Nimm mich jetzt!
gemeinsamen Höhepunkt endete.
Diana hätte es nicht gewundert, wenn der nächste Morgen Ernüchterung gebracht hätte, aber dem war nicht so. Er war noch da. Diana machte Frühstück und sie aßen gemeinsam. Beim Gespräch erzählte er ihr, dass er tatsächlich Araber war. Er sei einer Frau versprochen, die er nicht liebt, aber er würde sie heiraten und bald nach Deutschland holen. Er mochte Designerklamotten und um sich seinen aufwändigen Lebensstil zu finanzieren, verdiente er sich nebenbei ein wenig Geld als Callboy. Diana war nicht überrascht.
„Warum bist du hier? Sex kannst du doch genug bekommen.“ Diana konnte sich die Frage nicht verkneifen.
Er sah sie lange an. „Ich bin nicht an einer Beziehung interessiert. Auch wenn ich diese Frau nicht liebe, die meine Eltern für mich ausgesucht haben, werde ich sie heiraten. Sex habe ich genug, aber nie Sex mit Frauen, die ich mir aussuche. Dich habe ich mir ausgesucht. Du bist die Frau, mit der ich schlafen will. Und wenn du willst, noch öfter. Solange du es möchtest. Du hast meine Nummer, wann immer du Sex willst, ruf mich an und ich komme zu dir. Nicht als Callboy, versteh mich nicht falsch, ich will niemals Geld von dir. Ich möchte nur das Privileg genießen, dass du mit mir schläfst.“
Diese Antwort verschlug ihr die Sprache. Dann aber machte sie direkt ein weiteres Date für die kommende Woche mit ihm aus.
Bevor er ging, holte er eine Zigarre aus der Innentasche seines Blazers. Die Hülle war aus stabilem Plastik und er hielt sie ihr hin.
„Hier steck das in deine Muschi. Bis nächste Woche will ich immer deinen Geruch bei mir haben.“ Diana tat es.
10
Sag mal, was kritzelst du da eigentlich immer in dieses Buch?“
Sylvia und Diana saßen auf der Couch und sahen sich Seifenopern an. „Meine Sexeskapaden.“
„Sag nicht, dass du den Kerlen auch Noten verleihst.“ Sylvia kicherte.
„Nicht jedem.“
„Dieser Roman, willst du dich wirklich jetzt öfter mit ihm einlassen? Du weißt nichts über ihn.“
„Wieso, er hat mir doch einiges erzählt.“
„Glaubst du das? Ich habe irgendwie kein gutes Gefühl. Bring dich nicht in Schwierigkeiten.“
„Jetzt fang nicht schon wieder damit an.“ Diana gab ihrer genervten Stimmung Ausdruck, indem sie die Augen verdrehte. „Was soll schon passieren?“
„Er könnte dir was antun. Keine Ahnung. Du weißt nicht, wo er wohnt, wie er mit Nachnamen heißt. Vielleicht ist er pervers.“
„Nur, weil ich mir eine Zigarrenhülse in die Muschi schieben sollte? Jetzt übertreib mal nicht.“
Sylvia zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, ich kann es nicht greifen, aber irgendwie hab ich so ein komisches Bauchgefühl.“
„Weißt du was, wenn mir was passiert, dann solltest du mein lila Tagebuch an einen Verleger schicken. Da kann die Nachwelt noch was lernen.“
„Das finde ich nicht lustig.“
„Dann lass uns über meine Geburtstagsparty reden. Die ist in drei Wochen. Hast du schon ein Geschenk für mich?“
„Du weißt genau, was du geschenkt bekommst.“
„Ach ja.“ Diana nickte und grinste. Der Antonio-Banderas-Verschnitt, der hoffentlich in ihrem Wohnzimmer für sie strippen würde.
Es war stockfinster in Dianas Zimmer. Sie hätte nicht sagen können, was sie geweckt hatte. Sie schaute auf ihren Wecker. Drei Uhr in der Früh und sie war hellwach.
Sie stand auf und aus einem Impuls heraus ging sie zum Fenster. Dort unten stand jemand. Schwarze Haare, Lederjacke und verdammt groß. Das war doch dieser Typ mit den dunkelblauen Augen! Jetzt war es ja wohl offensichtlich, er verfolgte und beobachtete sie! Der Typ musste ein Stalker sein.
Schnell lief Diana zum Telefon, das in der Diele auf der Station stand. Sie nahm es, rannte wieder zum Fenster und tippte die Notrufnummer der Polizei ein. Ein Mann meldete sich am anderen Ende der Leitung. Diana sagte nichts, denn dort unten stand niemand mehr.
Am nächsten Morgen stand sie wie gerädert auf. Zum Glück war Wochenende. Pläne hatte sie dieses Mal nicht. Sylvia hatte keine Zeit für sie, sie musste Verwandtenbesuche erledigen. Diana überlegte, ob sie sich mal wieder mit einer ihrer anderen weiblichen Bekannten treffen sollte, aber im Grunde war sie froh, ein wenig allein zu sein. Sie schaute aus dem Fenster und starrte auf die Stelle, wo sie glaubte, den Stalker gesehen zu haben. War es Einbildung?
Sie wurde abgelenkt. Aus dem Versicherungsbüro gegenüber kam dieser gut aussehende blonde Mann. Er hatte erst vor einigen
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