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Ninragon - Homunkulus

Ninragon - Homunkulus

Titel: Ninragon - Homunkulus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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verkrustet.
    Als hätte ihr ein Wächtergeist das Hirn zu Mus zerquetscht.
    O mein Gott! , dachte Danak. Und etwas Kaltes, Fühlloses rührte sie an. Niemand verdiente so etwas. Egal ob er sich freiwillig irgendwelchen Scheiss einpfiff oder nicht. Niemand.
    Sie wandte sich um, zu einem der Korsaren, der sich in die niedrige Kammertür hereinduckte, erschrecktes Gesicht.
    »Ich nehme an, sie ist nicht schon so zu euch gekommen.«
    »Nicht unser Gunwaz«, verteidigte der sich, zwischen gespielt empört und tatsächlich erschreckt. »Kann nicht sein. Unser Zeug ist sauber. Sie ist die erste, die ich hier sehe.«
    »Ist das so?« Nachdem sie im Rattenloch weiter nachgefragt hatten, stellte sich herausgestellt, dass der Mann ebenfalls Gunwaz-Konsument gewesen war. Irgendjemand verkaufte also unsauberes Gunwaz. Woher das Zeug bei dem Mann im Rattenloch gekommen war, war nicht mehr nachzuvollziehen. Er hatte mal hier, mal da gekauft. Wo er’s gerade am billigsten kriegte. Oder schnorren konnte.
    »Nicht auf unserem Boot. Nicht auf Korsaren-Boden«, redete der Kerl in der Tür weiter. »Ich habe solche armen Teufel schon gesehen. Wer hat solche armen Teufel noch nicht gesehen?«
    Oh, ich könnte dir ein paar nennen. Nicht ganz Rhun besteht aus Unterwelt. Es gibt auch noch eine andere Seite.
    Konnte sein, dass er die Wahrheit sagte. Von Sandros wusste sie, die Korsaren brachten ihr Zeug nicht selber rein. Sie hatten nur ein paar profitable Gunwaz-Häuser; die direkte Verbindung zu einem Lieferanten ging nicht über sie. Der Gunwaz-Handel war, soweit sie das beurteilen konnte, reichlich unübersichtlich.
    »Habt ihr in letzter Zeit einen neuen Zulieferer? Irgendeine ungewöhnliche Charge drunter?«
    Der Korsar sah sie an, als hätte sie, eine Kadermilizionärin, ihm gerade ein unzüchtiges Angebot gemacht. Spreizte die Hände weg in seinem ärmellosen Wams. »Hey! Danak! Du bist Gänsehüter. Meinst du, ich erzähl dir so was? Kein Hass. Ihr kommt hier rein, schön und gut, aber das? Ich bin keine Ratte.«
    »Ich sehe hier vor allem eine Schweinerei, die wir zusammen bereinigen müssen. Schau sie dir an, wie sie da liegt. Kein schöner Anblick. Nicht gerade eine Werbung für euer Boot. Und so was spricht sich rum. Ihr wollt sicher nicht, dass die Leute Angst kriegen, dass sie sich bei euch irgendwelchen Dreck reinziehen, der ihnen das Hirn wegfaulen lässt. Und ich will nicht, dass so ein Dreck auf die Straße kommt, der die Leute zu ausgehöhlten Wracks macht.«
    Sie sah den Korsaren im Türrahmen an. Ein zweiter drängte sich jetzt neben ihn.
    »Also«, sagte sie, »lasst uns zusammen das Zeug von der Straße kriegen.«
    Zeit eine Nachricht für ihren Meutenhauptmann zu hinterlassen.
    »Sag’s Abanjaz. Wenn er will, kann er sich mit mir treffen. Lass uns drüber sprechen, was jeder von uns machen kann, damit diese Situation gelöst wird.«
    Die gleiche Nachricht hinterließ sie später bei den Nachthämmern, Rotfängen und Paladinen. Dreckiges Gunwaz ist schlecht für euer Geschäft. Lasst uns sehen, wie wir es von der Straße runterkriegen. Informationen an mich. Ich habe den Turm am Rock, somit die Waffen und die Muskeln, um die Sache und einiges an Aktionen durchzuziehen.
    Ach ja, übrigens … Homunkulus. Klingt da eine Glocke bei euch? Firnwölfe und so?
    Wenn ihr einer Meute, die sich in letzter Zeit gewaltig breit macht und auf fremde Territorien vordringt, auf die Füße treten wollt … Ihr wisst ja, wie man mir eine Nachricht zukommen lassen kann. Oder wenn irgendwer, den ihr gar nicht kennt und der nichts mit euch zu tun hat, was gehört hat … So etwas kommt schnell ans richtige Ohr, wenn derjenige nur mit dem Richtigen spricht. Ihr wisst schon …
    Danak hoffte, dass sowohl zu dem Homunkulus als auch zu dem dreckigen Gunwaz bald irgendwelche Informationen kämen.
    »Das Zeug kommt einfach aus allen möglichen Quellen«, hatte Sandros gesagt, als sie das Gunwaz-Boot der Korsaren wieder verlassen hatten. »Seit die Kinphauren hier sind, stecken alle möglichen Zwischenhändler drin. Kleine Banden, die’s aus großen Quellen haben und sowohl direkt auf der Straße als auch an andere Meuten verticken.«
    »So wie hier an das Gunwaz-Boot der Korsaren.«
    »Genau.«
    »So dass man ihnen glauben kann, wenn sie sagen, es ist nicht mehr wirklich nachzuvollziehen, woher das Gunwaz kam.«
    Sandros wog unschlüssig den Kopf hin und her. »Das wiederum kaufe ich ihnen nicht so ganz ab. Ich glaube aber, sie hängen sich

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