Nimmerzwerg
versichert, das, was er ist, reicht vollkommen aus, um sein Ziel zu erreichen und das Volk der Zwerge auf ewig zu vereinen!“
Langsam ging er vor den Gefangenen auf und ab, während seine Leute die Zwerge in Ketten legten.
„Bald werdet auch ihr Teil der Einheit werden“, fuhr er fort. „Obwohl ich die Einswerdung der Entzwergten mit dem Ehernen Volk nach dem Ende Glimmspans und meines Trolls wohl ein wenig aufschieben muss. Aber glaubt mir, es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich mein stahlgewordener Wille auch durch ihre Niederungen erstreckt.“
Dann fiel sein Blick auf den Transporter in der Mitte der Kammer, und Blutklump lächelte finster.
„Hier ist er also… Ich muss sagen, dass diese dritte verborgene Kammer mich ein wenig enttäuscht.“
Er fuhr wieder herum und beugte sich zu seinen Gefangenen hinunter. „Ich hätte euch eure jämmerliche Hoffnung lassen sollen. Denn spätestens, wenn ihr diesen Hebel umgelegt hättet, wäre sie zunichte gewesen…“
Verwirrt blickten die Gefährten einander an, während einige Menhire mit Eimern in die Höhle traten und die Zeichnungen an den Wänden mit Pech zu überstreichen begannen.
„Es wäre nämlich gar nichts geschehen“, fuhr Blutklump mit triumphierendem Lachen fort. „Denn dieser Transporter hat kein Ziel. Sein Gegenstück habe ich bereits vor vielen Hundert Schichten gefunden, als ich mich den Schacht hinauf zu den Göttern begeben habe. Ich habe es zerstört, kaum dass ich es gefunden hatte. Denn ich musste auf schmerzliche Weise erfahren, dass der Weg zu den Göttern den Zwergen nicht offenstehen sollte…“
Fazzgadt spie trotzig vor Blutklump aus.
„Wer immer du bist, wir werden dich besiegen!“
Blutklumps Lachen wurde noch lauter.
„Wer? Ihr wisst doch nicht einmal, was ich bin! Und ihr ahnt auch nicht, was ich sein werde!“
Fazzgadt schnaubte verächtlich.
„Zwei, drei oder vier, was auch immer du bist, du bist nicht mehr als ein Haufen toter Zwerge!“
Blutklump kniete sich neben ihm nieder und blickte ihm starr und kalt in die Augen.
„Ich, Zwerg, bin die Zukunft!“, sagte er.
Dann erhob er sich wieder und baute sich gebieterisch vor seinen Gefangenen auf. „Ich denke, bevor ihr zum Zusammenhalt der zwergischen Gemeinschaft beitragen könnt, werde ich euch noch staunen lassen, um jeden Keim einer Rebellion in der Wurzel ersticken! Es ist an der Zeit, dass ihr mein wahres Antlitz seht. Macht euch bereit, die Wächterebene zu betreten und die wahre Macht Harrm Blutklumps zu schauen!“
Auf einen Wink ihres untoten Herrn hin zerrten die Menhire die gefesselten Zwerge in den Gang hinaus, um sie mit niedersausenden Schlagstöcken zur Wächterebene emporzutreiben.
Lunt Glimmboldt, dessen Bart die übrigen Kuttenbrüder inzwischen ehrfürchtig zu vier strammen Zöpfen geflochten hatten, schritt zusammen mit Dreibart die Reihen der gefangenen Piraten ab.
„Jetzt, Meister Vierbart, da wir von der Sturmgluth und ihrer Mannschaft nichts mehr zu befürchten haben“, sagte Dreibart gerade, „sollten wir so schnell wie möglich in das Eherne Imperium zurückkehren und die verbliebenen Eier aus dem kalten Schoß holen, um so viele Angehörige unseres Volkes wie möglich in die neue Welt hinüberzuretten!“
Glimmboldt nickte nachdenklich, während er die feindseligen, hitzegegerbten Gesichter der Piraten betrachtete.
„Gewiss, Dreibart. Aber sag, warum nur die Eier? Weshalb wagen wir es nicht, das gesamte Eherne Volk von seinen Ketten zu befreien?“
Dreibart blieb stehen und legte Glimmboldt beide Hände auf die Schultern.
„Glaub mir, wir alle haben diesen Wunsch. Aber schau dich um. Fünf Dutzend Jünger sind es, die der schartigen Schaufel dienen. Trümmerboldt hingegen befehligt mehr als tausend Menhire in Rüstung mit tödlichen Handkanonen. Wenn wir versuchen, das Imperium anzugreifen, würden wir nur das Wenige gefährden, das uns noch geblieben ist. Und darum retten wir so viele Ungeschlüpfte, wie wir können, und bewahren so zumindest das Erbe des Ehernen Volkes.“
Glimmboldt nickte verbittert.
„Gut. Dann brecht auf, während ich dem Dieb und dem Troll folge, um das Wissen unseres Volkes zu retten, das in dem Buch verborgen ist, das der Stinkschädel bei sich trägt!“
Dreibart verneigte sich und wandte sich ab, um mit seinen Mönchen alles Nötige zu besprechen, als vom Eingang der Halle her eine bekannte Stimme erklang.
„Ich denke, das wird nicht nötig sein, Wirrbart.“
Inmitten des
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