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Nimm mich

Nimm mich

Titel: Nimm mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Kabel verdrahtet und ans Bett gefesselt.
    Simon fuhr sich mit den Händen durch sein weißes Haar. „Du wirst tun, was sie dir sagen, verstanden? Sie wollen dich vierundzwanzig Stunden lang beobachten, und du hältst dich besser dran. Ich bin nämlich entschlossen, vor dir abzutreten, also durchkreuz mir meine Pläne nicht. Kapiert?“
    Joshua nahm etwas vom Nachttisch. „So lange könntest du mir das hier erklären“, sagte er durch zusammengebissene Zähne. Die Maschine neben seinem Bett begann zu piepsen.
    „Was ist das? Oh. Jessies Scheidungspapiere.“
    Joshua schloss die Augen und zwang sich, ruhig zu bleiben. Der Monitor neben ihm gab mehrere hohe Warnsignale von sich. Eine Krankenschwester rauschte herein und befahl ihm, ruhig liegen zu bleiben. Sie begann, seinen Puls zu messen, strich die Bettdecke glatt und brachte Joshua nur noch mehr in Rage. Simon warf ihm einen warnenden Blick zu.
    Als die Frau gegangen war, sagte Joshua kalt: „Simon? Ich will eine Erklärung.“
    „Sie hat gesagt, dass sie dir die verflixten Papiere geben will. Nun, jetzt hast du sie. Jessie lässt sich von dir scheiden.“
    „Was nicht so einfach ist, nachdem wir nie geheiratet haben“, sagte er. Er wollte hören, dass Simon seinen Verdacht bestätigte.
    „Jessie ist Vera, mein Sohn.“
    Der Monitor stieß eine Reihe von Piepstönen aus. „Dann ist es also wahr.“
    Simon nickte bedächtig.
    Joshua setze sich auf, lehnte sich an das Metallkopfteil und ignorierte den Schmerz, den die Kanüle in seiner Hand ihm verursachte. „Soll das vielleicht heißen, dass du es die ganze Zeit gewusst hast? In all den Jahren, in denen du mir von der Innenarchitektin erzählt hast, die bei Conrad und Archie arbeitet, hast du gewusst, wer sie ist?“ Er zuckte kurz zusammen, als er sich die Nadel aus dem Handrücken riss.
    „Ich habe ihr den Job sogar selbst besorgt.“ Simon sah Joshua fasziniert dabei zu, wie er ein weiteres Klebeband löste und die Nadel herauszog. „Weißt du, was du da tust?“
    „Offensichtlich nicht.“ Joshua verzog das Gesicht, als sich ein Tropfen Blut auf seiner Handfläche bildete. Er blickte seinen Onkel an. „Verdammt, Simon. Auf welcher Seite stehst du eigentlich?“
    „Du hast dieses arme Mädchen geheiratet und bist dann verschwunden, bevor du noch ihren Namen richtig wusstest. An diesem Tag ist sie ein Teil der Familie geworden – irgendjemand musste ihr doch helfen. Felix und ich haben sie unter unsere Fittiche genommen. Das war das Mindeste, was wir tun konnten.“
    Joshua fluchte. Er warf die Bettdecke zur Seite, schwang die Beine aus dem Bett und stand auf.
    „Wohin willst du?“, fragte Simon alarmiert.
    „Ich habe etwas zu erledigen. Und wenn ich zurück bin, werde ich mich um Felix und dich kümmern.“ Joshua riss verschieden Schubladen auf. „Aber zuerst muss ich meine Klamotten finden.“
    „Sie war immer schon ein gieriges kleines Miststück“, sagte Simon milde und starrte seinen Neffen durchdringend an. Eine Schublade wurde zugeknallt.
    „Nenn sie nicht Miststück“, rief Joshua drohend. „Aha.“ Er hatte seine Schuhe gefunden und seine Socken . Wo zum Teufel war der Rest?
    „Geldgierig.“
    „Jessie hat mich nie um etwas gebeten, Simon.“
    „Dann eben egoistisch. Wie alle Frauen.“
    Joshua öffnete den Schrank und nahm seine Kleider heraus. „Jessie ist die großzügigste, liebevollste Frau, die ich kenne.“ Der Geruch nach Leder, Jessie und unerfüllten Wünschen umfing ihn. Er warf die braune Lederjacke aufs Bett.
    „Okay, dann eben unfähig, einen Mann zu lieben.“
    „Blödsinn.“ Joshua zog seinen Slip an, dann die Hose. „Jessie ist voller Liebe.“
    „Sie wollte einfach nur teure Geschenke. Wie alle anderen.“
    „Jessie wollte keine Geschenke.“
    „Dann wollte sie mit dem berühmten Joshua Falcon in der Öffentlichkeit gesehen werden. Und der Lear hat ihr bestimmt gefallen.“
    „Nein.“ Joshua zog das Hemd über. „Den Lear hat sie nicht sonderlich gemocht. Sie hat immer gesagt, dass sie lieber mit offiziellen Fluglinien fliegt, weil sie die Leute so verdammt interessant findet.“ Er schloss den Gürtel.
    „Zum Teufel“, fuhr Simon fort. „Eine Geliebte sollte ihren Platz kennen. Sie hätte stolz darauf sein müssen, dir zu gehören, verflucht.“ Simon starrte Joshua aus halb geschlossenen Augen an.
    „Eine Frau gehört einem Mann nicht wie ein Hund, Simon.“
    „Nein? Jedenfalls verstehe ich nicht, dass sie sich so gedemütigt fühlte, als

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