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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Gesicht sehen können, als dieser nach Hause gekommen war und mit eigenen Augen gesehen hatte, welch gründliche Arbeit der Fyrmahn-Clan geleistet hatte!
    Aus Nissen werden Läuse , dachte Fyrmahn eisig. Aber nicht, wenn jemand sie zuvor ausbrennt. Da hat Pater Failyx schon ganz recht!
    »Vielleicht denken die ja, wir hätten nicht die Männer, ihnen zu folgen«, meinte er schließlich. »Die haben weiß Schueler schon genug von uns umgebracht, als sie uns die Lebensmittel gestohlen haben. Wenn sie nichts von Pater Failyx und seinen Männern wissen, glauben die sicher, uns bliebe jetzt nichts mehr übrig, als uns in ein Loch zu verkriechen und brav abzukratzen.«
    Lohgyns Kiefermuskeln spannten sich an, und innerlich verwünschte sich Fyrmahn. Lohgyns Bruder Styvyn hatte zu den Wachen gehört, die bei dem Überfall ums Leben gekommen waren. Kurz bevor Fyrmahn und die anderen aufgebrochen waren, hatte Pater Failyx über Styvyns abgemagerter Leiche noch ein paar Worte gesprochen.
    »’tschuldige, Mahrak«, sagte Fyrmahn barsch und streckte die Hand nach der Schulter seines Vetters aus. Lohgyn antwortete nicht. Doch Fyrmahn war sich fast sicher, ihn mit den Zähnen knirschen zu hören. Nach zwei oder drei Herzschlägen nickte Lohgyn knapp, fast abgehackt.
    »Vielleicht hast du ja recht«, sagte er, ohne auf die Entschuldigung seines Vetters einzugehen. Vielleicht wollte er nur nicht an seinem Schmerz rühren. »Aber mich macht das nervös. Nimm’s mir nicht übel, Samyl, aber jemand hätte dich doch sehen müssen!«
    Ghadwyn quittierte das mit einem neuerlichen Schulterzucken. Vielleicht war in seinen Augen kurz Zorn aufgeblitzt. Er glaubte, gut genug zu sein, um von niemandem entdeckt zu werden. Ghadwyn hatte seine Fehler; unkritische Selbstüberschätzung gehörte nicht dazu. Auch auf der Gegenseite gab es Dreckskerle, die ebenso geschickte Jäger und Fährtenleser waren wie er. Wie er wussten sie, dass der Preis für einen Augenblick erlahmender Wachsamkeit das eigene Leben war.
    »Wenn sie ihn gesehen hätten, würde er jetzt nicht hier stehen«, gab Fyrmahn zu bedenken. »Ein Armbrustbolzen hätte ihn in der Brust erwischt oder ein Dolch im Rücken.« Fyrmahn fletschte die Zähne. »Glaubst du allen Ernstes, von den Mistkerlen ließe sich einer die Gelegenheit entgehen, einen Fyrmahn zu erledigen?«
    Lohgyn runzelte die Stirn. Das stimmte. Wahlys Mahkhoms Männer hatten auch bereits unter Beweis gestellt, wie gut sie darin waren, die Gottesfürchtigen zu töten, die ihnen vors Visier kamen. Nein, die Mahkhoms waren wie die Fyrmahns: Man ließ sich keine Gelegenheit entgehen, einen vom gegnerischen Clan auszulöschen. Trotzdem …
    »Ich frage mich nur, ob das vielleicht ein Hinterhalt ist«, beharrte Lohgyn eigensinnig. »Was ist, wenn die Samyl eben doch gesehen haben? Was ist, wenn die uns bloß glauben machen wollen, sie hätten sich nach Talberg zurückgezogen?«
    »Du meinst, die wollen uns eine Falle stellen?«
    »So was in der Art.« Lohgyn nickte. »Nur mal angenommen, die hocken in den Felsen, die verdammten Armbrüste zum Schuss bereit: Vielleicht haben die deshalb nicht auf Samyl gefeuert, damit sich mehr von uns aus der Deckung wagen.«
    Möglich war das, ja. Widerwillig nickte Fyrmahn.
    »Könnte stimmen. Aber wenn wir nicht die Schwänze einkneifen und mit leeren Händen zum Lager zurückkriechen wollen, müssen wir das hier durchziehen.«
    Als die Worte ›mit leeren Händen‹ fielen, flackerte in Lohgyns Augen erneut Zorn auf. Gerade schon wollte er zu einer hitzigen Erwiderung ansetzen. Doch dann atmete er nur tief durch und zuckte wortlos mit den Achseln.
    Fyrmahn wandte sich um, blickte finster auf den steil aufwärtsführenden Pfad und dachte angestrengt nach. Es gab noch einen anderen Weg zu den Ruinen von Brahdwyns Torheit: Man musste nicht unbedingt den Green-Cove-Pfad nehmen. Aber der Khanklyn-Pfad war lang und nahm einen Umweg. Wenn sie sich jetzt umentschieden und den Khanklyn-Pfad nähmen, bräuchten sie bis zum Ziel noch mindestens drei Tage. Wahrscheinlich waren es eher vier, angesichts der Wetterverhältnisse und der schlechten Verprofiantierung von Fyrmahn und seinen Männern. Ihnen knurrten schon länger die Mägen, was sich auf ihre Leistungsfähigkeit auswirkte. Die neuesten Berichte besagten, Mahkhom ziehe sich mit den erbeuteten Lebensmitteln in den Schutz der etwas größeren Stadt Talberg zurück. Stimmte das, hätte er bereits drei Viertel des Weges dorthin zurückgelegt,

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