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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Golf zu schippern.«
    Rings um den Tisch wurde genickt, und Cayleb wies auf Rock Point.
    »Als High Admiral, Domynyk, bitte ich Sie anzufangen.«
    »Sehr wohl, Euer Majestät.« Falls diese unvermittelte Anweisung Rock Point in Verlegenheit gebracht hatte, ließ er es sich nicht anmerken. »Zunächst einmal müssen die Marschbefehle an Shain und Sarforth ergehen. Lassen wir doch einen Boten kommen und erledigen das sofort. Soweit ich weiß, befindet sich Admiral Hywyt derzeit in der Thol Bay. Deswegen empfehle ich, sein Geschwader nach Eralth zu verlegen.«
    Cayleb nickte und gab einem Diener in der schwarzgoldenen Uniform des Hauses Ahrmahk ein Zeichen. Der Mann, der bislang schweigend neben der Tür des Ratszimmers gesessen hatte, erhob sich, deutete eine Verneigung an und verließ schweigend den Raum. Kurz darauf trat er wieder ein, zusammen mit Lieutenant Haarlahm Mahzyngail, Rock Points Flaggleutnant.
    »Jawohl, Euer Majestät?«, fragte dieser und verneigte sich vor seinem Monarchen. Mahzyngail war Chisholmianer, blond und mit auffallend blauen Augen.
    »High Admiral Rock Point hat einen Auftrag für Sie«, erwiderte Cayleb lächelnd, während Rock Point auf seinem Notizblock zwei kurze, knappe Depeschen abfasste. Lange brauchte er dafür nicht. Dann las er sie noch einmal durch, um sich zu vergewissern, dass auch wirklich alles Wichtige erwähnt war. Schließlich reichte er Mahzyngail die beiden Schriftstücke.
    »Zum Semaphorenturm, Haarlahm«, sagte er. »Ich möchte, dass diese beiden Nachrichten innerhalb der nächsten Viertelstunde abgeschickt werden.«
    »Ich kümmere mich sofort darum, Mein Lord!« Zackig salutierte Mahzyngail, verneigte sich erneut vor dem Kaiserpaar und verschwand so rasch, wie er gekommen war – tatsächlich sogar noch schneller: Als sich die Tür hinter ihm schloss, befand er sich bereits im Laufschritt.
    »So«, meinte Rock Point und nahm dann seinen Faden wieder auf: »Als Nächstes wird erforderlich sein, ein Kurierboot nach Helen Island zu schicken und mein Erinnerungsvermögen dahingehend zu überprüfen, welche Schiffe sich hier in Tellesberg befinden und welche nicht. Und danach …«

.XV.
    Auf dem Green-Cove-Pfad,
Grauwallberge,
Provinz Gletscherherz,
Republik Siddarmark
    »Eure Eminenz, Sie sollten jetzt wirklich nicht hier oben sein!« Byrk Raimahn bedachte Zhasyn Cahnyr mit einem finsteren Blick. »Dieser Dreckskerl Fyrmahn lässt überall in den Bergen kleine Trupps herumschleichen! Wüssten Sie jemanden zu nennen, den die lieber umbringen würden als Sie? Ich frage ja nur, weil mir wirklich niemand einfallen will! Und abgesehen davon, was die mit Ihnen anstellen könnten, besteht bei den miesen Straßen hier immer noch die Gefahr, dass Sie sich den Hals brechen. Bei allem schuldigen Respekt, Eure Eminenz, was bei Shan-wei denken Sie sich dabei?!«
    Erzbischof Zhasyn stützte sich nur gelassen auf seinen Gehstock und erwiderte sanftmütig den zornigen Blick des jüngeren Mannes. Cahnyr wirkte jetzt ausgemergelter als vor seinem Aufbruch aus Siddar-Stadt. Das lag nicht zuletzt daran, dass er sich weigerte, Nahrhafteres zu sich zu nehmen als alle anderen in seiner Begleitung. Trotzdem verriet sein hageres Gesicht Ruhe und Gelassenheit, und unter dem dicken Mantel und den Handschuhen war sein unablässiges Zittern kaum zu bemerken. Es war, als hielte den ermatteten Körper allein die Kraft des Glaubens aufrecht. Raimahns unverkennbarer Ärger prallte von dieser Rüstung ab, ohne eine Spur zu hinterlassen.
    »Sie haben bislang nichts gesagt, was Pater Frahnklyn und ich nicht auch bereits vorgebracht haben, Captain Raimahn.« Sahmantha verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte den widerspenstigen Prälaten an. Auch sie hatte im Laufe der Wochen erschreckend viel Gewicht verloren. Trotz ihres dicken, fellbesetzten Parkas war das deutlich zu sehen. Doch ihr Gesicht wirkte weniger ausgezehrt als das des Erzbischofs. Das lag gewiss zum Teil daran, dass sie nicht einmal halb so alt war wie Cahnyr. Außerdem hatten der Erzbischof und ihr Gemahl ihr größere Essenrationen aufgenötigt. Schließlich hatte Sahmantha endlose Stunden damit verbracht, von der einen behelfsmäßigen Flüchtlingbehausung zur nächsten zu stapfen und für Kranke und Sterbende zu sorgen.
    »Nein, das haben Sie wirklich nicht, Captain«, stimmte ihr Cahnyr zu. Seine Stimme klang immer noch kräftiger, als sein Körper vermuten ließ. Er neigte den Kopf zur Seite und blickte Raimahn fragend an.

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