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Nippon-Connection

Nippon-Connection

Titel: Nippon-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Parteien bestürzt sind.«
    »In Japan?«
    »Exakt.«
    »Wer weiß etwas darüber?«
    »Akai.«
    Als die japanische Empfangsdame Connors Marke sah, begann sie zu kichern. Connor sagte: »Wir würden gern mit Mr. Yoshida sprechen.« Yoshida war der Firmenleiter.
    »Einen Moment, bitte.« Sie stand auf und huschte davon.
    Akai Ceramics befand sich im fünften Stock eines eleganten Bürogebäudes in El Segundo. Die Inneneinrichtung war hightech-mäßig karg. Vom Empfangsbereich aus überblickte man einen weiten, vom leisen Summen der Computer erfüllten Raum mit vielen Metallschreibtischen, an denen Angestellte saßen, von denen viele telefonierten.
    Ich betrachtete das Büro. »Ziemlich kahl«, sagte ich.
    »Eine reine Geschäftsatmosphäre«, bestätigte Connor nickend.
    »In Japan gilt jede Protzerei als suspekt. Wer protzt, ist nicht seriös. Als der alte Mr. Matsushita der Chef des größten japanischen Unternehmens war, flog er immer mit einer ganz gewöhnlichen Linienmaschine zwischen schien Büros in Osaka und Tokio hin und her. Er war der Leiter eines Fünfzig-Milliarden-Dollar-Unternehmens, aber er wollte keinen Privat-Jet.«
    Während wir warteten, beobachtete ich die Leute an ihren Schreibtischen. Es waren einige Japaner darunter, aber die Mehrheit war weiß. Alle trugen blaue Anzüge. Mit Mühe konnte ich einige Frauen ausmachen.
    »Wenn in Japan eine Firma schlecht läuft«, sagte Connor, »ist der erste Schritt, daß die Unternehmensleiter sich ihre Bezüge kürzen. Sie fühlen sich für den Erfolg der Firma verantwortlich und verbinden ihr Schicksal voll und ganz mit dem des Betriebs.«
    Die Empfangsdame kam zurück und setzte sich wortlos an ihren Schreibtisch. Unmittelbar darauf erschien ein Japaner im blauen Anzug und trat zu uns. Er hatte graue Haare, trug eine Hornbrille und wirkte sehr würdevoll. »Guten Morgen«, sagte er. »Ich bin Mr. Yoshida.«
    Connor stellte sich und mich vor. Wir verbeugten uns und tauschten Visitenkarten aus. Mr. Yoshida nahm jede Karte mit beiden Händen und verbeugte sich dabei jedesmal sehr formell.
    Wir taten das gleiche. Mir fiel auf, daß Connor mit ihm nicht Japanisch sprach.
    Yoshida führte uns in sein Büro. Die Fenster gingen auf den Flughafen hinaus. Die Einrichtung war eher kärglich.
    »Darf ich Ihnen Kaffee oder Tee anbieten?«
    »Nein, danke«, sagte Connor. »Wir sind in einer dienstlichen Angelegenheit hier.«
    »Ich verstehe.« Er forderte uns mit einer Handbewegung auf, Platz zu nehmen.
    »Wir möchten mit Ihnen über den Kauf von MicroCon sprechen.«
    »Ah ja. Eine betrübliche Sache. Aber ich wüßte nicht, was die Polizei damit zu tun hat.«
    »Vielleicht hat sie gar nichts damit zu tun«, sagte Connor. »Können Sie uns etwas über den Verkauf sagen, oder sind die Vereinbarungen geheim?«
    »Geheim?« Mr. Yoshida wirkte überrascht. »Ganz und gar nicht. Es liegt alles offen zutage, von Anfang an. Im September letzten Jahres kam Mr. Kobayashi, der Darley-Higgins in Tokio repräsentiert, auf uns zu. Damals erfuhren wir, daß die Firma zum Verkauf steht. Wir waren, offen gestanden, ein wenig erstaunt. Die Verhandlungen begannen Anfang Oktober. Mitte November hatten sich die Delegationen auf eine Rohfassung des Vertrags geeinigt, und die letzte Verhandlungsphase wurde eingeleitet. Am sechzehnten November erhob dann der Kongreß plötzlich Einwände.«
    »Sie sagten, es habe Sie erstaunt, daß die Firma zum Verkauf angeboten wurde?«
    »Ja, gewiß.«
    »Warum denn?«
    Mr. Yoshida legte beide Hände auf seinen Schreibtisch. »Soweit uns bekannt war, handelte es sich bei MicroCon um eine staatseigene Firma«, sagte er langsam. »Sie war zum Teil mit staatlichen Mitteln finanziert worden - zu dreizehn Prozent, wenn ich mich recht entsinne. In Japan wäre das eine staatseigene Firma. Deshalb gingen wir bei Beginn der Verhandlungen sehr behutsam vor. Wir wollten niemandem zu nahe treten. Aber unsere Vertreter in Washington versicherten uns, daß es keine Einwände gegen den Verkauf geben würde.«
    »Ich verstehe.«
    »Aber dann kam es, ganz wie wir befürchtet hatten, doch zu Schwierigkeiten. Ich denke, wir werden heutzutage zum Sündenbock der Amerikaner gemacht. In Washington sind einige Leute sehr erbost. Das wollen wir nicht.«
    »Hatten Sie denn nicht damit gerechnet, daß Washington Einwände erheben würde?«
    Mr. Yoshida zuckte zaghaft mit den Achseln. »Die beiden Länder sind sehr unterschiedlich. In Japan wissen wir, was wir zu erwarten haben.

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