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Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Titel: Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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Schläge fast bis zum Grad der Taubheit, der linke war schlimmer – durch den Schultertreffer. Sein Schwert war schartig und mitgenommen von dieser unkoordinierten, unsachgemäßen Handhabung; er hoffte es hielt, bis diese Hackerei – mit welchem Ausgang auch immer – zu Ende war.
    Ein Ruck ging durch die Kinphauren, und sie wurden erneut nach vorne gedrängt. Einer von ihnen wurde direkt gegen Auric geworfen; seine Klinge kam der schlecht geschützten Stelle an seinem Hals gefährlich nahe. Auric packte mit rechts nach dessen Führungshand, rang das Schwert zurück und versuchte gleichzeitig mit der Kraft seines ganzen Körpers den Kinphauren wegzustemmen. Der Widerstand des Kinphauren brach mitten in seinem verbissenen Ringen. Eine Klinge blitzte hinter seiner Schulter. Er sank zu Boden und wurde dort von einem Hieb derselben Klinge endgültig niedergestreckt. Dann brach plötzlich das ganze Getümmel vor Auric zur Seite weg. Ein Vordringen schwarzgepanzerter Körper, ein neuer hereinbrechender Rhythmus schmetternder Schwerter, und Kinphauren in schwarzem Panzer fielen, flohen oder wurden zur Seite weggedrängt.  
    „Keiler Drei sagt, das wär‘ die scheißeste Drecksaktion, bei der er je mitgemacht hat.“ Der Hüne im schwarzen Panzer vor ihm sprach ihn mit Jags Stimme an. „Ich denke, er hat Recht. Also lass uns machen, dass wir rauskommen.“  
    Auric sah die verabredeten blauen Uniformstreifen an den Armen der durch die Reihen ihrer Gegner gebrochenen Schwarzgepanzerten. Jags Trupp sah übel zusammengeschrumpft aus. Aber mit beiden Truppteilen wieder vereinigt war ihre Lage schon etwas besser. Immer noch miserabel aber besser als vorher.  
    Auric warf einen Blick hinüber zu ihrem Ziel. Der Wall lag tiefer als diese Plattform; sein Anfang war von hier aus also nicht einzusehen. Aber der Teil, den Auric überblicken konnte, war wie durch ein Wunder immer noch frei. Davor befand sich noch ein ganzer Haufen Kinphauren, der ihren Weg blockierte, aber der Wall selber, sah größtenteils unbemannt aus. Ikun, der durch die Umgruppierungen und das Geschiebe bei der Vereinigung ihrer Trupps in seine Nähe gedrängt worden war, hatte seinen Blick bemerkt und richtig gedeutet. „Wahrscheinlich denken sie, es gibt für uns ohnehin keinen Weg aus dem Kreis der Vorbollwerke zu entkommen“, rief er Auric zu. „Sie haben also alle Zeit und alle Möglichkeiten uns hier langsam zu Tode zu hetzen und aufzureiben, egal wohin wir hier uns auch wenden.“
    „Aber unsere Zeit läuft. Sie müssen doch einen Verdacht haben, was wir getan haben. Und was hier gleich passiert.“
    „Hätten Sie das im Magazin machen können, wenn ich nicht dabei gewesen wäre und Ihnen gesagt hätte, was zu tun ist? Sehen Sie. Wahrscheinlich glauben sie, wir hätten ihnen nur den Weg zu ihrer eigenen Munition versperren wollen, rechnen aber nicht damit, dass wir das Wissen hatten Schlimmeres anzustellen.“
    „Wie viel Zeit, glauben Sie, haben wir noch?“
    „Nicht mehr viel.“
    Er griff in den Sack an seiner Hüfte. Die letzte Feuerkugel. Die musste für den Wall und ihre Deckung reichen.
    Für kurze Zeit war er durch das Vordringen von Jags Leuten wie innerhalb einer Insel im Kampfgewühl gewesen. Jetzt drängte er sich durch schwarzgepanzerte Körper mit blauen Armbinden zur Spitze ihres Angriffskeils vor. Im Augenwinkel sah er, wie jemand von ihnen eine andere Gestalt im von der Hüfte abwärts blutüberströmten schwarzen Panzer stützen musste. Hoffentlich hatte der Stich nur die Flanke getroffen, hoffentlich hatte er nicht Czands Gedärme durchbohrt.
    Sekunden später stand er an vorderster Front, zwischen Riesen eingerahmt: Jag und Umanákhu. Ein anderer in ihrer Reihe kämpfte mit einem idirischen Speer; das musste Kudai sein. Der kleine Scheißkerl hatte also Gott sei Dank auch überlebt. Gemeinsam hieben sie mit ihren Klingen auf die Mauer von Kinphauren vor ihnen ein.
    Mitten im Brüllen und Schwerterklirren ein Schrei von der Seite. „Zeigen wir‘s ihnen, Skrimare? Zeigen wir ihnen, wer wir sind!“ Auric trieb einen Gegner zurück, der sich in wilder, hitziger Attacke in dieser verwirrend fremdartigen Kampfweise auf ihn geworfen hatte, bekam für einen kurzen Moment Luft. Ja, genau, zeigen wir‘s ihnen.  
    Fast gleichzeitig brüllten Jag und er ihren kampfesirren Raubtierschrei in die Luft. Andere Stimmen fielen ein; sie kriegten langsam auch den Dreh raus. Ein Stocken kam in die Welle der Angreifer. Er pumpte Luft in

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