Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis
auf zu weinen. Die beiden Freunde liefen los und versuchten den richtigen Weg zu finden, um zu den anderen ins 150. Klerossu zurückzukehren.
Trotz seiner blutenden Wunden war Karkon zur Straße der blauen Laternen gelangt. Er war zwar im Besitz des Kelchs der Shandà, aber er wusste nicht, wohin er flüchten sollte. Atlantis war zu seinem Gefängnis geworden! Nach Venedig konnte er nicht mehr zurück, denn er hatte den Jambir verloren, und ohne den Pandemon Mortalis waren seine magischen Kräfte wirkungslos.
»Da ist Karkon!« Roxy zeigte nervös auf die humpelnde Gestalt.
Cesco und Andora stellten sich vor die Mädchen, um sie zu schützen. Sie waren bereit, sich dem Feind zu stellen.
Fiore kauerte sich neben Max’ Körper und streichelte ihm zärtlich die eiskalte Stirn. »Wir werden bei dir bleiben. Wir werden dich nicht verlassen«, flüsterte sie ihm in seine Glockenohren.
»Verräterin!!!« Karkons Schreie hallten durch die Straßen, als er Andora entdeckte.
»Ich bin stolz, es zu sein! Sieh, welches Ende dein neuer Schüler genommen hat!«, gab der Androide wider und zeigte auf Josés Leiche.
»Verflucht sollt ihr sein!«, röchelte Karkon wütend. Durch die Wunde an seinem Bauch hatte er viel Blut verloren.
»Und jetzt bist du dran!«, antwortete Andora, ihrem niederträchtigen Schöpfer drohend.
Karkon hob herausfordernd den golden glänzenden Kelch der Shandà hoch in die Luft. Nicht ein Tropfen kam aus dem Gefäß. Das Wasser, das es enthielt, war nicht flüssig, sondern fest.
»Ich habe das vierte Geheimnis. Kommt und holt es euch, wenn ihr den Mut dazu habt!«, rief der dunkle Magier hämisch.
Cesco wandte sich flüsternd an Roxy und Fiore: »Er ist verletzt. Das muss Nina gewesen sein, aber sie ist nicht hier. Was, wenn er sie ... umgebracht hat?«
Andora riss die Augen auf und stieß einen blechernen Schrei aus: »Kinder, schießt! Schießt!«
Cesco, Roxy und Fiore reagierten sofort, drückten gleichzeitig die schwarzen Knöpfe ihrer kleinen Zepter und beschossen den Körper des Grafen mit Salven von Laserstrahlen.
Karkon wich zurück und versuchte sich mit seinem Umhang zu schützen. Andora warf sich auf ihn. Der Kelch fiel zu Boden. Doch wie durch ein Wunder geschah dem Wasser nichts. Karkon streckte die Arme nach dem vierten Geheimnis aus, aber die Androidenfrau hielt ihn mit einem gezielten Tritt davon ab. Zornentbrannt packte der Graf Andoras Kopf und versuchte, ihn ihr abzureißen.
Als die künstliche Haut am Hals schon zum Zerreißen gespannt war, schaffte es Andora gerade noch, ihrem Gegner einen Schlag in den Bauch zu verpassen. Sie traf ihn genau dort, wo er verletzt war. Karkon schrie vor Schmerz laut auf und fiel keuchend zu Boden. Andora richtete sich schnell auf und rannte zur Wurmhütte. Dort hatte sie ein Fischernetz gesehen, das sie nun holen wollte.
Die Kinder umringten Karkon und richteten ihre Zepter auf ihn. Cesco griff sich geistesgegenwärtig den Kelch der Shandà.
»Neeeeein!«, schrie der Graf auf. Er versuchte, sich aufzuraffen, und wollte den Jungen packen. Doch in dem Moment traf ihn eine kräftige elektrische Salve.
Cesco drehte sich erschrocken um. »Nina! Dodo!«
Die beiden Freunde waren genau zur rechten Zeit gekommen. Der Graf zitterte am ganzen Körper und konnte seine Bewegungen nicht mehr kontrollieren. Andora schleuderte das Netz über ihn und wickelte ihn mithilfe der Kinder darin ein. Für Karkon gab es nun kein Entkommen mehr.
Müde, verängstigt und mit wild hämmernden Herzen sahen sie schweigend ihren Gefangenen an. Sie hatten es geschafft! Der böse Magier der dunklen Alchimie lag wehrlos zu ihren Füßen.
Dodo schlenkerte verlegen mit Max’ Arm. »D... den h... hab ich mitgen...ommen.«
Roxy nahm ihn aufmunternd an der Hand. »Kopf hoch, Rotschopf. Komm, wir gehen jetzt zu Max und reparieren ihn wieder.«
Nina stellte sich neben Karkon, streifte das Netz mit dem Schnabel des Taldom Lux und sagte entschlossen: »Du wirst für alles bezahlen! Du wirst vor allen Kindern der Welt niederknien und Reue zeigen!«
Voller Wut und mit glänzenden Augen starrte Nina ihren Erzfeind an.
Andora ging zu ihr und umarmte sie glücklich, während Fiore auf Karkons Gewinsel hin voller Zufriedenheit rief: »Du siehst wirklich wie ein fetter, dummer Fisch aus, der uns gerade ins Netz gegangen ist.«
Cesco winkte Nina zu sich. Er wollte ihr den Kelch der Shandà zeigen. »Signorina! Sieh mal, was für ein Geschenk ich für dich hab.«
»Das vierte
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