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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gesamte Infanterie die Straße hinab, ganz so, wie es sich für siddarmarkianische Berufssoldaten gehörte.
    Er hatte persönlich die Führung übernommen, weil seine Männer eher als die Milizionäre gewohnt waren, die Formation zu halten, die im Kampf gegen einen berittenen Gegner erforderlich war. Mahzyngails Milizionäre waren mittlerweile allerdings fast genauso gut: Nach den letzten, bitteren Monaten vertraute er ihnen ebenso sehr wie dem Stahl seines eigenen Brustpanzers. Dennoch ließ es sich nicht bestreiten: Das 110te war besser dafür geeignet, die Führung zu übernehmen, und Fairstocks Versorgungskompanie konnte bestens die Nachhut bilden. Abgesehen davon wusste man ja nie, ob nicht früher oder später auch noch jemand hinter ihnen auftauchte.
    Mahldyn hatte es fertiggebracht, einige hundert Armbrustschützen zu beiden Seiten des Pikenier-Blocks aufzustellen. Deren Bolzen versprachen, die Dohlaraner abzuwehren. Einige von seinen Männern tauschten verstohlene Blicke mit den Kameraden zur Linken oder Rechten. Hin und wieder erkannte Mahldyn dabei ein Lächeln, als die gegnerische Kavallerie sich weiter und weiter zurückzog. Es war nur zu leicht zu verstehen, warum nervöse Soldaten in einer solchen Lage Trost darin fanden, dass sich der Gegner nicht weiter näherte … Doch mit jedem Schritt weiter gen Norden verließ Mahldyn zunehmend der Mut.
    Diese Männer dort vorn waren nicht wie Shan-wei persönlich geritten, bloß um dann den Feindkontakt zu vermeiden. Und sie wichen auch nicht vor Angst oder gar nackter Panik zurück. Unablässig behielten sie ihre Formation bei, zogen gezielt nach Norden und achteten dabei sorgsam darauf, sich keinesfalls gegenseitig zu behindern.
    Die vermeiden jegliches Risiko, manövrierunfähig zu werden – und nur dann könnten wir tatsächlich einen Angriff wagen , dachte er grimmig. Die halten den Abstand aufrecht und locken uns genau dorthin, wo sie uns haben wollen.
    Wieder dachte er an das Tal im Norden. Es hatte nie zu seinem Verantwortungsbereich gehört; es war Teil der nördlich von Syrk gelegenen Regionen, mit denen und deren Karten er nicht sonderlich vertraut war. Aber auf seinem Marsch von Sankt Alyk zur Feste Sheldyn war er dort entlanggekommen. Hatte er das recht in Erinnerung, führte etwa anderthalb Meilen vor dem Tal eine Nebenstraße auf die Landstraße, die es durchquerte. Die Nebenstraße verdiente diese Bezeichnung kaum, es war eher ein Feldweg: Bestenfalls konnten dort vier Mann nebeneinander marschieren. Aber jemand hatte den Baumbestand rings um die Straßeneinmündung deutlich zurückgeschnitten. Dadurch ergab sich eine Lichtung, die vielleicht gerade groß genug sein mochte: Dort könnte das 110te die Kavallerie aufhalten, während Fairstocks und Mahzyngails Männer über die Nebenstraße nach Westen zogen. Vielleicht könnten seine eigenen Männer anschließend ebenfalls über diesen Feldweg den Rückzug antreten – oder zumindest die meisten von ihnen. Dort war alles so beengt, dass keine Kavallerie der Welt es mit ein paar Dutzend standhafter Pikeniere aufnehmen könnte.
    Nun, möglicherweise war das ein aus der Verzweiflung geborener Plan. Mahldyn hatte auch keine Ahnung, wohin der schmale Pfad führte. Aber er wusste, dass seine Männer darauf wenigstens nicht geradewegs der Kavallerie in die Arme liefen – und dem, was hinter deren Reihen wohl noch an Überraschungen auf sie wartete. Das wäre anders, wenn sie in dieses Tal hineinmarschierten: Sämtliche seiner Einheiten wären dort praktisch schutzlos – vor allem, wenn sich herausstellte, dass diese Dreckskerle dort drüben auch noch ein paar Dragoner-Regimenter mitgebracht hatten. Elf- oder zwölfhundert Armbrustschützen – oder noch schlimmer: Bogenschützen zu Pferde! – würden in derartigem Terrain Katastrophales bewirken. Bislang hatte Mahldyn zwar noch keinerlei Anzeichen dafür gesehen, aber das hieß ja nichts.
    Er lauschte dem stetigen, gemessenen Schlag der Trommeln, die das Tempo vorgaben, in dem die Pikeniere vorrückten. Dabei fragte er sich, ob es wohl noch einen Ausweg aus der Falle gab, die er vor sich wähnte.
    Sir Naythyn Byrgair schaute zu, wie seine letzte Kompanie den Wald verließ und sich auf die Lichtung zurückzog. Geschickt schwärmten die Männer zu beiden Seiten aus. In der Ferne hörte er den grimmigen, gleichmäßigen Schlag siddarmarkianischer Trommeln.
    Lange dauert’s nicht mehr , dachte er und blickte zu Captain Fowail und den in Stellung

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