Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis
mehr am Leben. Was kann uns denn jetzt noch bedrohen?«, murmelte sie nachdenklich vor sich hin, ohne den anderen etwas von ihrer Unruhe zu verraten. Sie drückte den Taldom Lux fest an sich und sprach wie so oft, um sich Mut zu machen, leise den Namen ihres Großvaters aus.
Als sie nach wenigen Sekunden am Ende des Tunnels ankamen, rief Nina erstaunt: »Das, was wir gesehen haben - es ist noch ein Auge!«
Tatsächlich war der blaue Kreis das geheime Auge von Atlantis. Die weiße Pupille funkelte wie ein kleiner Vollmond. Sprachlos starrten die Kinder das Auge an und sogar Max war verwundert.
»Wax xoll dax bedeuten?«, fragte er laut.
Da tauchte am oberen Rand der Iris Quaskio, der magische Fisch des Sechsten Mondes, auf.
Verwirrt, aber erleichtert rief Nina: »Ach, du bist es! Ich hatte schon befürchtet, dass ...«
»Was hattest du befürchtet?«, fiel ihr Cesco ins Wort.
»Ach, nichts. Vielleicht bin ich einfach nur müde und habe deswegen ein ungutes Gefühl«, antwortete die junge Alchimistin und näherte sich dem xoraxianischen Fisch.
Quaskio verzog sein Maul zu einem breiten Lächeln. Roxy und Fiore bedachten ihn zärtlich mit Streicheleinheiten. Seine türkisfarbene Haut war weich und seine Flossen bewegten sich seicht hin und her. Klein und quirlig drehte er sich ein paarmal um sich selbst und zeigte dann mit den Vorderflossen auf die weiße Mitte des geheimen Auges.
»Sollen wir da hineingehen?«, fragte Nina.
Quaskio nickte mit seinem kleinen Kopf.
Max stellte die schwere Tasche auf dem Boden ab und beobachtete das sonderbare Verhalten des Fischleins. Es tänzelte in der Luft herum und legte nach jeder Drehung ein winziges leuchtendes Ei. Andächtig betrachteten die Kinder den alchimistischen Tanz des seltsamen Wassertiers vom Sechsten Mond.
»Diese Eier sind wunderschön!«, rief Roxy begeistert.
»Das sind magische Eier. Sie enthalten kostbare Steine, die alchimistische Kräfte haben«, erklärte Nina und tätschelte Quaskio liebevoll das Fischmäulchen.
»Alchimistische Eigenschaften?«, fragte Fiore und hielt ein Ei zwischen den Fingern, um es eingehender zu betrachten.
»Ja. Aber ich weiß noch nicht genau, wozu sie gut sind«, erklärte Nina.
»Wie lange kann Quaskio sich eigentlich außerhalb des Wassers aufhalten?« Roxys Frage war berechtigt.
»Ich glaube, er hält es ziemlich lange aus. Zumindest stand in Opa Mischas Notizbuch, dass er auch außerhalb des Wassers leben kann«, beruhigte Nina die Freunde.
Max nahm den seltsamen Fisch in den Arm und blinzelte ihn an.
»Liebxter Quaxkio, ex ixt xo eine Freude, dich wiederzuxehen. Ich bin mir xicher, daxx du unx eine groxxe Hilfe xein wirxt. Wie immer, wenn ex eine Gefahr gibt, pfeifxt du. In Ordnung?«
Der gute Androide ließ seine Glockenohren kreisen und der Fisch zappelte vergnügt mit der Schwanzflosse.
»Der Quaskio pfeift, wenn eine Gefahr lauert?« Max’ Worte überraschten Cesco.
»Das stimmt, auch das stand in Opas Notizbuch«, bestätigte Nina zufrieden.
Plötzlich fiel ein violetter Lichtstrahl auf die Gruppe. Das weiße Zentrum des geheimnisvollen Auges hatte sich ein Stück weit geöffnet. Die Eier des Quaskios ordneten sich im Kreis um die blaue Iris an.
Mit angehaltenem Atem blieben die Kinder stehen. Nur der kleine Fisch wand sich aus Max’ Armen und sprang auf den Spalt zu. Mit einem leisen Knacken öffneten sich zur selben Zeit alle magischen Eier. Ihre Schalen fielen zu Boden und um das Auge von Atlantis schwebten nun Dutzende bunter Edelsteine.
Die Freunde waren fast geblendet vom Funkeln der Rubine, Topaze, Smaragde, Saphire und kleinen Steine aus Goasil. Knallblaue, rote, grüne, gelbe und rosa Schimmer erhellten die verzückten Gesichter der Kinder.
Die weiße Pupille weitete sich noch mehr und gab den Blick auf das Innere des Auges frei: ein zähflüssiges Meer, bestehend aus violettem Licht und Wasser.
»S... seht mal. D... das ist w... wunderschön.« Dodo blieb vor Staunen der Mund offen stehen.
Die Edelsteine begannen sich um das geheime Auge zu drehen. Je schneller sie sich bewegten, desto größer wurde der Spalt in der Pupille. Von fern war die Musik der achten Note zu vernehmen. Wieder einmal hüllte die Harmonie des Universums die Gedanken der jungen Alchimisten ein.
Doch auf einmal nahmen die Kinder einen ekelerregenden Geruch wahr.
Nina drehte sich hektisch um. Im Dunkel des Tunnels bewegte sich etwas! Da war jemand!
Sie warf einen schnellen Blick auf ihre rechte Hand. Der Stern
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