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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einem Kommandoturm zu stehen und dem Rudergänger zu sagen, er solle jetzt nach Steuerbord oder Backbord gehen?
    Ach, Schluss jetzt! Pawal hat ganz recht: Wenn die Geschütze erst einmal montiert sind, kommandiere ich eines der vier kampfstärksten – und schnellsten – Kriegsschiffe der Welt. Und da jammere ich herum, bloß weil mein schönes neues Schiffe keine Masten hat!
    Unwillkürlich zuckten seine Mundwinkel. Er war sich recht sicher, dass High Admiral Rock Point die Kommandanten der ersten vier Panzerschiffe nicht bloß aus einer Laune heraus bestimmt hatte: Dafür ausgewählt worden zu sein war eine Auszeichnung. Zudem war Bahrns für seinen Dienstgrad noch recht jung. Aber vielleicht hatte gerade das zu seiner Ernennung geführt? Vielleicht hatte sich der High Admiral gedacht, ein jüngerer Offizier, dem die alten Vorgehensweisen noch nicht ganz so sehr in Fleisch und Blut übergegangen waren, könnte sich vielleicht etwas rascher daran gewöhnen, ein Kriegsschiff der neuen Art zu führen?
    Mal halblang, Halcom! Vor fünf oder sechs Jahren gab es bei der Flotte noch nicht einmal Galeonen . Ich glaube nicht, dass jemand genug Zeit hatte, sich Vorgehensweisen in Fleisch und Blut übergehen zu lassen, wenn man sich anschaut, wie rasch sich alles verändert hat.
    Darüber dachte er nach, während ihm der Fahrtwind in den Ohren rauschte. Die Delthak lärmte lautstark wie ein Unwetter vorwärts. So betrachtet, war die Panik-Reaktion eines kleinen Skippers vielleicht verzeihlich – oder zumindest verständlich. Vier eiserne Ungeheuer mit unmöglicher Geschwindigkeit fast genau gegen den Wind anrennen zu sehen, musste beim ersten Anblick für jeden erschreckend sein. Vielleicht hatte der Skipper des Schoners ja schon einmal die Muli in King’s Harbour oder vor dem Hafen von Tellesberg gesehen. Aber dieses Schubschiff besaß nur einen einzelnen Schornstein und fuhr nie schneller als fünf oder allerhöchstens zehn Knoten. Dennoch war sie dazu geeignet, auf recht behutsame Art und Weise den neuen Schiffstypus einzuführen, den Ehdwyrd Howsmyn und Sir Dustyn ersonnen hatten.
    Bahrns umrundete eine vorspringende Ecke der Brücke und blickte achteraus. Hinter der doppelten Rauchfahne aus den Schornsteinen der Delthak erkannte er HMS Saygin . Weit dahinter befanden sich HMS Tellesberg und HMS Hador ; von ihnen waren nur die Qualmwolken auszumachen. Trotzdem wusste er genau, wo sie sich befanden. Schon jetzt hatte sich erwiesen, dass Dampfschiffe ungleich leichter eine Formation halten konnten als Segelschiffe. In mancherlei Hinsicht hatten sie dabei sogar noch weniger Schwierigkeiten als Galeeren. Beizeiten würde diesem Umstand taktische Bedeutung zukommen.
    Doch im Augenblick war Bahrns vor allem erleichtert zu sehen, dass die drei Schiffe ihm wirklich folgten. Gerade eben hatte sie ihre Reise von immerhin sechstausend Meilen angetreten, und nicht eines ihrer Schiffe führte auch nur einen einzigen Quadratfuß Segel bei sich. Allerdings hatten sie genug Kohle an Bord, um damit Shan-weis Höhle aufzuheizen: Die Säcke waren nicht nur verstaut, wo offiziell Stauraum war, sondern stapelten sich auch auf dem Batteriedeck. Dass an Bord noch keine Geschütze montiert waren, erwies sich hier natürlich als praktisch. Das Schiff vom Kohlenstaub zu befreien, wären die Säcke aufgebraucht, würde sicher kein Spaß werden. Ja, das schlimmste an diesem neumodischen Dampfkessel war, dass er regelmäßig mit gewaltigen Mengen Kohle gefüttert werden wollte. Ein Knochenjob, auch wenn sich Meister Huntyr und Sir Dustyn redlich bemüht hatten, den Matrosen die Arbeit zu erleichtern. Obendrein war es auch noch eine echte Drecksarbeit: Überall war Kohlestaub.
    Ohne Geschütze an Bord fühlte sich Bahrns seltsam nackt. Dabei hätte er wirklich nicht sagen können, was ein möglicher Gegner ihnen überhaupt antun könnte. Schließlich legten sie hier eine schlichtweg ungeheuerliche Geschwindigkeit vor. Und die Eile, mit der dieses ganze Projekt vorangetrieben und zu einem Abschluss gebracht worden war, hatte viel Improvisationstalent erfordert. Langfristig sollten an Bord die neuen Rückstoß-Geschütze montiert werden, von denen Admiral Seamount und Captain Rahzwail unablässig sprachen. Allzu viel wusste Bahrns über die neuen Waffen nicht, bloß dass sie trotz kleinerer Bedienungsmannschaft eben viel leistungsstärker sein sollten als die bislang gebräuchlichen Dreißigpfünder-Kraken. Nun, diese neuen Geschütze gab es bislang

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