücklich

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