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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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die Unterstützung des pro-charisianischen Flügels der reformistischeren Gemeinden überall in der Alten Provinz und der Hauptstadt investiert. Fardhym war einer der Geistlichen gewesen, die ihn mit aller Vorsicht bei seinen Bemühungen unterstützt hatten. Bei Stohnar war sein Ansehen deswegen beträchtlich gestiegen.
    Dass ›Aivah‹ sich so ausdrücklich für ihn ausgesprochen hat, war gewiss auch nicht von Nachteil , dachte Cahnyr und lächelte angesichts der Erinnerung an die Respekt einflößende Frau, die einst unter dem Namen Ahnzhelyk Phonda bekannt gewesen war … unter anderem. Im Augenblick hat sie mehr Einfluss auf Stohnar als jeder in der Siddarmark Geborene. Ohne sie wäre er schließlich längst tot!
    »Wissen Sie, Gharth«, sagte Cahnyr, »genau genommen ist Erzbischof Dahnyld mir gegenüber gar nicht weisungsbefugt. Schließlich liegt ihm noch kein vom Rat der Vikare unterzeichnetes Scheiben vor, das ihn als Primas der Siddarmark bestätigt. Ich bezweifle auch, dass er dieses Schreiben in absehbarer Zeit erhalten wird. Und selbst wenn das wundersamerweise doch geschehen sollte, steht es niemandem außer dem Großvikar persönlich zu, einen Erzbischof seines Amtes zu entkleiden oder ihn anzuweisen, nicht wieder in seine Erzdiözese zurückzukehren. Und bei allem schuldigen Respekt dem Reichsverweser gegenüber: auch keinem Laien, welches zivile Amt er auch bekleiden mag.«
    »Also, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, Eure Eminenz, hat der Großvikar schon vor einiger Zeit Euren Nachfolger benannt«, versetzte sein unehrerbietiger Sekretär sofort. »Falls wir also in Erwägung ziehen, uns nur dessen Autorität zu beugen, nicht aber der von Erzbischof Dahnyld, dann sollten wir jetzt schleunigst umkehren und wieder nach Hause fahren.«
    »Ich wollte lediglich anmerken, dass wir es hier mit einer Art Machtvakuum zu tun haben«, erklärte Cahnyr würdevoll. »Eine Situation, in der sich die Frage nach der Autorität, nun … nicht so einfach beantworten lässt. Und das verlangt mir ab, mich ganz an meinem eigenen Verständnis der Heiligen Schrift zu orientieren.«
    »Oh, aber selbstverständlich, Eure Eminenz.« Einen Moment lang runzelte Gharth nachdenklich die Stirn. Dann streifte er langsam und bedächtig einen Handschuh ab, um mit den Fingern schnippen zu können. »Jetzt weiß ich, was wir machen: Wir fragen Madame Pahrsahn nach ihrer Meinung!«
    »Was für ein unfairer Tiefschlag, Gharth, also wirklich!« Lauthalt lachte Cahnyr auf, und auch Gorjah lächelte. Im letzten Jahr hatte er das ansteckende Lachen seines Erzbischofs nur sehr selten gehört. Nun hielt ihm Cahnyr mahnend einen Finger unter die Nase. »Ein pflichtbewusster, respektvoller Sekretär hätte niemals jenen einen Menschen auf der ganzen Welt ins Spiel gebracht, den sein Erzbischof fürchtet!«
    »›Fürchten‹ ist nicht ganz der Begriff, den ich gewählt hätte, Eure Eminenz. Aber mir ist nicht entgangen, dass Ihr dazu neigt, einen von Madame Pahrsahn mit hinreichendem Nachdruck vorgebrachten Ratschlag zu beherzigen.«
    »Sehr diplomatisch ausgedrückt«, lobte Cahnyr ihn und seufzte dann schwer. »Sie wollen also, was das Hineinkommen angeht, wirklich stur bleiben, ja?«
    »Jawohl, Eure Eminenz, das will ich«, erwiderte Gorjah sehr viel sanfter. Voller Zuneigung legte er seinem Vorgesetzten die immer noch ungeschützte Hand auf die Schulter. »Ich weiß ja, dass Ihr das nicht hören wollt, aber Ihr seid wirklich nicht mehr der Jüngste! Allmählich solltet Ihr das zumindest im Hinterkopf behalten. Schließlich habt Ihr noch so viel zu tun. Es gibt so viele Dinge, die nur Ihr allein tun könnt. Und außerdem gibt es sehr viele Menschen, die Euch von Herzen lieben, Eure Eminenz. Ihr seid es diesen Menschen einfach schuldig, wenigstens ein bisschen auf Euch aufzupassen – vor allem, wenn man bedenkt, welch große Hoffnungen auf Euch lasten.«
    Cahnyr blickte dem größeren, jüngeren Mann fest in die Augen. Dann tätschelte er sanft die Hand, die immer noch auf seiner Schulter lag.
    »Also gut, Gharth, Sie haben gewonnen. Zumindest dieses Mal!«
    »Ich freue mich über jeden Sieg, den ich erringen kann, Eure Eminenz«, versicherte Gorjah. Dann öffnete er die Eingangstür des Gasthofs und verneigte sich dabei tief. Leise lachte Cahnyr, schüttelte den Kopf und trat in die warme Gaststube.
    »Da hat Euch aber jemand heimgeleuchtet, Eure Eminenz, was?«, bemerkte Fraidmyn Tohmys trocken, der unmittelbar neben dem Eingang

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