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Nimm mich

Nimm mich

Titel: Nimm mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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gesagt?“
    „Ja, aber ich meinte doch …“
    „Du kannst einen Diamanten nicht von einem Stück Glas unterscheiden, Jessie?“, fragte er höhnisch. „Dann solltest du dich besser informieren, bevor du deine Krallen in dein nächstes Opfer schlägst.“
    Sie nahm die Ohrringe ab und legte sie vorsichtig auf seinen Tisch, die Augen dunkel und leer.
    Der Stuhl ächzte unter seinem Gewicht, als er sich setzte. „Oh, deine zitternden Lippen könnten beinahe ihren Zweck erfüllen. Aber vergiss mal nicht, ich habe mit den besten Schauspielerinnen gevögelt, die man mit Geld kaufen kann. Aber ich muss zugeben, deine Leistung im Bett macht dieses Fiasko hier erträglich.“ Er warf ihr ein humorloses Lächeln zu. „Oder zumindest fast. Dass du mir deine Jungfräulichkeit geschenkt hast, ist diesen Schmuck wert. Das nenne ich einen fairen Handel. Was dir an sexueller Erfahrung fehlt, hast du mit deiner Begeisterung wettgemacht.“ Er schüttelte sich. „Damit hättest du dir auf jeden Fall einen kleinen Bonus verdient.“ Er machte eine Pause. „Wenn nicht ein anderer Mann von dem profitiert hätte, was ich dir beigebracht habe“, endete er dann eiskalt, während sie nach Luft schnappte und sich auf seinen nächsten Hieb vorzubereiten schien.
    Seine Brust war so eng, dass es ihm schwerfiel, zu atmen; Schweiß ließ sein Hemd am Rücken festkleben. „Du hast all meine Geschenke nur abgelehnt, um zum Schluss noch mal richtig abzusahnen, stimmt’s, Jessie?“
    „Nein.“ Ihre verdammten, verlogenen Augen ließen nicht von seinem Gesicht ab. „Ich habe dir erklärt, dass ich nur dich wollte.“
    „Nun, du hast mich gehabt.“ Unbändige Wut vernebelte ihm beinahe die Sicht. „Sonst noch was?“
    „Ja, da ist tatsächlich noch etwas.“ Sie berührte ihre Handtasche. „Aber das hier ist offenbar n-nicht der richtige Zeitpunkt um z-zu …“ Sie wischte ihre Worte mit einer zitternden Handbewegung zur Seite. Dann stand sie anmutig und stolz auf. „Ich habe mit niemandem außer dir geschlafen, Joshua. Wenn du dich einmal beruhigt hast, wirst du das erkennen.“
    „Ich bin absolut ruhig.“ Er mahlte mit den Backenzähnen. „Du hast genau dreißig Sekunden Zeit zu erklären, wie das passieren konnte.“
    Sie ging zum Stuhl zurück und schob ihn zwischen sich und seine Wut. „Ich glaube nicht, dass wir das jetzt diskutieren sollten.“
    „Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein“, drängte er. „Wie sollen wir es nennen? Unbefleckte Empfängnis?“
    „Wir haben morgens, mittags und abends miteinander geschlafen. Du solltest deinen Arzt besser verklagen. Die Sterilisation hat nicht funktioniert.“
    „Du hast gesagt, dass du die Pille nimmst.“
    „Nein, ich sagte, dass ich mich um die Verhütung kümmere …“ Sie betrachtete ihn einen Moment lang schweigend. „Du hast recht, ja. Ich gebe zu, dass mein Ziel ursprünglich war, schwanger zu werden. Mein einziges Ziel. Nicht, weil ich dich in die Falle locken wollte, sondern weil – weil ich eben ein Kind wollte. Aber dann habe ich mich in dich verliebt und tatsächlich verhütet, abgesehen von den vielen Ausnahmen, wo ich keine Zeit mehr hatte und – ach verdammt.“ Ihre großen braunen Augen füllten sich mit Tränen, als sie zugeben musste, dass sie ihn skrupellos belogen hatte.
    Unbewegt beobachtete er ihren Auftritt. Ihre Wangen waren leicht gerötet. „Also, zum Schluss habe ich wirklich verhütet, aber mir war nicht klar, dass ich da schon schwanger war.“ Jessie rieb sich die Stirn. „In all den Monaten vorher bin ich nicht schwanger geworden … ich weiß nicht … Vielleicht soll dieses Kind einfach zur Welt kommen.“
    Joshua lachte.
    Sie ließ die Schultern fallen, hielt sich mit einer Hand an der Lehne des Stuhles fest, die Beine schienen unter ihr wegzusacken. Er sah, dass sie mit den Tränen kämpfte. Hochmütig hob er das Kinn. Sie war ihm so unschuldig erschienen, so absolut unbekümmert und von seinem Reichtum nicht im Geringsten beeindruckt. Er sah sie an, sah sie richtig an, und sein Herz schmerzte, als er die Reinheit ihres Gesichtes sah und die totale Resignation in ihren feuchten braunen Augen.
    Joshua musste sich vom Anblick ihrer zarten Haut losreißen. Er wusste aus eigener Erfahrung, dass Äußerlichkeiten täuschen konnten. Sie verfolgte nur ein Ziel, nämlich ihn auszunehmen, genauso wie die anderen. Sie wollte Geld, offensichtlich eine Menge Geld, dabei hätte sie beinahe viel mehr von ihm bekommen.
    Verflucht sei sie.

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