Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Maigwair die mittlerweile veraltete Doktrin überhaupt erst entwickelt hatten.
    Selbst Maigwair hat es geschafft, mir eine unschöne Überraschung zu bescheren , gestand sich Green Valley ein. Wirklich alles , was ich von ihm gehört hatte, ließ vermuten, er würde krampfhaft darüber nachdenken, ob man mit Hilfe von Zwölfpfündern wohl auch Piken verschießen könnte. Stattdessen hat er sich richtig Gedanken gemacht, wie er diese Armee Gottes ausrüsten und im Ganzen überhaupt organisieren soll. Wenn man bedenkt, dass er eben keinen Merlin und keinen Owl hat, die ihm hin und wieder Denkanstöße verpassen, hat er verdammt gute Arbeit geleistet. Sicher, er hat dabei Fehler gemacht. Aber in den meisten Fällen waren das durchaus nachvollziehbare Fehler eines Mannes, der tatsächlich nachdenkt.
    Während der Baron zuschaute, wie der Kahn an der wackligen Pier festgemacht wurde, musste er sich eines grimmig eingestehen: Wäre Charis der Republik nicht zu Hilfe gekommen, wäre die Armee der Kirche wie die Geißel Gottes noch vor dem ersten Schneefall über die ganze Siddarmark hinweggefegt. Daran bestand überhaupt kein Zweifel … Möglicherweise geschah das sogar trotzdem noch.
    Gut, die hätten höllisch viel zu tun, um die Siddarmarkianer im Griff zu behalten – vor allem bei all dem Hass, den die Inquisition sät. Aber Merlin hat schon recht: Wenn man denen das Feld überließe, ohne einzugreifen, würden die bis Ende September Siddar-Stadt erreichen.
    Aber das durfte nicht geschehen.
    »General Green Valley?« Ein Leutnant trat an ihn heran und salutierte. Der junge Mann sah erschreckend erschöpft aus.
    »Ja?« Zur Erwiderung legte auch der Baron die Hand an die Brust. Der Mann konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Er schwankte sichtlich.
    »Lieutenant Dahglys Sahlyvahn«, stellte er sich vor. »Ich bin General Stohnars Erster … na ja, jetzt wohl sein einziger Adjutant.« Ein freudloses Lächeln huschte über sein Gesicht. »Er hat mich vorausgeschickt, um Sie zu begrüßen, Sir. Und er hat mich gebeten, Ihnen auszurichten, er werde in etwa anderthalb Stunden eintreffen. Mittlerweile sollte er sich bereits auf dem Rückweg von seiner Besprechung mit Colonel Pruait befinden.«
    »Ich verstehe.«
    Green Valley warf einen Blick über die Schulter zum Pier. Dort nahten gerade das zweite und dritte Schiff des Verbandes. Dann wandte er sich wieder Sahlyvahn zu.
    »Innerhalb der nächsten zwei oder drei Stunden gehen fast dreizehntausend Infanteristen und achtzig Geschütze an Land, Lieutenant. Ich brauche entsprechende Unterkünfte und Lagerplatz.«
    »Jawohl, Sir!« Der Ausdruck auf dem Gesicht des Lieutenants schien sich zu verklären. »Ich weiß nicht, wie wir all diese Geschütze an der Front unterbringen wollen, Sir – die gesamte Frontbreite beträgt nur sechs- oder siebentausend Schritt. Aber bei Gott, wird das diesen Dreckskerlen Kopfschmerzen bereiten! Und ich weiß auch schon, wo Sie die Geschütze unterbringen und die Lasttiere anspannen können. Öhm … Sie haben doch Lasttiere an Bord, oder?«
    »Ja, Lieutenant«, versicherte ihm Green Valley mit leisem Lächeln.
    »Das hatte ich mir eigentlich auch gedacht, Sir, aber …«
    Der junge Offizier zuckte mit den Achseln, und Green Valley nickte.
    »Es ist immer besser, sich noch einmal zu vergewissern«, pflichtete er ihm bei. »Da wäre noch etwas, was genauso wichtig wäre wie meine Besprechung mit General Stohnar.«
    »Ja, Sir?«
    »Ich brauche jemanden, der sich mit den Echsenpfaden an den Hängen der Kluft auskennt. Wenn das alles so funktionieren soll, wie mir das vorschwebt, muss ich ein paar meiner Männer dort oben stationieren.«
    »Auf den Hängen, Sir?« Sahlavahn blickte den Baron skeptisch an. Erneut nickte Green Valley, dieses Mal mit deutlich mehr Nachdruck.
    »Vertrauen Sie mir, Lieutenant.« Er grinste so breit, dass seine weißen Zähne im Schein des Mündungsfeuers aufblitzten. »Wenn Ihnen das schon komisch vorkommt, wird das dem Gegner genauso gehen. Aber Ihnen und General Stohnar wird das, was dabei herauskommt, deutlich besser gefallen.«

.IV.
Nördlich von Serabor,
in der Sylmahn-Kluft,
Alte Provinz,
Republik Siddarmark
    Mürrisch verzog Gorthyk Nybar das Gesicht, als er die allmorgendliche Verlustliste betrachtete. Die Langhorne-Division kämpfte mit zwei Dritteln ihrer Sollstärke – das aber überhaupt nur, weil Bischof-Kommandeur Bahrnabai sich bei den Ersatztruppen bedient hatte. Diese waren im Zuge des

Weitere Kostenlose Bücher