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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hätte einfach den Großvikar Recht sprechen lassen sollen. «
    »Das ist doch lächerlich! «
    »Verzeihen Sie die Offenheit, Eure Eminenz, aber ich ha t te schon immer den Eindruck, zuerst würde jeder Eiferer sein Gehirn an der Garderobe abgeben. Ansonsten könnte er durch Zufall einen Gedanken bekommen, der ihn seinen E i fer in Frage stellen ließe. Anwesende natürlich ausgeno m men. «
    »Autsch! « Cahnyr verzog das Gesicht. »Halten Sie mich wirklich für einen Eiferer? «
    »Je nachdem, wie man diesen Begriff definiert, durchaus, ja «, erwiderte Pahrsahn ruhig. »Andererseits bin ich selbst ja wohl auch eine Eiferin. Außerdem gibt es verschiedene Formen des Eifers. Was mich selbst betrifft, mag ich ja durc h aus voreingenommen sein, aber Sie kann nun niemand für einen Fanatiker halten! Sie sind halt ein … eifriger Eiferer. «
    »Ich danke Ihnen für Ihr Taktgefühl, meine Liebe! «
    »Gern geschehen, Eure Eminenz! « Sie grinste ihn an, wurde jedoch sofort wieder ernst. »Wie dem auch sei, dieser Bahzkai ist mir nicht aufgefallen, weil er so vernichtende Kritik am Kaiserreich Charis übt, sondern weil er ganz al l gemein den Charisianern gegenüber zunehmend feindselig auftritt. Vor allem behauptet er in jüngster Zeit immer wi e der, die charisianischen Flüchtlinge hier in der Republik nähmen den Siddarmarkianern die Arbeitsplätze weg. Sie werden gewiss ebenso bemerkt haben wie ich, dass er damit wahrlich nicht allein auf weiter Flur steht. Aber Bahzkai geht dabei sehr viel methodischer und organisierter vor als die meisten anderen Großmäuler und Hitzköpfe. Und jetzt sieht es ganz danach aus, als würde er mit Airnhart unter einer Decke stecken. Anscheinend hat er auch Druckaufträge für Flugblätter angenommen, auf denen die Reformisten hart angegangen werden. Ich wusste ja bereits, dass er den R e formisten gegenüber kritisch eingestellt ist – was an sich seltsam ist. Schließlich stehen die Reformisten den Ideen der Levellers deutlich positiver gegenüber als das bei, sagen wir ruhig: Clyntahn oder Trynair je der Fall sein könnte. Aber bislang war mir nicht der Gedanke gekommen, dass ihm Airnhart diese Druckaufträge zuschanzen könnte. «
    »Mir gefällt überhaupt nicht, wohin uns dieser Gedanke führt «, bemerkte Cahnyr.
    »Mir auch nicht! «
    Madame Pahrsahn wandte sich wieder dem Fenster zu. Gedankenverloren begann sie, mit einer ihrer Locken zu spielen. So stand sie mehrere Minuten schweigend da. Schließlich blickte sie über die Schulter hinweg erneut den Erzbischof im Exil an.
    »In letzter Zeit, Eure Eminenz, sind die Schmähungen und Hetzreden der Tempelgetreuen gegen die Reformisten immer heftiger ausgefallen. Das wissen wir beide. Und seit ungefähr anderthalb Monaten bemerke ich, wie sehr sie sich auch über die Charisianer im Allgemeinen ereifern. Nicht erst Pater Lharees Bericht hat mich auf die Idee gebracht, es könnte jemand den Hass auf die Charisianer gezielt schüren und bündeln. Aber wenn Bahzkai, von dem ich jetzt weiß, dass er dabei mitmischt, eng mit Airnhart zusammenarbeitet, dann bleibt nur die Erkenntnis, dass das alles sehr viel gr ö ßere Kreise zieht als ursprünglich angenommen. Ich war d a von ausgegangen, dieses Phänomen finde sich besonders ausgeprägt in den Städten, in denen die meisten Reformisten und Charisianer wohnen. Dort brechen sich politische Me i nungen sehr viel … heftiger Bahn als auf dem Land. Aber wenn wirklich die Inquisition das Ganze anstachelt, ist es durchaus möglich, dass die für genau den gleichen Unmut auch an Orten sorgen, an die ich noch gar nicht gedacht ha t te. «
    »Sie halten das für eine … Verschwörung? Ein besseres Wort fällt mir einfach nicht ein! Eine Verschwörung, die sich auf die ganze Republik erstreckt? « Cahnyr hörte seine eigenen Worte und wünschte sich, er hätte sie deutlich ske p tischer klingen lassen können. Dass Pahrsahn zustimmend nickte, sorgte auch nicht dafür, dass er sich besser fühlte. »Das ist … na ja , ich will es nicht ungeheuerlich nennen, aber selbst für jemanden wie Clyntahn erscheint mir das doch eine Aktion im arg großen Stil! «
    »Ach, hat unser erlauchter Großinquisitor in den drei oder vier Jahren irgendetwas getan, was Sie denken lässt, er plane nicht im großen Stil? «, versetzte Pahrsahn ein wenig spö t tisch.
    »Nein, so habe ich das nicht gemeint. Ich meine doch nur …«
    »Sie meinen, dass die Republik Siddarmark nun einmal riesig ist und eine solche

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