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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Vorrückens der Armee Gottes herbeigeschafft worden. Vikar Allayn hatte gewusst, dass sie Verluste hinnehmen würden. Deswegen hatte er jeder Armee eine Schar ausgebildeter, aber noch nicht für eine gesonderte Verwendung vorgesehener Truppen zugewiesen: jeweils zwanzig Prozent der Sollstärke.
    Anfänglich hatten sie nicht genügend Gewehre und Piken dabei, um jeden dieser Männer zu bewaffnen. Inzwischen gab es Waffen mehr als genug. Schließlich gibt es ja auch mehr als genug Männer, die diese Waffen nicht mehr brauchen , ging es Nybar verbittert durch den Kopf. Und es gab auch längst nicht mehr so viele Männer ohne gesonderte Verwendung wie am Anfang. Betrachtete man nur die Anzahl der ersetzten Männer, hatte die Langhorne-Division einen Verlust von hundert Prozent zu beklagen. Allerdings waren fünfzig Prozent der verbliebenen Truppe schon seit Anfang an dabei. Die andere Hälfte hatte man nicht einmal, sondern zweimal ersetzt.
    Das liegt an diesen verfluchten Frontalangriffen! , sagte er sich. Er blickte von den Unterlagen auf und lauschte den unablässig dröhnenden Geschützen. Wir verbrauchen die Artillerie-Munition dreimal so schnell wie erwartet, und wir müssen immer noch geradewegs auf diese Dreckskerle einhämmern. Und jetzt verfügt jeder, den die da drüben noch haben, über eines dieser shan-wei-verdammten Gewehre!
    Zu wissen, warum seine Division ausblutete, änderte bedauerlicherweise noch lange nichts am Problem. Die Berichte seiner Spione über Bewegungen der Ketzer hinter der Front waren deutlich weniger detailliert, als Bischof Gorthyk gehofft hatte. Aber laut den spärlichen Informationen, die ihm vorlagen, konnten die Charisianer höchstens noch wenige Fünftage von Serabor entfernt sein. Bevor der Feind dort einträfe, musste die Armee Gottes unbedingt durchbrechen und die Ruinen der Stadt einnehmen – und diese gottverdammten Dämme in die Luft jagen. Dann erst konnte das Wasser endlich wieder aus der Kluft ablaufen. Der Bischof wollte nicht einmal darüber nachdenken, was geschehen würde, wenn die Charisianer tatsächlich in Serabor einträfen. Diener Shan-weis hin oder her, sie hatten sich länger als jeder andere auf dieser Welt überlegen können, was sich mit diesen neumodischen Waffen anstellen ließe. Und was deren Navy in der Vergangenheit alles gelungen war, reichte mehr als aus, um voller Beklommenheit darüber nachzudenken, was deren Army wohl alles schaffen mochte.
    Wieder schürzte er mürrisch die Lippen und warf einen Blick auf die Uhr, als die Artillerie sich erneut in ein Crescendo hineinsteigerte. Noch neunzig Minuten , dachte er, dann heißt es für die Männer wieder: ab in den Fleischwolf! Blicklos starrte er ins Leere, als er darüber nachdachte, wie viele Verluste ihm wohl dieses Mal bevorstünden. Aber früher oder später mussten den verfluchten Siddarmarkianern doch Munition und Männer ausgehen! Konnte er den Gegner nur dadurch dazu bringen, die letzte Kugel zu verschießen, indem er ihm geeignete Ziele anbot, würde er das bei Gott tun! Und später dann, wenn Siddar-Stadt erst einmal in Flammen stünde, würden diese Dreckskerle da vorne für jeden einzelnen Mann, den er hier verloren hatte, büßen – und zwar nicht zu knapp!
    Kynt Clareyk stellte fest, dass der Himmel allmählich aufklarte. Schade. Regen wäre ihm lieber gewesen. Denn die Perkussionsschlösser an den Mahndrayns seiner Männer waren in strömendem Regen genau so zuverlässig wie bei klarem, trockenem Wetter.
    Sonst noch Wünsche? , fragte er sich selbst sarkastisch. Als ob ich nicht schon genug Vorteile dem Gegner gegenüber hätte! Außer dass es natürlich so etwas wie ›genug‹ nicht gibt, wenn es darum geht, die Männer unter meinem Kommando vor einem sinnlosen Tod zu bewahren, nicht wahr?
    Tja, aber nun wurde es Zeit, herauszufinden, wie leistungsfähig die neue Doktrin tatsächlich war, die er zusammen mit Ruhsyl Thairis ersonnen hatte.
    Baron Green Valley atmete tief durch und blickte zu dem jungen Leutnant neben sich. Aber die Subalternoffiziere waren ja alle erschreckend jung, nicht wahr?
    »Also gut, Bryahn. Los geht’s«, sagte er nur.
    Bryahn Slokym salutierte und griff in den Beutel an seinem Gürtel. Er zog eine Shan-wei-Kerze hervor und rieb sie über die Schnalle seines Schwertgehenks. Sofort erwachte das Überall-Streichholz zu schwefelstinkendem Leben, und der Leutnant führte die Flamme an die Lunte.
    Augenblicklich sprühte sie Funken, und dann sauste die Flamme mit

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