Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
Vom Netzwerk:
ihr. Die Sonne scheint, du solltest dich ausruhen.”
    „Ich bleib' bei ihr!”
    Levinie wusste, dass Verlia ihrer Freundin in diesem Moment nahe sein wollte. Sie ließ sie gewähren. „Wie du magst.” Mit einem Lächeln berührte sie zärtlich ihre Schulter.
    Bei ihnen auf der Plattform sah es bereits recht leer und unbehaglich aus. Neben den tief gespannten Schlafhäuten war kaum etwas übrig geblieben. Nur die beiden Bündel und ein paar Kleidungsstücke hingen am Haken. Alles andere hatte Levinie bereits verschenkt. Sie dachte an Deasu, die Stadt am Meer. Seit zwei Tagen wollten sie beide bereits auf der Reise sein.
    Während Yirmesa schlief, blickte Levinie von ihrem Heim hinab. Die Leichtigkeit des täglichen Alltags in Menisis war Unrast und Angst gewichen, sie vermisste die Kinder, die nicht mehr auf den Hängebrücken tollten oder auf dem Waldboden spielten. Eine junge Familie zog gerade die Leitern und Stricke hoch.
    Die zahlreichen kleinen Schwätzchen über Belangloses, für die sich Levinie und viele andere gerne Zeit genommen hatten, waren einem einzigen Thema gewichen, das ihre Gedanken und alle Gespräche dominierte: Was für eine Bestie war so mächtig, dass sie Garmen hatte töten können?
    Etwas abseits hörte sie archaische Klänge von Waffen, Rüstungen und laute Kommandos der Wächterinnen. Vorhin hatte sie an den Zugängen zu Menisis Wächterinnen in Kampfrüstungen gesehen. Sie wirkten alle so jung, vielen konnte sie nur allzu deutlich ansehen, dass sie zum ersten Mal in den Kampf zogen.
    Mit einem Kopfschütteln blickte sie auf ihren Arm, an dem sie ihre Panzerschuppen bewusst durch die Haut treten ließ. Wieso bildeten sich die Schuppen nur bei Frauen? Weshalb konnten sich nur wenige Frauen in Tiere, aber niemals in Bären verwandeln?
    Nur am Ende war ihnen allen die Ewigkeit als Baum sicher. Sie dachte ohne Angst daran, irgendwann als Baum ihr Leben zu vergessen. „Wer hat uns nur zu dem gemacht, was wir sind?”
    Ein wildes Tier hatte Garmen getötet. Ein wildes Tier? Das Bild seines zerfetzten Oberkörpers konnte sie nicht vergessen, hatte er wirklich für ihre Kleine gekämpft?
    Karlema hatte vorhin schon Andeutungen gemacht: Yirmesa … nein, darüber wollte sie nicht weiter nachdenken. Warum hatte sie das Archiv zerwühlt? Warum war sie nicht zu ihr gekommen? War es ihre eigene Schuld, dass die Kleine das Vertrauen zu ihr verloren hatte? Die Fragen brannten. Nein! Ihren Stein hielt sie fest umschlossen, möge er ihr Mut geben. Ihre Yiri konnte das nicht getan haben. Niemals! Levinie würde nicht zulassen, das ihr etwas passierte.
    Lautes Gerede riss sie aus den Gedanken, Varus machte sich gerade auf den Weg zum Wurzeltempel. Mit zwei gut gefüllten Gärbottichen voller Beerensaft schimpfte er lautstark über die Wächterinnen. „Der ganze Spuk ist purer Blödsinn. Ihr müsst das Vieh nur zu mir bringen, dann plaudere ich gern mal kurz mit dieser Bestie . Das geht ganz schnell und ich habe einen neuen Bettvorleger.” Sie schmunzelte und beneidete Varus um seine Unbefangenheit.
    „AJADAHEE!”, schallte es zu ihr hoch. Niavia stand auf einem flachen Baumstumpf. Levinie hatte ihr gerne die Führung der Wächterinnen überlassen, die jungen Wächterinnen verehrten sie.
    Niavia teilte die Kämpferinnen gerade für die passenden Aufgaben ein und streifte sich durch ihre hellen Haare, der Stab und ihr Helm lagen griffbereit neben ihr.
    Einige Hundert Wächterinnen vereinigten sich unter ihrem Kommando, sie packten Ausrüstung und Proviant in Bündel und sammelten sich in Gruppen bei den Rudelführerinnen. Mit Stolz blickte Levinie auf das rote Schultertuch der Anführerin u nd den beschlagenen Brustpanzer. Sie hatte die Rüstung selbst für Niavia angefertigt.
    Lautstark winkte Niavia Wächterinnen zu sich und befahl ihnen, alle Zugänge der Stadt zu bewachen, zudem wies sie mehrere Patrouillen an, in der Umgebung auf Spuren der Bestie zu achten. Levinie hoffte inständig, dass es keine weiteren Opfer geben würde.
     
    Berlienies hatte Angst, sie stand mit Jelor auf einem Plateau. Er versuchte sie vergeblich zu beruhigen: „Ich möchte nicht unser Feind sein! Es erfüllt mich mit Ehrfurcht, viele stolze Lamenis zu sehen. Wenn es doch nur ein anderer Anlass wäre.” Beide beobachteten den Aufmarsch.
    „Jelor, ich habe Angst um den Frieden unserer Seelen. Ich spüre Schatten und hoffe inständig, dass diese Schemen nur Irrlichter sind.”
    Berlienies stand direkt neben ihm, sie hatte

Weitere Kostenlose Bücher