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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Verhandlung ist …”
    „Was soll das alles hier?” Amone drückte die Tür wieder auf, die gerade zwei Wachen versuchten zu schließen. Lorias folgte ihr.
    Der Richter fühlte sich sichtlich unwohl: „Oh! Die Obere persönlich.”
    „Werte Amone, bitte setzt Euch zu mir.” Siria amüsiert sich prächtig. „Es ist doch schön, sich nachmittags bei einem Todesurteil mit anschließender Vollstreckung zu treffen.” Und das alles für einen Dalor, der in Deasu ein paar baufällige Hütten abgefackelt hatte.
    Serpent stand auf: „Bitte! Im Namen meines Vaters, des Königs, bewahrt Ruhe und lasst den Richter seine Arbeit tun!”
    „Die Verhandlung ist …” Der Richter hatte wirklich keinen guten Tag, das Tor flog abermals auf. König Hasis, der halbe Generalstab und die übrigen Seherinnen, die in Saladan Bedeutung hatten, betraten den Gerichtssaal. Ohne ein Wort setzte sich der König und bedeutete dem Richter mit einem Handzeichen, weiterzumachen. Sogar das dicke Schwein war dabei. Kalson würde prominent sterben!
    Manoos erhob seine Stimme: „Bitte! Im Namen des Prinzen und seines Vaters. Bewahrt Ruhe und lasst den Richter seine Arbeit erledigen. Es geht doch nur um einen unfähigen Dalor!”
    Die Blicke von Hasis, Serpent und nahezu dem halben Saal glichen vergifteten Klingen, die wild nach dem kriegsversehrten Manoos schlugen. Er suchte Streit, scheinbar schätzte er die pragmatische Gerichtsbarkeit seines Bruders nicht.
    „Hohe Herrschaften von Saladan. Dies ist ein schlichtes Verfahren, in dem sich Dalor Kalson für sein Verhalten im Gefecht verantworten muss. Ich wollte gerade das Verfahren schließen, als Ihr …”
    Es war an der Zeit, Siria wollte sich die Möglichkeit nicht entgehen lassen. Sie hob ihren Arm: „Bitte, werter Richter, seht mir mein Alter nach. Ich weiß, dass Ihr schon beinahe fertig wart, doch – da dieses Verfahren jetzt doch im Interesse aller liegt – könnt Ihr kurz schildern, was in Deasu passiert ist?” Obwohl es auch nicht dumm gewesen wäre die Klappe zu halten. Aber es gab Dinge, die man tun musste.
    Der Richter schaute zu Serpent, der ungehalten nickte und seinem Vater etwas ins Ohr flüsterte. Hastig schlug der Richter auf seinen Tisch, um das Getuschel im Saal zu unterbinden.
    „Die Gerichtsbarkeit von Saladan klagt Dalor Kalson an, im Gefecht das Kommando für die Bombardierung der Unterstadt von Deasu gegeben zu haben. In diesem Moment galt die Bedrohung bereits als erledigt. Viele treue Renelaten und unschuldige Bürger von Deasu fanden den Tod. Der Dalor hat seine Schuld bereits gestanden.”
    Die Wahrheit klang nicht spannend. Ob die Handelsgilden der Karnen einen Schuldigen forderten? Schließlich zahlen nur zufriedene Händler bereitwillig ihre Steuern.
    „Werter Richter, bitte lasst den Dalor selbst sprechen. Dalor Kalson, weshalb gabt Ihr das Signal für die Bombardierung? Habt Ihr etwa übersehen, dass der Dämon explodierte?” Siria war gerade schlimmer als Feriosi! Wieso würde sie gleich dafür eine Antwort erhalten, vor der sie sich fürchtete? Wieso glaubte sie gleich den Dämon zu sehen, der ihre Sinne schon ihr ganzes Leben lang vergiftete. Siria überlegte, sie konnte jetzt schweigen, sterben und würde Frieden finden . Aber sie hatte auch noch morgen Zeit zum Sterben!
    „Nun ja, ich dachte, etwas Seltsames gesehen zu haben. Aber vermutlich war ich verwirrt. Meine Sinne haben mir einen Streich gespielt.” Kalson schaute unsicher seine Frau an, die auf der Bank weinte.
    Siria wollte es jetzt wissen. „Dalor Kalson, du hast einen Eid geschworen! Du gabst den Befehl für eine Bombardierung, du ließest die halbe Stadt einäschern, weil du etwas Seltsames gesehen hast? Was glaubtest du gesehen zu haben?”
    Zum Glück glaubten die Männer, die für den Orden in den Krieg zogen, an den Käse, auf den sie ewige Treue geschworen hatten. Siria konnte sich bereits ausmalen, was sie gleich erfahren würde. Aber dafür brauchte sie Kraft, ihr Weg war noch nicht am Ende.
    „Ich habe plötzlich eine zwölf Fuß lange Feuerkatze gesehen. Und dann war da noch …”
    „Zwölf Fuß? Das Viech müsste schwerer gewesen sein als ein Ochse! Und die erschien einfach so? Ich dachte, die Feuerkatzen im Jabarital seien nicht größer als Jagdhunde gewesen? Oder hatte sie auch noch eine glänzende Rüstung an und stürmte mit einer Lanze auf dich zu?”
    Die Menge im Gerichtssaal lachte. Siria sah, dass er unruhiger wurde, ihre Worte trafen ihn wie Stockschläge.

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