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Nina, so gefällst Du mir

Nina, so gefällst Du mir

Titel: Nina, so gefällst Du mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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findet wohl schon noch ein kleines Mauseloch, wo ich schlafen kann“, meinte Nina.
    Ihre Stimme klang beinahe munter, und die Eltern wechselten glückliche Blicke, als Nina in ihr Zimmer gegangen war, um an Grete zu schreiben. Die Antwort kam postwendend:
     
    „Liebe Nina!
    Furchtbar nett, Du bist herzlich willkommen. Allerdings haben wir das Haus übervoll. Wir können zwölf Gäste aufnehmen, und wir haben vierzehn. Aber Du kannst mit in meinem Zimmer schlafen; das geht bestimmt, und so wird es auch billiger für Dich. Du Ärmste, krank bist Du gewesen! Hier oben bei uns in der wunderbaren Ozonluft erholst Du Dich ganz bestimmt. Verzeih, daß ich keinen langen Brief schreibe. Wir haben entsetzlich viel zu tun und leider viel zuwenig Hilfe. Aber wir sind gesund und kräftig, und dann geht alles. Muttchen läßt Dich vielmals grüßen und heißt Dich willkommen. Dasselbe tut
     
    Deine alte Freundin Grete“
     
    Nina packte ihre Koffer. Die Eltern brachten sie an den Zug, und Nina hatte beinahe ihr altes, gutes Lächeln wieder, als sie ihnen vom Abteilfenster aus zum Abschied zuwinkte.
    Und dann fuhr Nina in die Ferien und zur Erholung nach Sirili.
    Fünf Kilometer vom Berghotel „Blaufall“.
    Nur fünf Kilometer von Gunnar entfernt!

Wie gut haben es andere!
     
     
    Nina kam aus dem Bahnhofsgebäude in Bekkum. „Hier hält der Autobus nach Sirili“, hatte ihr der Stationsbeamte erklärt. „Und er kann jeden Augenblick kommen.“
    Aber ehe Nina Gelegenheit hatte, sich das Schild an derHaltestelle anzusehen, lief ein junges, schlankes Mädchen auf sie zu, und eine braungebrannte, kräftige kleine Hand ergriff ihren Koffer.
    „Guten Tag, Nina! Wie nett, dich wiederzusehen! Aber du bist ja furchtbar dünn geworden, Mädchen! Ist so etwas möglich! Dann ist es ja nur gut, daß wir morgens Rahmbrei essen. Es ist genau das, was du nötig hast. Komm mit! Ich habe meine Karre drüben auf der Straße stehen. Hier ist nämlich das Parken verboten. O nein, nicht der schicke Opel. Es ist dahinter das grüne Lieferauto. Ich sollte nämlich in der Stadt Besorgungen machen, und da dachte ich, bei der Gelegenheit könnte ich dich gleich abholen… Nein, Zottel! Ruhig doch! Reiß mir nicht die Kleider vom Leib!“
    Diese Ermahnungen galten einem kleinen zotteligen Hund, der aus dem Führerstand herausstürzte, als Grete den Schlag öffnete.
    „Nun sag bloß! Fährst du selbst Auto, Grete?“
    „Na klar! Habe an meinem achtzehnten Geburtstag den Führerschein gemacht. Mutter weigerte sich zu fahren, nachdem sie im letzten Frühling einen Telefonpfahl etwas zu liebevoll begrüßt hatte. Sie ist mit dem Schrecken davongekommen. – Schon gut, Zottel, ruhig jetzt! Nina, kannst du Zottel übernehmen und ihn auf deinen Schoß setzen? Oder muß ich ihn hinten zwischen die Lebensmittel schmeißen?“
    „Es ist wohl am sichersten, ich nehme ihn auf den Schoß“, erklärte Nina. „Du bist ein lieber Zottel! Was bist du denn für eine Rasse?“
    „Ach, diese Frage mußte ja kommen!“ seufzte Grete. „Zottel ist eine Kreuzung zwischen Mops und Türvorleger, das siehst du doch. Aber er ist der wonnigste und ohne Zweifel unerzogenste Hund der Welt!“
    „Er hat hübsche Augen“, sagte Nina. Sie setzte sich neben Grete auf den Sitz, und Zottel rollte sich mit fröhlicher Selbstverständlichkeit auf ihrem Schoß zusammen.
    „Hübsche Augen, ja. Zottel ist überhaupt wunderhübsch. Hast du nichts im Zug vergessen, Regenmantel oder die Obsttüte oder das Strickzeug oder…?“
    „Nein, nein, du kannst ruhig losfahren.“
    „Das sagst du so. Wie, denkst du, soll ich aus diesem Mauseloch herauskommen mit vier Tonnen Opel vor mir und dem Großpapa von einem Lkw hinter mir? Na, wir werden ja sehen. Jetzt geht’s auf Gedeih und Verderb!“
    Grete schaltete den Rückwärtsgang ein, streckte den Kopf hinaus und guckte nach hinten, legte das Lenkrad ganz nach links herum und kam auf diese Weise mit knapper Not aus dem „Mauseloch“ heraus. Und dann fuhren sie durch Beckums kleine, stille, schmale Straßen, bis sie auf die breite Asphaltchaussee gelangten.
    „Ich muß schon sagen: Fahren kannst du!“ sagte Nina bewundernd.
    „Nicht wahr? Es liegt mir, weißt du. Das ist das, was man praktische Begabung nennt. Zottel, Pfote weg vom Steuer! Sieh mal da rechts, Nina, da hast du den Bekkumer See. Ist er nicht hübsch? Und dahinter die Bärenkuppe und der Lange Rücken!“
    „Und was für eine phantastische Landstraße ihr habt! Das

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