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Nippon-Connection

Nippon-Connection

Titel: Nippon-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Molkereilastwagen, aus dem Leute von der Hotelküche Kartons mit Milch schleppten. Wir warteten nun schon seit fünf Minuten. Connor sah auf seine Armbanduhr.
    »Warum warten wir hier?« fragte ich.
    »Wir halten uns an die Entscheidungen des Obersten Gerichtshofes, kōhai.«
    Auf der Laderampe erschien eine Frau im Kostüm, sah sich um und winkte uns dann zu. Connor winkte zurück. Sie verschwand.
    Connor holte seine Brieftasche heraus und entnahm ihr mehrere Zwanzig-Dollar-Scheine.
    »Daß Hotelpersonal von großem Nutzen sein kann«, sagte er, »war so ziemlich das erste, was ich als Detective gelernt habe.
    Vor allem in Anbetracht der Tatsache, daß die Polizei heutzutage so vielen Einschränkungen unterworfen ist. Ohne Durchsuchungsbefehl dürfen wir kein Hotelzimmer betreten. Wenn wir es täten, wäre jedes Beweismittel, das wir fänden, vor Gericht unzulässig, richtig?«
    »Richtig.«
    »Aber die Zimmermädchen dürfen hinein. Hausdiener und Putzfrauen und Etagenkellner ebenfalls.«
    »Mhm.«
    »Ich habe gelernt, daß man in allen großen Hotels seine Kontakte pflegen muß.« Er öffnete die Wagentür. »Es dauert nicht lange.«
    Er betrat die Laderampe und wartete. Ich klopfte mit den Fingern rhythmisch aufs Lenkrad. Mir fielen wieder die Zeilen des Songs ein:
    I changed my mind, this love is fine.
    Goodness, gracious, great balls of fire.
    Auf der Laderampe erschien ein Zimmermädchen in Dienstkleidung und sprach kurz mit Connor. Er machte sich Notizen. Sie hielt irgend etwas Goldenes in der Hand. Er berührte es nicht, sondern sah es sich nur an und nickte. Sie steckte es wieder in ihre Tasche. Dann gab Connor ihr Geld, und sie ging.
    You shake my nerves and you rattle my brain.
    Too much love drives a man insane.
    You broke my will, but what a thrill…
    Jetzt tauchte ein Hausdiener auf der Rampe auf. Er hielt einen blauen Herrenanzug an einem Kleiderbügel in der Hand. Connor fragte den Mann etwas, der warf einen Blick auf seine Uhr, bevor er antwortete.
    Connor ging in die Hocke und betrachtete den unteren Teil der Anzugjacke. Dann knöpfte er sie auf und untersuchte die darunterhängende Hose.
    Der Hausdiener trug den Anzug weg und erschien mit einem zweiten. Es war ein blauer Nadelstreifenanzug. Connor wiederholte seine Inspektion. Offenbar war er fündig geworden, denn er kratzte vorsichtig etwas ab und ließ es in eine kleine durchsichtige Plastiktüte fallen. Dann bezahlte er den Hausdiener und ging zum Auto zurück.
    »Überprüfung von Senator Rowe?« fragte ich.
    »Überprüfung mehrerer Dinge«, antwortete er. »Aber im Augenblick geht es um Senator Rowe, ja.«
    »Rowes Assistent hatte gestern nacht einen weißen Schlüpfer in der Tasche, aber Cheryl hat einen schwarzen getragen.«
    »Das ist richtig«, sagte Connor. »Aber ich glaube, wir machen Fortschritte.«
    »Was haben Sie da in dem Beutel?«
    Er holte die Plastiktüte hervor und hielt sie ans Licht. Ich sah kleine, dunkle Fasern. »Teppichfasern, glaube ich. Dunkel wie der Teppichboden im Nakamoto-Konferenzraum. Aber das muß das Labor überprüfen. In der Zwischenzeit müssen wir uns um ein anderes Problem kümmern. Lassen Sie den Motor an!«
    »Wohin fahren wir?«
    »Zu Darley-Higgins, der Firma, die MicroCon noch besitzt.«
    I n der Eingangshalle montierte gerade ein Arbeiter große Goldbuchstaben an die Wand neben der Rezeption: Darley-Higgins Inc. Darunter stand: Hochleistungs-Management.
    Andere Arbeiter waren damit beschäftigt, einen Teppichboden zu verlegen.
    Wir wiesen uns aus und baten um ein Gespräch mit Arthur Greiman, dem Firmenchef.
    Die Dame an der Rezeption hatte einen Südstaatenakzent und eine Stupsnase. »Mr. Greiman ist heute den ganzen Tag über in Sitzungen. Werden Sie von ihm erwartet?«
    »Wir sind wegen des Verkaufs von MicroCon hier.«
    »Dann unterhalten Sie sich besser mit Mr. Enders, unserem stellvertretenden Pressechef. Er spricht mit allen Leuten über MicroCon.«
    »In Ordnung«, sagte Connor.
    Wir ließen uns auf einer Couch vor der Rezeption nieder. Auf einem Sofa an der gegenüberliegenden Wand saß eine hübsche Frau in einem engen Rock. Unter ihrem Arm steckte eine Rolle mit irgendwelchen Entwürfen. Die Arbeiter hämmerten, was das Zeug hielt. »Ich dachte, die Firma ist in finanziellen Schwierigkeiten. Warum erneuern die dann ihre Inneneinrichtung?«
    Connor hob die Schultern.
    Die Rezeptionsdame nahm Anrufe an und leitete sie weiter.
    »Darley-Higgins, Augenblick bitte. Darley-Higgins … Oh,

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