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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eine Lektion, die jeder Regent möglichst früh lernen sollte … Beschämt muss ich zugeben, dass ich diese Lektion erst sehr viel später gelernt habe als Ihr. Wenn man es genau nimmt, spricht wirklich sehr viel für Eure ch a risianischen Traditionen. Ich möchte nicht, dass mein Sohn in der Art und Weise traumatisiert wird wie Hektor im Da r cos-Sund. Aber ich möchte, dass er begreift, welchen Preis Kriege nun einmal fordern. Wenn er sich auch nur halb so gut macht wie Euer Hektor, kann ich stolz sein, sein Vater sein zu dürfen. «
    Cayleb und Sharleyan tauschten einen Blick voller war m herziger Zuneigung. Selbst jetzt ließ Nahrmahn Baytz nur sehr, sehr selten andere Menschen so dicht an sich heran, dass man seinen unerschütterlichen Panzer durchschauen und das empfindsame Herz erkennen konnte, das sich daru n ter verbarg. Es hatte Zeiten gegeben, da hätte Cayleb Stein und Bein geschworen, unter diesem Panzer befände sich überhaupt kein Herz. Doch das hatte sich geändert.
    » Na ja «, wechselte der Kaiser energisch das Thema, »nun wo Hektor – und Admiral Yairley – fast schon wieder zu Hause sind, können wir endlich offiziell zur Kenntnis ne h men, was vor Iythria geschehen ist. Irgendwelche Anme r kungen dazu, Nahrmahn? «
    »Eigentlich nicht, Euer Majestät. « Er klang belustigt, nur um gleich darauf sehr ernst fortzufahren: »Die wirklich interessante Frage lautet: wie werden Clyntahn und der Rest der ›Vierer-Gruppe‹ reagieren? Vor allem auf Kholmans und Jahras ’ Entscheidung … auszuwandern. «
    »Das wird ihn wirklich ärgern, was? « Cayleb grinste böse. »Nicht, dass er dafür jemand anderem als sich selbst die Schuld zuweisen könnte! «
    Grimmig nickte Sharleyan. Offiziell durften sie davon erst ›wissen‹, wenn Rock Point persönlich zu Hause einträfe. Die Destiny war zuerst aufgebrochen, gleich nachdem Ersatz für den geborstenen Großmast gefunden war. Staynair hatte se i ne ersten Depeschen so rasch wie möglich in die Heimat geschickt wissen wollen. Das war der eine Grund. Darüber hinaus waren die Destiny und die anderen Schiffe, die Seite an Seite mit ihr gekämpft hatten, so schwer beschädigt, dass für die Reparatur eine Werft erforderlich war. Bevor die Sankt Adulfo und die Treuer Verteidiger die Flagge strichen, hatte Yairleys Flaggschiff mehrere große Löcher im Schiff s rumpf hinnehmen müssen – unter der Wasserlinie. Es war Master Mahgail und seinen Zimmermännern nicht gelungen, sämtliche Löcher zu finden oder hinreichend abzudichten. In jeder Wache mussten die Pumpen der Destiny mindestens zwanzig Minuten arbeiten, um des einströmenden Wassers Herr zu werden. Yairley wollte das Schiff so rasch wie mö g lich repariert wissen. Deswegen hatte er die Destiny bereits in See stechen lassen, während Herzog Kholman sich immer noch über die unzumutbaren Kapitulationsbedingungen der Imperial Charisian Navy beklagte.
    Letztendlich hatte sich der Herzog dagegen entschieden, es darauf ankommen zu lassen und zu schauen, ob Domynyk Staynair vielleicht doch nur bluffte. Vermutlich war das sehr vernünftig von ihm. Denn Domynyk hatte wirklich nicht g e blufft. Nachdem die ersten Berichte aus Zion eingetroffen waren, was Gwylym Manthyr und seinen Leuten widerfuhr, verlor der High Admiral zusehends die Geduld mit all jenen, die der ›Vierer-Gruppe‹ dienten. Sharleyan wusste zwar, dass Rock Point in Wahrheit die Schiffe nicht mit ihren B e satzungen an Bord hätte in Brand stecken lassen (er war ja schließlich Maikel Staynairs Bruder). Er hätte aber sehr wohl die Stadt so lange bombardieren lassen, bis sämtliche milit ä rischen Ziele zerstört gewesen wären. Das allein wäre schon schlimm genug geworden.
    Glücklicherweise blieb Staynair ein solches Vorgehen doch erspart. Kholman hatte sich ins Unvermeidliche gefügt. Er hatte die Garnison von Iythria angewiesen, sich aus der Stadt zurückzuziehen. Dann hatte er zugelassen, dass Rock Points Marineinfanteristen und seine Armee-Bataillone u n gehindert an Land gingen. Im Gegenzug hatte Rock Point sorgsam darauf geachtet, den Schaden für die Zivilbevölk e rung der Stadt nach Kräften zu minimieren. Zu einigen Zw i schenfällen war es trotzdem gekommen, weil Tempelgetreue versucht hatten, charisianische Einheiten hinterrücks anz u greifen. Bei besagten Zwischenfällen beliefen sich die Ve r luste unter den Desnainianern auf beinahe einhundert Pr o zent, obwohl die Kommandeure von Rock Points Einheiten an Land ihre

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