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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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verhüllten Person, die ein gutes Stück neben ihr stand. Sie quittierte ihr Nicken ebenfalls mit einer kurzen Bewegung des Kopfes.
    Eine Gruppe Soldaten setzte unterhalb des Podests eine Wasserpumpe in Bewegung. Vier Pferde zogen ein breites Holzkreuz im Kreis. Das Wasser rauschte los. Er roch das Salz, wie ein Wasserfall strömte ständig kühles Meerwasser auf Yirmesa und lief durch den Wasserbottich unter ihr ab. Etwa dreißig Soldaten bildeten auf dem Podest einen Kreis, ihre langen Eisenstangen hatten sie griffbereit auf den Boden gelegt. Garia kannte diese Männer in den langen Lederschürzen bereits, sie hatten vor wenigen Tagen Yirmesa überwältigt.
    „Hört mir zu! Ich habe bis vor kurzem selbst nicht glauben wollen, was ich gestern sah! Ihr seht eine junge Frau, deren pechschwarze Haut sie nicht groß von vielen Hulunen unterscheidet! Hört mir zu, ihr müsst mir nicht glauben, ihr ... ja, ihr alle dürft selbst die Worte des Dämons hören! Ihr alle dürft selbst entscheiden, ob ihr heute für sie in den Krieg ziehen wollt!”
    Die Worte von Lorias verfehlten nicht ihre Wirkung. Garia sah, wie die Hexe alle in ihren dunklen Zauber sog. Die Masse der Zuschauer hing an ihren Lippen. Neugierde, Zweifel und Angst, er konnte viele Nuancen in den Gesichtern auf dem Gewürzmarkt erkennen. Ihn würde sie aber nicht t äuschen! Er würde nicht weichen! Und sie konnte ihm glauben, die Krallen von Levinie würden ihren Kadaver gleich in Stücke reißen. Levinie schenkte ihren Worten sicherlich ebenso wenig Beachtung wie die vielen anderen Krieger auf dem Platz.
    „Hört mir zu, Deasu soll leben! Ihr sollt leben! Glaubt nicht den wenigen Rebellen und Ewiggestrigen, die nicht verstehen, dass die Renelaten den Frieden und den Wohlstand zurück nach Deasu bringen!”
    Lorias schwieg einen Moment, sie ließ der Menge Zeit, sich zu besinnen. Einen Augenblick, um über diesen Tag nachzudenken. Wieso begriff keiner diese Lügenmär? Garia kochte. Gemurmel und Getuschel klang aus der Menge, diese Narren verstanden nichts!
    „Ich bin nicht euer Feind!” Lorias klang beinahe fürsorglich. „Einige von euch glauben, dieses Wesen zu kennen. Glaubt mir, das Mädchen, das ihr einst kanntet, ist tot. Der Dämon nutzt ihre Hülle, um uns zu täuschen! Aber ich habe euch versprochen, dass ihr nicht meinen Worten vertrauen müsst. Ihr sollt euch selbst ein Urteil bilden können!”
    Lorias drehte sich um und gab ein Handzeichen. Garia sah, wie zwölf Frauen in schwarzen Roben rote, armlange Kerzen im Kreis um den Wasserbottich aufstellten. Er schauerte, eine kühle Brise wehte ihm von der See in den Nacken. Die Sonne fügte sich einigen Wolken. Das Licht wirkte aufgebracht, als ob es sich dieser Hexerei entgegenstellte. Sogar die Sonne konnte Lorias’ Lügen nicht mehr ertragen.
    Die Frauen entzündeten die Kerzen und knieten sich dahinter. Sie senkten die Köpfe und murmelten für Garia unverständliche Worte. Die Flammen der roten Kerzen wirkten unwirklich, sie leuchteten nicht, sie saugten eher das Tageslicht um sich herum auf.
    Eine weitere Brise wehte heftiger über den Gewürzmarkt. Viele Zuschauer zogen ihre Roben enger, aber keiner verließ seinen Platz. Die Wolken am Himmel schwärzten sich mehr und mehr. Das gab gleich ein Gewitter, die Renelaten hätten sich ihre ganzen Wasserrohre schenken können. Yirmesa würde das Wasser überleben, nur sie würden seinen Zorn nicht überstehen!
    „Seht nach oben. Unsere Göttin, die mächtige Eterius, schickt uns Wasser. Sie will uns beschützen vor der Bosheit des Dämons! Hört mir zu, seht den Dämon und hört seine Worte! Dämon! Sage uns deinen Namen!”
    Die Schattenseherin gab ein Handzeichen und einer ihrer Männer entfernte mit einer langen Eisenzange den Knebel aus dem Mund von Yirmesa. Sie spuckte Blut in den Bottich und atmete tief durch.
    „Ich bin kein Dämon! Ich bin nicht das, was ihr fürchtet! Lasst mich frei, ich füge niemandem Leid zu. Bitte!” Yirmesa weinte, ein Soldat zog die Schlaufe an ihrem Hals enger. Sie krächzte und schnappte nach Luft. Ein anderer Renelat riss ihr die Reste ihrer verschlissenen Robe vom Leib.
    Auf ihrem nackten Oberkörper huschten rote Runen langsam über die Haut. Lorias hob ihre Arme: „Dämon! Lüg mich nicht an! Lass alle deine wahre Stimme hören!” Ein Soldat schlug mit einer Peitsche nach Yirmesa. Garia wollte Lorias dafür zerreißen. Die Menge raunte. Er bemerkte aber, dass Lorias augenscheinlich das Vertrauen

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