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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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– so wäre ihnen nicht entgangen, was der Feind hätte hinter dem Hügelchen verbergen wollen.
    Haben sie aber nicht, die Deppen , freute sich der Major im Stillen. Selbst die wenigen Gewehre, die General Stohnar mitgebracht hatte, reichten aus: Damit konnten seine Truppen die schmalen Pfade sichern, die sich zu beiden Seiten der Kluft durch die Berge schlängelten. Eine unnötige Vorsichtsmaßnahme: Die Rebellen schickten nicht einmal auf dem Grund der Kluft eine anständige Vorhut aus. War das ebenfalls Vorsicht, weil sie eine ganze Reihe Kundschafter in Hinterhalten verloren hatten? Oder war es Arroganz?
    Egal, schließlich hielt Styvynsyn verdammt wenig hinter dem Hügel verborgen. Er hatte auch keinerlei Interesse daran, seine derzeitige Stellung zu halten. Andererseits konnte es nie schaden, den Gegner zu verunsichern.
    Er blickte zu Captain Dahn Lywkys hinüber, dem Kommandeur des Zwoten Zuges, und hob die Hand, um mit ihr in Kopfhöhe einen Kreis zu beschreiben. Dann deutete er auf die Straße, in Richtung der anrückenden Rebellen. Lywkys sah die Handbewegung und nickte auffordernd seinem Fahnenträger zu. Sofort setzte sich die Flagge des Zwoten Zuges in Bewegung. Ein ganzer Wald aufrechter Piken folgte ihr, als sich Lywkys’ Männer in Marsch setzten.
    Endlich kamen die Ketzer heraus. Hahlys Cahrtairs Magen verkrampfte sich. Überrascht, sie zu sehen, war er dennoch nicht. Er hatte schon früher mit ihnen gerechnet. Zugegebenermaßen hatten die Ketzer für das unausweichliche Aufeinandertreffen eine gute Position gewählt.
    Sie befanden sich mehrere Meilen südlich von Jairth, zwischen den verkohlten Ruinen der Dörfer Ananasberg und Harystn. Dieses Gelände kannte der Major noch gut von einem Einsatz der Dritten Kompanie im letzten Herbst. Der Punkt, an dem er laut Maiksyns Anweisungen hätte anhalten sollen, lag bereits gute sechs Meilen hinter ihm. Er wusste auch, dass der Abstand zwischen seinen eigenen Truppen und der Ersten Kompanie unter Dahnel Chermyns Kommando gewachsen war … vermutlich, weil Chermyn sich brav an seine Befehle gehalten hatte und stehen geblieben war, statt auch nur einen Funken Eigeninitiative zu entwickeln. Schön für ihn, aber die Dritte Kompanie hatte deutlich mehr Mumm! Nachdem sie auf keinerlei Widerstand gestoßen waren, wäre es Cahrtair doch sträflich dumm erschienen, seine Männer einfach dämlich in der Gegend herumstehen zu lassen und darauf zu warten, dass Chermyns ängstliche Kompanie einzutrödeln beliebte. Seine rechte Flanke wurde vom steigenden Hochwasser gesichert, seine linke vom Kanal, den die Ketzer freundlicherweise aufgestaut hatten: Der Feind konnte nur frontal angreifen, und die Landstraße war, die Randstreifen mitgerechnet, gerade einmal hundert Fuß breit. Das Hochwasser hatte die Fahrbahn mittlerweile fast schon erreicht. Vom Wasserspiegel trennten den Treidelpfad in Richtung Norden kaum mehr als zwei Fuß (normal waren sechs). Gut, der Treidelpfad würde eine Frontlinie um fünfundvierzig Fuß verbreitern. Aber zwischen Pfad und Landstraße gab es einen fünfzehn Fuß hohen steilen Abhang.
    Rechts war das Wasser seicht genug, um hindurchzustapfen – zumindest theoretisch. Praktisch war es unmöglich: Das schlammige Wasser war eiskalt und verbarg die Hindernisse unter seiner Oberfläche, kleinere Senken etwa. Es wäre töricht gewesen, es auch nur zu versuchen. Das ganze Terrain, zwischen Landstraße und Westwand des Tals gut dreitausend Schritt breit, war von Spitz- und Tafelnussbäumen, wilden Ananasstauden und Hickorybüschen bewachsen. Sie reichten weniger als einhundert Schritt an die Landstraße heran und ragten aus dem schlammigen Wasser heraus wie trübsinnige Wächter. Selbst die Spitzbäume schienen niedergeschlagen in sich zusammengesunken. Das immergrüne Laub ihrer Wipfel hing fast bis in die Fluten. Die anderen Bäume schienen mittlerweile trotz des Hochwassers bemerkt zu haben, dass der Frühling nahte: In zartem Grün zeigten sich erste Blattansätze. Doch wirkte es einsam und verloren zwischen brauner Hochwasserbrühe und aufgeweichtem, schlammigen Boden. Cahrtair hatte nie viel Fantasie besessen, weshalb ihn der trostlose Anblick nicht scherte. Für ihn war nur wichtig, dass keine Pikenier-Einheit der Welt dieses Terrain zu überwinden vermochte. Er hatte es mit einer schmalen Front zu tun, mit sonst nichts!
    Deswegen überfluten diese Dreckskerle ja auch das ganze Tal. Beim letzten Mal haben wir sie schwer erwischt. Da haben

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