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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Tag?«
    »Fast. Von der Idee her sind diese neuen Waffen echte Meisterstücke, Sir, aber wir hatten ein paar Probleme mit der Abzugsfeder. Mittlerweile haben wir das zwar im Griff, und ich glaube, schon bald sollten wir in der Produktion auf fünfzig Stück am Tag kommen. Na ja, vielleicht sollten wir damit lieber warten, bis das Werk erweitert wurde.«
    »Das würde ich nur zu gern tun, Meister Mahldyn«, seufzte Howsmyn. »Aber es sieht leider folgendermaßen aus: Ohne Revolver können wir gut auskommen. Was wir unbedingt brauchen, sind Gewehre , und wenn es darum geht, Prioritäten zu setzen …«
    Er zuckte mit den Schultern, und Mahldyn nickte verständnisvoll.
    »Ach, das weiß ich doch, Sir. Darum geht es mir heute auch gar nicht. Obwohl … sollte an meiner Idee wirklich was dran sein, müssen wir die Maschinen wohl doch noch einmal umrüsten.«
    »Ach?« Auffordernd neigte Howsmyn den Kopf zur Seite.
    »Wissen Sie, Sir, als ich gesehen habe, was der Seijin sich da hat bauen lassen, ist mir gleich aufgefallen, was für eine schöne, einfache Idee dahintersteckt. Das war fast so, als hätte man gleich sechs Läufe auf einmal, nicht bloß die beiden, die tatsächlich da sind. Und die einzelnen Läufe lassen sich so schnell hintereinander nutzen, wie man den Hahn spannen und den Abzug betätigen kann. Ist schon großartig, wie reibungslos diese Waffe funktioniert! Aber je genauer ich mir das angesehen habe, desto mehr habe ich mich gefragt, ob man das nicht noch ein bisschen weiter verbessern könnte.«
    »Verbessern?«
    »Klar wie Langhornes Sonnenlicht: das ist so schon die tödlichste Handfeuerwaffe der ganzen Welt«, erklärte Mahldyn. »Mit zusätzlichen Zylindern hat man die Feuerkraft Shan-weis. Aber das Nachladen dauert ziemlich lange. Ja, den Zylinder zu füllen dauert sogar länger, als eine altmodische Pistole nachzuladen. Aber was, wenn wir die Idee nehmen, die hinter dem Zylinder steckt – also den Teil des Laufs, der schon geladen ist, bevor man den Hahn spannt – und das dann konsequent durchzieht?«
    »Was meinen Sie damit, Meister Mahldyn?« Howsmyn achtete sehr sorgsam auf seinen Tonfall: Es musste nach Erstaunen klingen, nicht nach plötzlich aufkeimender Hoffnung. Aber wenn Mahldyn wirklich …
    »Den Zylinder, Sir. Als Ladekammer.«
    Mahldyn griff in die Tasche seiner Lederschürze, zog ein zusammengefaltetes Papier heraus, wedelte damit in Richtung von Howsmyns Schreibtisch und hob fragend eine Augenbraue. Howsmyn nickte und trat zur Seite, sodass der Handwerksmeister seine Zeichnung auf dem Schreibtisch ausbreiten konnte. Sie war sehr grob ausgefallen – was auch immer er sonst alles beherrschen mochte, ein begnadeter Zeichner war Taigys Mahldyn nicht. Trotzdem wurde schon auf den ersten Blick ersichtlich, worauf er mit seiner Idee hinauswollte.
    »Ich hatte mir gedacht, Sir … Wir haben doch diese neuen Hinterlader-Patronen und die Zündhütchen in den Mahndrayns verbaut, und das hat gut funktioniert. Da habe ich mich gefragt, ob man so etwas nicht auch mit dem Revolver vom Seijin machen könnte. Klar, wir können natürlich nicht den Verschluss öffnen und schließen, so wie bei den Mahndrayns! Aber das, was so einen Mahndrayn eigentlich funktionieren lässt, das ist der Filzpfropfen am Ende der Patrone, Sir. Der wird gegen den Verschluss gepresst und versiegelt alles so, dass keine Flammen austreten können. Eigentlich ist das gar nichts Besonderes. Schließlich muss ja auch das Metall rings um den Filz dem Druck standhalten, nicht wahr? Der Filz selbst versiegelt doch nur diesen einen dünnen Spalt. Wenn das mit Filz geht, warum nicht mit etwas anderem? Da sind mir die Überdruckventile eingefallen: Filz ist nicht das Einzige, was sich unter Druck verformt. Also, kurz gesagt, habe ich mich gefragt, ob man so eine Patrone nicht aus Metall machen könnte, statt aus Papier. Allzu dick bräuchte die Wandung ja gar nicht zu sein. Schließlich wird die Patrone ja noch von der Wand der Ladekammer gehalten. Und wenn man so eine Patrone aus Kupfer fertigen würde – oder vielleicht aus Bronze –, warum sollte sich ihr Boden dann nicht genau so verformen wie der untere Teil einer Kugel, wenn sie erst einmal abgefeuert wurde? Wenn die Kugel selbst die Bohrung auf dem Weg nach vorn abdichten kann, warum sollte dann eine Patrone aus Metall nicht den Lauf nach hinten abdichten?«
    Er blickte Howsmyn an, als erwarte er, von seinem Arbeitgeber als hirnlos plappernder Vollidiot abgetan zu werden.

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