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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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tötete.”
    „Ach?”
    „Er soll die Bombardierung befohlen haben, obwohl der Dämon schon tot war. Ich habe gehört, dass Serpent ihn hängen möchte!” Siria hatte angenommen, dass die Schlacht in Deasu ein Sieg war. Wieso suchte Serpent dann einen Schuldigen, obwohl er als glorreicher Sieger heimkehrte? Der junge Prinz hatte wahrlich keinen Sinn für Gerechtigkeit, er würde in der besten Tradition seiner Familie unfähige Offiziere einfach enthaupten. Warum gab es dann wieder einen Schauprozess?
    „Feriosi, lass die Träger rufen. Ich möchte an dem Prozess teilnehmen!”
    „Oh, das ist sicherlich eine gute Unterhaltung. Ihr seid auch schon viel zu lange in Eurer Kammer. Die sollen ruhig sehen, dass Ihr noch wohlauf seid!” Feriosi hatte heute sogar brauchbare Einfälle. Gutes Kind!
     
    Die breite Holztür öffnete sich vor Siria, sie wurde auf ihrem Tragestuhl in den Gerichtssaal gebracht.
    „Im Namen des Königs, des ehrenwerten Prinzen, wir haben uns heute hier versammelt, um über die Ereignisse in Deasu zu verhandeln. Die Gerichtsbarkeit der Krone klagt Dalor Kalson an, aus Unfähigkeit den Tod vieler seiner Waffenbrüder verantwortet zu haben, obwohl der Kampf bereits für uns entschieden gewesen war!”
    Sie kannte den Richter, der üblicherweise nur weniger bedeutende Delikte verhandelte. Es gab nicht viele Renelaten in Amt und Würden, die ihrer Meinung nach dümmer waren als er.
    Amüsiert musterte sie die Runde: Im Gerichtssaal befanden sich neben ihm, dem Gerichtsschreiber und zwei Wachen, nur Kalson und sein Weib. Zumindest vermutete Siria, dass sie sein Weib war, sie flennte jämmerlich um ihn.
    „Werte Siria, welche Ehre. Wie kommt es, dass ein Prozess wegen Unfähigkeit im Gefecht Euer Interesse weckt?”
    „Richter, lasst Euch durch mich nicht stören. Ich suche nur ein wenig Zerstreuung.” Jeder schaute sie an, es wurde still im Saal. Ob der Richter ihr das abgekauft hatte? Sie hatte schon mal besser gelogen. Warum sah sie auch immer nur das Schlechte in den Leuten? Es wäre überhaupt nicht schlimm gewesen, wenn sie sich mal irren würde. Sie würde sich heute wirklich gerne irren!
    „Natürlich, wie es Euch beliebt. Nun, wo war ich? Einen kleinen Moment bitte.” Der Richter rief eine Wache zu sich, sagte etwas, worauf der Soldat sogleich den Saal verließ.
    „Dalor Kalson, mögt Ihr zu den Anschuldigungen etwas sagen?”
    „Ja, ich bekenne mich schuldig.”
    „Dalor Kalson, nach den Gesetzen unseres Ordens findet Ihr den Tod durch den Strang. Angesichts Eurer langen Dienstzeit in der Flotte der Renelaten gewähren wir Eurer Familie eine lebenslange Rente.” Eine Rente für die Familie gab es doch sonst nur, wenn ein Dalor im Kampf fällt. Womit hatte sich Kalson diese Großzügigkeit verdient?
    „Die Verhandlung ist …”
    Die breite Holztür öffnete sich erneut. Sie sah, wie Prinz Serpent schwungvoll in den Gerichtssaal trat. Vier Gardisten an seiner Seite unterstrichen die Bedeutung, die er inzwischen im Reich seines Vaters erlangt hatte. Dieser kleine Scheißer! Der kam doch nicht her, weil er Langeweile hatte. Der Handel mit Kalson stank!
    „Richter, gibt es ein Problem?”
    „Werter Prinz, welche Ehre. Nein, es gibt kein Problem. Ich wollte gerade die Verhandlung schließen.”
    „Oh, die Schattenseherin Siria nimmt an dieser Verhandlung teil. Sagt mir, werte Siria, welches Interesse hat die oberste Inquisitorin unseres Ordens an diesem Prozess. Wollt Ihr etwa den Fall übernehmen?”
    „Ich sagte dem Richter bereits, dass er sich durch mich nicht stören lassen sollte. Mir war nur langweilig.”
    Manoos betrat den Raum. „Saladan ist am Nachmittag wirklich unerträglich langweilig. Nicht wahr, Bruder?” Er trug eine Augenbinde und ging am Stock.
    „Für dich, Prinz Serpent! Hast du etwa auch nichts zu tun?”
    „Sicher, mein Prinz. Nein, ich kam gerade vorbei und wollte mich von meinem Dalor verabschieden.”
    „Mein Prinz, ehrwürdige Inquisitorin, werter Manoos … eigentlich waren wir schon fertig. Ich hatte nur noch nicht die Verhandlung geschlossen.” Was war der Richter dämlich! Aber das wurde bestimmt noch besser. Siria mochte Hinrichtungen!
    „Nun, Richter. Walte deines Amtes. Und kann bitte jemand das Tor schließen”, sagte Serpent gönnerhaft. Während weitere Offiziere, die früher unter Manoos gedient hatten, und einige Seherinnen die leeren Bänke füllten. Siria wunderte sich selbst, wo die auf einmal alle herkamen.
    „Nun ja, die

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