Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Sehne war gute zwölf Zoll lang und hatte einen Zug von zweihundert Pfund; unter Idealbedingungen konnte man damit ein Ziel auch über sechshundert Schritt Entfernung ausschalten. Aber mit der Größe und der Kraft dieser Waffe ging auch eine gewisse Unhandlichkeit einher: Fyrmahn konnte die Armbrust nicht mehr auf den Erzbischof ausrichten, der sich weiter und weiter der Heilerin näherte.
    Zumindest nicht von seinem derzeitigen Versteck aus.
    Seine Nasenflügel bebten. Doch die Entscheidung fiel ihm erstaunlich leicht. Schließlich war seine gesamte Familie bereits tot; er konnte sich genauso gut auch zu ihnen gesellen … vor allem, wenn er vorher noch diesen verwünschten Cahnyr zur Hölle schickte!
    Noch einmal holte Zhan Fyrmahn tief Luft und sammelte sich. Dann stemmte er sich in einer einzigen fließenden Bewegung auf ein Knie und presste sich den Kolben der Armbrust fest gegen die Schulter.
    Sailys Trahskhat sah die plötzliche Bewegung, die rothaarige Gestalt mit dem feuerroten Bart, die nun das weiße Tuch zur Seite warf, unter der sie sich zuvor verborgen hatte. Trahskhat sah, wie eine Armbrust gehoben wurde, und er wusste – ja, er wusste –, wer der hasserfüllte Mann war.
    Der ehemals umjubelte Baseballspieler wirbelte herum und zielte. Doch er war nicht schnell genug. Die Armbrust zuckte zu Fyrmahns Schulter, noch während sich Trahskhats eigener Finger um den Abzug krümmte. Der Donnerhall seines Gewehrs und der Peitschenknall der Armbrust erklangen genau gleichzeitig.
    Wie von einem gewaltigen Hammer getrieben, bohrte sich ein glühender Dorn tief in Zhan Fyrmahns Brust. Die Gewehrkugel zerfetzte seinen linken Lungenflügel, verfehlte sein Herz um weniger als einen Zoll und zerriss gnadenlos weiteres Gewebe, während sie tiefer und tiefer in den Körper drang. Die Wucht des Aufpralls ließ den Freischärler zurücktaumeln; rücklings stürzte er in den Schnee. Er spürte, wie ihn seine Lebenskraft verließ, wie das Blut seinen Parka durchtränkte.
    Mit der linken Hand tastete er nach der schmerzenden Wunde. Seine Finger zitterten schon, seine Kraft ließ nach. Er wusste selbst nicht, was er hier zu erreichen versuchte. Hätte sein Verstand noch gearbeitet wie sonst, hätte er gewusst, dass dies alles nutzlos war. Doch sein Verstand arbeitete nun einmal nicht mehr so wie früher – begriff nicht recht, was hier gerade geschah.
    Doch zu einem klaren Gedanken war Fyrmahn immer noch imstande.
    Ich habe den Dreckskerl erwischt. Ich habe ihn erwischt!
    Alles in allem genommen war das nicht sonderlich viel. Aber Zhan Fyrmahn reichte es voll und ganz.
    »Bei Shan-wei! Verdammt noch eins, Eure Eminenz! Wenn Ihr nicht sofort liegen bleibt, dann, das schwöre ich Euch …!«
    Sailys Trahskhat zwang sich dazu, den Satz nicht zu beenden. Er biss die Zähne zusammen und verkniff sich eine recht respektlose und gottlose, aber zweifellos markig prägnante Bemerkung.
    Erzbischof Zhasyn ignorierte ihn und kroch unbeirrbar weiter auf Sahmantha zu.
    »Verdammt noch mal, Eure Eminenz! Lassen Sie mich wenigstens Ihre Wunde verbinden, sonst verbluten Sie noch!«
    »Machen Sie sich um mich keine Sorgen«, keuchte Cahnyr. »Kümmern Sie sich um Sahmantha!«
    »Das mache ich, sobald Sie ruhig liegen bleiben und mich Ihren Oberschenkel verbinden lassen«, knurrte Trahskhat. Cahnyr wandte den Kopf zur Seite und bedachte den Charisianer mit einem finsteren Blick – den Trahskhat ungerührt erwiderte. »Eure Eminenz, sie hat nur einen Streifschuss abgekriegt!« Er schüttelte den Kopf, als sich Cahnyrs Augen weiteten. »Glauben Sie vielleicht, ich hätte mittlerweile nicht genug Kopftreffer gesehen, um das zu erkennen?! Natürlich könnte sie immer noch eine Gehirnerschütterung haben, vielleicht sogar eine richtig üble – Armbrustbolzen sind hässliche Dinger! Ja, vielleicht hat sie sogar einen Schädelbasisbruch. Aber es war trotzdem nur ein Streifschuss. Dagegen können wir hier draußen, auf diesem verdammten Pfad, überhaupt nichts machen, außer ihr den Kopf zu verbinden. Und ich kann ihren Kopf nicht verbinden, solange Ihr hier noch liegt und blutet wie ein abgestochenes Schwein, verdammt! Meint Ihr vielleicht, Sahmantha würde mir nicht bei lebendigem Leib die Haut abziehen und mich dann noch extra mit Salz abreiben, wenn ich Euch hier einfach verbluten ließe, bloß um ihr einen Verband um den Kopf zu wickeln?!«
    Kurz hob Cahnyr den Kopf, dann ließ er ihn wieder sinken.
    »Also gut«, brachte er heraus. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher