Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis
trieben. Cesco drückte den wertvollen Schrein aus Goasil an sich und Dodo hielt krampfhaft den Sack mit den Drachenzähnen fest.
Ein Strom eisigen Wassers riss die Freunde mit sich und zog sie in eine dunkle Meereshöhle. Nina schlug gegen den Stein und schnappte vor Schreck nach Luft. Doch was war das? Sie konnte unter Wasser atmen!
»Ich atme!!!«, rief sie und große Luftblasen verteilten sich um sie herum. Cesco wandte sich erstaunt zu ihr und versuchte ebenfalls den Mund zu öffnen. Es stimmte: Das Salzwasser hinderte die Kinder nicht daran, zu atmen. Wild begannen sie durcheinanderzusprechen und ruderten wie in Zeitlupe mit Armen und Beinen.
»U... unglaublich. W... wir ertrinken n... nicht«, staunte Dodo fassungslos.
»Der blaue Rauch aus dem Taldom Lux! Ihm haben wir es zu verdanken, dass wir atmen können.« Fiore betastete glücklich, aber auch ungläubig ihre Lippen, Nase und Ohren.
»Genau«, bestätigte Max, der auf einer riesigen gelben Seeanemone gelandet war.
»Und du? Wie kannst du es unter Wasser aushalten?«, fragte Cesco ihn.
»Ich bin kein Menxch. Waxxer ixt für mich nur gefährlich, weil ich roxte. Dexwegen, liebe Kinder, laxxt unx xchnell ein trockenex Plätzchen finden«, erklärte er und ruderte mit den Armen.
Max wollte mit der schweren Tasche aufstehen, aber etwas hielt ihn zurück. Er blickte an sich hinunter und sah, wie sich ein seltsames dunkles Ding um seine Taille wickelte. Mit seinen Metallhänden versuchte er sich davon zu befreien.
Aber plötzlich begriff er, dass ihn ein scheußliches Ungeheuer in seinen Fängen hatte. Eine Krake!
Das Tier schnellte hinter der Anemone hervor und schwenkte seine furchterregenden Tentakel. Dodo und Fiore schrien auf. Hastig suchten sie Zuflucht in der Grotte. Der riesige Kopf des Ungeheuers kam den Kindern ganz nahe und seine Fangarme wogten bedrohlich zwischen Algen und Fischen.
»Max, duck dich!«, rief Nina laut und zückte den Taldom Lux.
Zwei lange Tentakel schlangen sich nun auch um Cesco.
Nina drückte verzweifelt die Augen aus Goasil, aber aus dem Schnabel des Gugi kam nicht einmal eine kleine Luftblase.
Mit ihren unzähligen, von Saugnäpfen bedeckten Armen kam die Krake unaufhaltsam immer näher.
Roxy griff nach einem Stück einer rot leuchtenden Koralle und versuchte es dem Monster ins Auge zu stechen. Jedoch vergebens.
Nina wollte noch einmal den Taldom Lux benutzen, aber das Zepter hörte nicht auf ihre Befehle.
Max’ Metallkörper begann unter dem festen Griff des Tentakels zu knarzen. Der arme Androide schaffte es nicht, sich aus dem Fangarm zu befreien, der dabei war, ihn zu zerquetschen.
Doch auf einmal schob sich eine unsichtbare Welle heran.
Die Krake hob ihren Kopf. Fische, Algen, Anemonen und Felsstückchen wurden aufgewirbelt, als ob sie in der Gewalt einer höheren Macht wären. Ein Sturm aus Sand und Muscheln vernebelte die Sicht. Der Ozean verdunkelte sich.
Da tauchte aus dem Nichts ein riesiges Maul auf und ließ einen Rachen, so tief wie einen Abgrund blicken.
Es war der große weiße Wal!
Die Krake wich zurück. Vier Tentakel hefteten sich abwehrend auf das Maul des gewaltigen Meeressäugers, der sie mit einem Biss zermalmte.
Max schlug einige Purzelbäume und landete erneut auf der gelben Seeanemone, während Cesco sich kopfüber in den Algen wiederfand.
Langsam sanken die aufgewirbelten Sandkörner herab und das Wasser wurde wieder hell und klar. Die Krake lag auf dem Meeresgrund. Tot. Ihre Fangarme trieben leblos umher.
»Megara!«, rief Max und ließ erleichtert seine Glockenohren kreisen. »Danke! Du haxt unx gerettet.«
Die große Waldame blinzelte freundlich mit ihren kleinen grauen Augen und bewegte den gewaltigen Körper in eleganter Ruhe. Sie sah Nina an und drehte dann den Kopf.
»Megara«, hauchte das Mädchen vom Sechsten Mond beeindruckt. Doch ehe sie sie berühren konnte, war die Waldame schon wieder mit ein paar kräftigen Flossenschlägen in den Weiten des Ozeans verschwunden.
»Ja, dax ixt Megara. Der groxxe Wal der Tiefe«, erklärte Max andächtig.
»Und du kennst sie?«, fragte Nina überrascht, während sie Dodo in die Arme schloss, der immer noch vor Angst zitterte.
»Natürlich kenne ich xie. Alle auf Xorax wixxen, wer xie ixt«, antwortete Max und überprüfte seine Kniegelenke.
»Wie ist es möglich, dass die Xoraxianer Megara kennen?«, fragte Cesco überrascht und schwamm zu Fiore und Roxy, die Max mit verwirrten Gesichtern anstarrten.
»Dax kann ich euch
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