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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Verschwörung, gerade mitten im Krieg, eine immense Aufgabe wäre? «
    » Na ja … ja. Doch, das trifft es sogar ziemlich gut. «
    »An sich würde ich Ihnen beipflichten, Eure Eminenz «, erwiderte Madame Pahrsahn sehr ernst, »aber es gibt da meines Erachtens drei Dinge zu bedenken. Erstens «, sie hob den linken Daumen empor, »ist die Inquisition genau wie Mutter Kirche schlichtweg überall. Zweitens «, der Zeigefinger g e sellte sich zum Daumen hinzu, »verfügt Zhaspahr Clyntahn über mehr Macht, als wahrscheinlich jeder andere Großi n quisitor in der gesamten Geschichtsschreibung von Mutter Kirche. Und drittens «, sie hob den Mittelfinger, »befinden wir uns tatsächlich mitten im Krieg. Das bedeutet, dass Ra y no und er überzeugend Vorbringen können, die Kirche kämpfe um ihr Überleben. Selbst jene Priester, die vielen von Clyntahns Entscheidungen skeptisch oder sogar able h nend gegenüberstehen, stimmen im Augenblick praktisch allem zu – einfach weil sie verängstigt sind. Und um ganz ehrlich zu sein: dass die Charisianer im Augenblick einen Sieg nach dem anderen erringen, wird diese Angst nur noch vergrößern. Schlimmer noch: Clyntahn hat unmissverstän d lich verkündet, er werde jeden, den er auch nur entfernt ve r dächtigt, sich ihm in den Weg zu stellen, als Feind von Mu t ter Kirche ansehen. Also kommt zu der Angst um das Übe r leben von Mutter Kirche in Krieg und Reformbewegung auch noch die persönliche Furcht eines jeden, er könnte der Inquisition in die Quere kommen. Und wer der Inquisition in die Quere kommt, wird das büßen – und zwar nicht zu knapp!
    Die Inquisition hat also ihre Fühler – besser: ihre Tentakel – in alle Richtungen ausgestreckt, hier in der Republik wie in allen Festlandsreichen. Wir haben es mit einem Großi n quisitor zu tun, der nicht nur mit eiserner Faust regiert, so n dern daran auch noch Freude hat. Dazu kommt eine Prieste r schaft, die, wie ausgeführt, in Angst lebt. Meinen Sie wir k lich, unter derartigen Umständen würden Menschen wie Zhaspahr Clyntahn und Wyllym Rayno nicht das Potenzial sehen, die Republik Siddarmark zu … destabilisieren? Eine Republik, der sie nicht nur kein Vertrauen entgegenbringen, sondern die sie seit Jahrzehnten abgrundtief verabscheuen? Ein solches Vorgehen wäre widerlich, ja. Aber versuchen Sie doch einmal kurz, sich in deren Lage zu versetzen, Eure Eminenz! Könnte der Vierer-Gruppe‹ ein Nachteil daraus erwachsen, wenn sie die gesamte Republik zerstören und gleichzeitig auch noch die Reformisten-Bewegung hier in den Würgegriff nehmen? «
    Beinahe anderthalb Minuten lang betrachtete Zhasyn Cahnyr das grimmige und dabei immer noch wunderschöne Gesicht seiner Gesprächspartnerin. Dann schüttelte er langsam und bedächtig den Kopf.

.7.

Reichsverweser Stohnars Residenz und die Charisianische Botschaft,
Siddar-Stadt,
Republik Siddarmark
     
    »Für einen September steigen die Temperaturen aber drastisch! «, meinte Greyghor Stohnar säuerlich. Er saß an dem hübschen Intarsientisch in der bestens ausgestatteten Bibliothek und blickte sich in seiner Privatresidenz um.
    Die Besprechung hätte auch in seinem öffentlichen A r beitszimmer im Palast des Reichsverwesers am Platz der Verfassung abgehalten werden können. Doch zu öffentlichen Arbeitszimmern hatte eben auch die Öffentlichkeit Zutritt. Nicht einmal Henrai Maidyns Agenten konnten mit absoluter Sicherheit ausschließen, dass es in Stohnars persönlichem Stab keine Spione gab. Dem Reichsverweser selbst schien das doch sehr unwahrscheinlich. Die ›Vierer-Gruppe‹ wäre bereits deutlich tatkräftiger gegen ihn vorgegangen, falls Zhaspahr Clyntahn einen seiner Spione in die Nähe des de r zeitigen Regenten der Republik gebracht hätte. Andererseits hatte Greyghor Stohnar nur so lange überlebt, weil er nichts für selbstverständlich gehalten hatte.
    »Dazu neigen Temperaturen nun einmal, wenn jemand das Feuer anfacht «, erwiderte Maidyn.
    »Dann wissen Sie jetzt, was vorgeht? «, fragte Lord Samyl Gahdarhd. Er sah genauso bekümmert drein wie sein Gegenüber. Maidyn blickte ihn an, und der Bewahrer des Siegels der Republik Siddarmark verzog das Gesicht. »Mir ist durchaus bewusst, dass Sie nicht dazu neigen, uns beiläufig aus der Luft gegriffene Gerüchte zu präsentieren, Henrai. Aber wenn Sie recht mit Ihrer Vermutung haben, landen wir schon bald in einem ganzen Meer aus Schwierigkeiten! «
    »Dann sollten wir wohl alle am besten schwimmen le r nen «,

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