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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hinausgefahren. Es wehte eine leichte Brise; die Wellen kamen auf nicht einmal vier Fuß. Unter Dampf fuhr sie geradewegs in den Wind hinein. Immer wieder überspülten schäumend-weiße Wellen ihr kurzes Vordeck. Bei Gegenwind wäre es nicht nur weiße Gischt, sondern viel und daher grün wirkendes Wasser, ganze Wogen! Immer wieder ertappte sich ihr Kapitän bei dem Wunsch, die drei Geschützpforten in Bugnähe wären wirklich so massiv – und so stabil befestigt –, wie Olyvyr und die Vorarbeiter der Delthak-Werke ihm das immer und immer wieder versichert hatten.
    Bahrns hatte befürchtet, sein neues Schiff ließe sich in etwa so gut steuern wie ein störrischer Last-Drache – und zwar gänzlich unabhängig von Wetterverhältnissen und Seegang. Bislang überraschte das hässliche Boot ihn. Zum einen war die Freibordhöhe der Delthak niedriger als die von Hochseeschiffen. Sie lag wirklich tiefer im Wasser als jede Galeone vergleichbarer Größe, was ihr kantiges Aussehen gar nicht vermuten ließ. Das Deck würde demnach sehr viel häufiger überspült – was jetzt schon offensichtlich wurde, dabei war die See noch recht ruhig. Andererseits besaß die Delthak keine Masten und keine Segel; also bot sie dem Wind viel weniger Widerstand. Damit kam sie mit widrigen Winden sehr viel besser zurecht, als Bahrns angesichts ihres geringen Tiefgangs zunächst angenommen hatte. Außerdem reagierte sie bemerkenswert rasch auf jede Bewegung des Steuerrads – viel schneller als jede Galeone, auf der Bahrns je Dienst getan hatte. Ach, sie reagierte sogar rascher als die meisten Galeeren! Wenn der Wind erst einmal richtig auffrischte, würde das Schiff zwar ordentlich durchgeschüttelt, aber selbst dann bliebe es immer noch bemerkenswert manövrierfähig.
    Und die Delthak war schnell. Langhorne, war die schnell! Zumindest in ruhigem Wasser. Bei rauerer See würde der klobige Bug sie zweifellos langsamer machen. Aber im Augenblick machte das Schiff mehr als zwölf Knoten. Und dafür brauchten sich die Maschinen noch nicht einmal anzustrengen.
    Dass es an Bord zwei Maschinen gibt, spielt da bestimmt auch eine Rolle , dachte er. Ich hatte mir weiß Gott nie vorgestellt, eine so kleine Schraube könnte ein so großes Schiff antreiben – auch nicht, wenn zwei Schiffsschrauben gleichzeitig im Betrieb sind!
    Unwillkürlich dachte er daran, wie viele Ruderer erforderlich gewesen waren, um eine deutlich kleinere und sehr viel leichtere Galeere anzutreiben … oder wie viele Segel man brauchte, damit eine Galeone Fahrt aufnahm. Er schüttelte den Kopf. Zugegeben, die beiden dreiblättrigen Schrauben der Delthak hatten einen Durchmesser von jeweils beinahe acht Fuß, und sie drehten sich bemerkenswert rasch: Bis zu zweihundertzwanzig Umdrehungen in der Minute ließen sich erreichen. Er wollte gar nicht darüber nachdenken, wie viel Wasser bei einer solchen Geschwindigkeit bewegt wurde. Aber er selbst hatte mit seinem neuen Schiff auf dem Ithmyn-See schon siebzehn Knoten erreicht. Ja, laut dem von Howsmyn und Olyvyr gemeinsam entwickelten Messgerät hatte er die siebzehn Knoten sogar überschritten . (Die beiden hatten Bahrns erklärt, das Gerät basiere auf einer Staudrucksonde; warum sie das Messgerät allerdings ständig ›Pitotrohr‹ nannten, verstand Bahrns selbst jetzt noch nicht.) Vielleicht hätte er das Schiff sogar noch härter antreiben können. Aber damit liefe er Gefahr, die Maschinen zu überlasten … und außerdem wäre das ohnehin völliger Unsinn. Er hatte noch nie von einem Schiff gehört, das auch nur ansatzweise derartige Geschwindigkeiten erreicht hätte, selbst nicht bei optimalen Wind- und Wasserverhältnissen.
    Ja, HMS Delthak war hässlich. Sie qualmte wie ein Hochofen kurz vor der Explosion und in ihrem Heizraum herrschten Temperaturen, die selbst Shan-wei den Schweiß auf die Stirn getrieben hätten. Aber das Gefühl, mit derart hoher Geschwindigkeit die See zu durchschneiden … zu sehen, wie zu beiden Seiten ihres plumpen Bugs die weißen Wellen nur so schäumten … das Kielwasser zu betrachten … Es war Halcom Bahrns ein Fest. Oh ja, es war aufregend, gar belebend. Zugleich jedoch hatte diese ganze Entwicklung etwas, das schlichtweg … falsch war. Schiffe sollten gefälligst Masten und Segel haben – selbst Galeeren hatten das! Das war der wahre Grund, warum die Delthak und ihre Schwesterschiffe so unfertig wirkten – so unvollständig . Was hatte es denn noch mit seemännischem Geschick zu tun, auf

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